Boba Fett 04 - Gejagt
wie der Noghri-Wachmann, der Boba anstarrte.
»Alle Waffen zeigen!«, brüllte er. »Das ist keine Cantina wie in Mos Eisley - hier gibt es keine Feuergefechte!«
Boba hob seine leeren Hände. Der Noghri tastete ihn oberflächlich ab. Boba hielt die Luft an. Er hatte Angst, dass der Wachmann den Helm anheben und dann erkennen würde, dass Boba kein kleiner Krieger, sondern wirklich nur ein Kind war.
Doch glücklicherweise hatte der Noghri dafür keine Zeit, denn hinter Boba tauchte eine Gruppe randalierender Woo kies auf.
»Geh schon weiter!«, brüllte der Wachmann und winkte Boba durch. »Der Nächste!«
Boba trat durch einen Durchgang in den Gastraum. In der Mitte stand eine lilafarben beleuchtete Bar, ansonsten war alles voller Tische. Von irgendwoher ertönte eine Art Flötenmusik, die den Lärm nur noch schlimmer machte. Überall waren Humanoiden und andere Wesen, die die Köpfe zusammengesteckt hatten, während sie Pläne schmiedeten, verhandelten oder einfach nur aßen und tranken. Service-Droiden gingen zwischen den Gästen umher, säuberten die Tische oder füllten Drinks nach.
Boba sah sich um.
»Da!«, murmelte er. Im hinteren Bereich des Raumes er spähte er einen leeren Tisch. Es standen noch ein paar Teller darauf. Boba sah sich verstohlen um, um sicherzugehen, dass ihn niemand beobachtete. Dann schlenderte er lässig zu dem Tisch hinüber.
»Ja!«, flüsterte er zu sich selbst. »Treffer!«
Irgendjemand hatte einen Teller mit Roba unangetastet stehen lassen. Boba griff nach einer Roba und führte sie an den Mund.
Noch warm. Er biss ab, kaute und schluckte herunter, dann griff er nach dem Yan.
»Heh!«
Boba schluckte. Er drehte sich um und sah eine große Frau in einer Myrkr-Pilotenuniform. Sie sah ihn böse an. Ihre Hand
ruhte auf dem Blaster an ihrer Hüfte.
Hinter ihr tauchte noch eine Pilotin auf. Boba wollte sich gerade zurückziehen, als eine erdrückend große Hand auf seiner Schulter landete.
»Mandalorianischer Abschaum!«, sagte eine tiefe Stimme. »Du wagst es, dieselbe Luft wie ich zu atmen?«
Boba wand sich unter dem Griff zur Seite und sah eine Gestalt, die wenigstens drei Meter groß war. Vom behelmten Kopf bis zu den gestiefelten Füßen war alles in eine glänzende Panzerung eingepackt. Der Mann trug einen Blaster, der so lang wie sein Arm war; an seiner Hüfte hingen Messer und noch mehr Blaster.
Doch am schlimmsten war das Bild auf seiner Brust: die Darstellung eines bleichen mandalorianischen Totenschädels.
»Gibt's ein Problem, Durge?«, fragte eine der Pilotinnen.
Durge
Boba starrte den Riesen an. Seine Hände und sein Nacken wurden plötzlich eiskalt. Vor ihm stand eine Respekt einflößende Gestalt, deren Augen hinter dem Helm bösartig rot leuchteten.
»Wenn ich einen Mandalorianer sehe«, sagte Durge und hob einen Arm, »dann gibt's immer ein Problem. Vor allem, wenn es einer ist, den ich für Count Dooku finden soll.«
Kapitel 4
Bobas Herz klopfte wie wild. Doch er blieb tapfer stehen und starrte die Gestalt vor sich an.
Durge! Sein Vater hatte Boba immer vor ihm gewarnt. Durge war ein zweitausend Jahre alter Kopfgeldjäger, der die Mandalorianer mehr als alles andere in der Galaxis hasste. Ungefähr einhundert Jahre vor Bobas Geburt hatte Durge versucht, den Regenten der Mandalorianer zu entführen. Doch es war ihm nicht gelungen und stattdessen war er selbst gefangen genommen und gefoltert worden.
Durge war schließlich entkommen und hatte sich in einen künstlichen Tiefschlaf begeben, um sich von seinen Wunden zu erholen. Als er vollkommen genesen wieder aufgewacht war, hatte er allen Mandalorianern Rache geschworen.
Dabei war es jetzt zu spät für Rache. Doch damals hatte es noch ein paar Mandalorianer in der Galaxis gegeben. Sie waren im Verlauf zahlloser Kämpfe ausgerottet worden, ein paar davon hatten sie mit den Jedi geführt.
Und doch war noch ein Teil von Jango Fett am Leben, und zwar in Form der Klon-Armee, die mit Hilfe seiner DNS erzeugt worden war. Durge hatte geschworen, alle von Jangos Klonen zu eliminieren. und in Count Dookus Dienste zu treten.
Was würde er tun, wenn er erführe, dass Jangos wahrer Sohn vor ihm stand?
Ich werde nicht warten, um es herauszufinden, dachte Boba grimmig.
Er holte tief Luft. Und in dem Moment als Durge seine Faust auf ihn herabsausen ließ, tauchte Boba zwischen den Füßen des Kopfgeldjägers hindurch.
Gut, dass er so groß ist! Boba lief so schnell er konnte davon.
»Schnappt ihn
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