Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boba Fett 04 - Gejagt

Boba Fett 04 - Gejagt

Titel: Boba Fett 04 - Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hand
Vom Netzwerk:
wurde. Dann biss er zu.
    Fest.
    »Aahhhhh!«
    Die Gestalten liefen von ihm weg, in die Dunkelheit des höhlenartigen Raums. Boba packte die Hand, die an seinem Hals lag. Er drehte sie so lange um, bis er ein leises Stöhnen und das Geräusch von fallendem Metall hörte. Dann schlug er blind zu. Er spürte, wie seine Hand etwas traf, das sofort nachgab. Boba rappelte sich auf und ergriff die Person, die neben ihm zu Boden gefallen war.
    »Hilfe, Ygabba!«
    »Sei still!«, sagte Boba. Er zog die Gestalt auf die Beine. In der Dunkelheit erkannte er ein kleines, schmales Gesicht, streichholzdünne Arme und einen wilden, rauchschwarzen Haarschopf.
    Nur ein Kind. Und auch noch viel kleiner und jünger als
    Boba.
    Boba spürte plötzlich einen Anflug von Reue. Doch dann fiel ihm das Gefühl des kalten Metalls an seiner Kehle wieder ein. Er warf einen Blick nach unten und sah, wie etwas silbern bei seinen Füßen glänzte. Ohne den kleinen Jungen loszulassen, bückte er sich und hob das Messer auf. Er spähte in den Schatten.
    »Gebt mir meinen Helm zurück«, rief er. »Oder.«
    »Oder was?«
    Es war das Mädchen. Doch jetzt konnte er schon wieder so gut sehen, dass er es erkannte, als es auf ihn zukam. Das Mädchen hielt eine kleine Lampe aus Plaststahl hoch und schaltete sie an. Helles weißes Licht durchflute den Raum. Boba schirmte seine Augen ab. Der Junge an seiner Seite wand sich unter seinem Griff und versuchte freizukommen.
    »Du würdest ihm nichts antun«, fuhr das Mädchen fort. Es sah Boba mit einem Blick an, der ebenso hell und blendend wie das Licht der Lampe zu sein schien. »Du bist nicht wie wir.«
    Du bist nicht wie wir. Es klang wie eine Herausforderung.
    Boba erwiderte den Blick des Mädchens und sagte: »Nein, das bin ich nicht. Ich bin auf jeden Fall kein Dieb.«
    »Nein?« Das Mädchen lächelte ihn kühl an. Es hielt den mandalorianischen Helm hoch - seinen Helm - und das Buch.
    Sein Buch. »Wie bist du dann an das hier gekommen? Und daran?«
    Boba starrte das Mädchen ebenso kühl an. »Die Sachen gehören mir.«
    Der kleine Junge an seiner Seite begann zu jammern. Boba sah zu ihm hinunter. »Sei still«, flüsterte er.
    Boba betrachtete das Messer in seiner Hand und schaute dann zu dem Mädchen hinüber. Auf ihrem Gesicht tauchte ein
    leichter Anflug von Unsicherheit auf.
    Unsicherheit? Oder war es gar Angst?
    Angst ist dein Freund, wenn sie die Angst deines Gegners ist, hatte sein Vater immer gesagt.
    Doch das Mädchen schien keine Angst vor Boba zu haben. Es sah ihn weiter herausfordernd an. Und dabei fiel ihm auf dass der Blick des Mädchens immer wieder auf den kleiner Jungen fiel, den er festhielt.
    Das Mädchen hat keine Angst vor mir, dachte Boba. Es hat Angst um ihn.
    »Gib mir meine Sachen zurück und ich lasse ihn gehen«, sagte Boba. »Siehst du?« Er hob das Messer an und schob es dann in seinen Gürtel. »Ich will nur zurückhaben, was mir gehört.«
    In seine Stimme hatte sich jetzt etwas Verzweiflung eingeschlichen. Nicht etwa weil er Angst hatte - obwohl er natürlich Angst hatte. Nur ein Narr hat nie Angst.
    Ich darf diese Sachen nicht verlieren. Er spürte, wie ihm kalt in der Magengrube wurde, so als hielte ihm jemand ein Messer dorthin. Das ist alles, was mir von ihm geblieben ist.
    »Was dir gehört?« Das Mädchen lachte voller Ironie. »Das glaube ich nicht. Aber.«
    Es kam zu ihm. Boba bemerkte, dass die anderen Kinder hinter dem Mädchen standen und aufmerksam zusahen.
    »Du musst entweder sehr schlau sein oder sehr viel Glück gehabt haben, dass du einen mandalorianischen Kampfhelm in die Finger bekommen hast«, sagte das Mädchen. »Wir suchen immer schlaue Rekruten. Und solche, die Glück haben.«
    Boba schüttelte den Kopf. »Ich habe kein Interesse. Ich arbeite allein.«
    Ein hartes Lächeln machte sich langsam auf dem Gesicht des
    Mädchens breit. »Dann wirst du auf Tatooine nicht weit kommen«, sagte es. »Und hier brauchst du alles Glück, das du haben kannst.«
    Das Mädchen hob langsam den Arm, die Hand zur Faust geballt. Die anderen Kinder taten dasselbe. Boba starrte sie an. Die Fäuste der Kinder öffneten sich wie die Blüten giftiger Blumen. Dann streckten sie die Handflächen aus, sodass Boba sie sehen konnte.
    In der Mitte jeder Handfläche befand sich je ein Auge. Und alle diese Augen waren auf Boba gerichtet.

Kapitel 6

    »Was... was ist das?«, fragte Boba stotternd.
    »Das sind die Augen des Meisters«, antwortete das Mädchen namens Ygabba

Weitere Kostenlose Bücher