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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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vertrauter, als man es von einem durchschnittlichen Mann erwarten würde. Ein normaler Mann, der aus so einem verrückten Grund als Geisel genommen wurde, hätte sie wahrscheinlich im Pick-up ertrinken lassen. Oder sie gleich am See an die Polizei ausgeliefert. Spätestens aber, als die Bärin sie zu ihrem Frühstück auserkor, hätten sich ihre Wege getrennt. Was war also mit diesem Kerl los? Er musste einfach irgendwelche Hintergedanken haben. Dass sie gerade jetzt seine Hilfe brauchte, machte sie verdammt sauer. Da spielte es keine Rolle, wie verheißungsvoll sein Bizeps zuckte, wie muskulös sein Rücken war und was für einen schönen Hintern er hatte. Das! War! Egal!
    Sie blickte auf die Waffe in ihrer Hand und ihr fiel wieder ein, wofür sie Trevor brauchte. Sie fluchte leise, weil sie ihm und seinen Muskeln und den Fältchen um seine Augen nicht einfach den Laufpass geben konnte, verdammt. Sie musste sich zusammenreißen, bis sie diese Strebertypen und das Diadem gefunden hatten.
    In dem Moment drehte er sich um und sah, dass sie auf einer Kiste saß und ihn anstarrte. »Alles in Ordnung?«, erkundigte er sich, hockte sich vor Bobbie Faye und blickte sie aus kristallblauen Augen ehrlich besorgt an.
    Dieser Bastard .
    »Klar, ich denke nur gerade über so typischen Mädchenkram nach und frage mich, ob ich den richtigen Nagellack ausgesucht habe«, fuhr sie ihn an. Doch anstatt zurückzupampen, grinste er. Er wirkte wie ein Kater, der vor seiner Beute lauert, und das machte sie sehr, sehr nervös.
    »Hören Sie auf.«
    Er grinste nur noch breiter.
    »Ich dachte, wir wären uns einig: Sie hassen alle Frauen, und ich hasse Sie.«
    »Ich denke, in Ihrem Fall mache ich eine Ausnahme.«
    »Ah ja, ich aber nicht.«
    Er betrachtete sie von Kopf bis Fuß, und sie spürte, wie sie rot wurde. Sein Grinsen wurde noch verwegener. »Oh, ich glaube, das tun Sie sehr wohl.«
    Sie wollte gerade etwas erwidern, doch da wandte er sich ab. In ihrem Innern rang die pure Lust (die sich seit sehr langer Zeit nicht mehr gemeldet hatte) mit ihrem gesunden Menschenverstand. Einige Stellen ihres Körpers schienen definitiv auf einen positiven Ausgang der Schlacht zu setzen. Sie beschloss, Trevor einfach zu ignorieren, denn sie hielt »Stimmt gar nicht« für keine besonders überzeugende Erwiderung.
    Trevor öffnete die Tür einen Spaltbreit und spähte hinaus, bis er sich davon überzeugt hatte, dass die Luft rein war. Sie schlichen gerade den Steg entlang zu den Booten, die am Ende vertäut lagen, als der mürrische Wachmann aus dem Haus kam. Bobbie Faye wusste, dass sie nicht zu übersehen waren, aber der Kerl tat sonderbarerweise so, als würde er sie überhaupt nicht bemerken. Während Bobbie Faye sich noch darüber wunderte, kam ein zweiter Mann um die Ecke des Hauses, und der erste schien plötzlich eine Mücke verscheuchen zu wollen oder etwas Ähnliches. Vielleicht wollte er ihnen aber auch nur ein Zeichen geben, dass sie sich beeilen sollten.
    »Verfluchte Scheiße«, murmelte Trevor. »Laufen Sie zu dem weißen Boot am Ende des Stegs.
    »Sie meinen die Triton 5220?«, fragte sie, was ihn immerhin derart überraschte, dass er sich verblüfft zu ihr umdrehte. »Was? Es gibt Mädchen, die sich mit Booten auskennen.«
    Zu einer Antwort kam er nicht mehr. Bobbie Faye glaubte, einen Feuerwerkskörper explodieren zu hören, dann – Bamm – schlug irgendetwas dicht hinter ihnen in den Steg ein. Beide blickten sie zurück zum Haus und sahen, dass die beiden Wachmänner auf sie zurannten. Der zweite hielt eindeutig eine Waffe in der Hand.
    Bobbie Faye war sich ziemlich sicher, hätte sie sich an diesem Morgen ihr Horoskop angeschaut, wäre dort in etwa Folgendes zu lesen gewesen: Das Universum hasst dich heute, und zwar sehr. Mit so viel Hass könnte man den Grand Canyon bis zur Oberkante füllen. Bleib also im Bett. Besser noch, grab dir ein Loch und versteck dich darin.
    Sie rannte den Steg hinunter, Trevor war direkt hinter ihr. Sie kamen an einem kleinen Kasten mit einer Glastür vorbei, in dem alle Schlüssel für die Boote hingen. Bobbie Faye sprang gerade in die Triton, als Trevor das Glas mit dem Griff seiner SIG Sauer einstieß. Gleichzeitig versuchte er, hinter dem Pfahl, auf dem der Schlüsselkasten stand, Deckung zu finden, da die Wachmänner weiter auf ihn schossen.
    »Sie sind nicht beschriftet!«, rief er und fuhr erneut verblüfft zu ihr herum, als plötzlich der Motor des Bootes ansprang. Sie hatte ihn

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