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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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sagten? Wie lebte man eigentlich mit einer Beziehung, die auf Halbwahrheiten basierte, und mit einem Menschen, der einen ständig bewertete und sich anmaßte, besser einschätzen zu können, welches Wissen man verkraften könnte und welches nicht?
    Und dann war da noch die Frage, die sie am allermeisten quälte: Wie hatte sie nur so blind sein und nicht bemerken können, dass man sie anlog? Zu was für einem Menschen machte sie das? Hatte sie etwas an sich, dass den beiden Menschen, die sie liebte, signalisiert hatte, dass man ihr nicht trauen konnte?
    Sie beobachtete ihren Verlobten. Er stand ein paar Meter entfernt, auf die Fingerspitzen gestützt, und beugte sich über einen Laptop. Seine Haltung und sein Gebaren, seine gespannten Muskeln und Sehnen und seine todernste Miene signalisierten Selbstsicherheit und Gefährlichkeit. Er und Cam stimmten sich mit dem SWAT -Team und ASAC Brennan ab. Seit sie Seans Wohnung verlassen hatten, hing Trevor ständig am Telefon und beschäftigte sich mit tausend Dingen auf einmal. Als Trevor mit ihr, Cam und Riles in der improvisierten Kommandozentrale eingetroffen war, hatte sie sofort gespürt, wie sich die Stimmung im Raum schlagartig änderte. Die anderen Führungspersonen setzten großes Vertrauen in ihn, und gemeinsam nahmen sie die Schwierigkeiten in Angriff, die sich ihnen entgegenstellten.
    Unvermittelt drehte er sich nach ihr um, als hätte er ihre Blicke gespürt. Sie wusste, dass er gleichzeitig auch noch dem Anführer des SWAT -Teams zuhörte und die Bewegungen aller Anwesenden verfolgte, doch seine blauen Augen wurden für einen Augenblick sanft und fragten sie auf seine ganz eigene Weise, ob es ihr auch gut ginge. Sie hätte gerne Ja gesagt. Er hatte so viel um die Ohren, und sie wollte ihm ein bisschen Seelenfrieden schenken. Sie wollte es, weil sie sich doch immer gegenseitig Trost spendeten. Das machte sie als Paar aus. Als Team.
    Aber er würde wissen, dass sie log.
    Aber sie waren doch noch ein Team, oder? Nein, eigentlich nicht.
    Seine Miene wandelte sich von besorgt zu gequält, ein gähnender Abgrund aus Schmerz – ihretwegen, wegen ihnen beiden. Dann verschloss er sich wieder, und einfach so verbarg er all seine Emotionen vor ihr, obwohl er den Blick nicht eine Sekunde abgewandt hatte. Sie wollte die Augen schließen und wegsehen, aber das würde auch nichts bringen. Ihre Angst würde sich nur von einem Punkt an einen anderen verlagern. In ihrem Gedächtnis brannten die Bilder von den Instruktionen, die Sean an der Wand in seinem Apartment hinterlassen hatte, schwarze Buchstaben, die sich widerwärtig auf der weißen Wand abhoben.
    Wenn sie die Augen schloss, konnte sie sie deutlich vor sich sehen:
    1 Geisel
    4 Bomben
    Tausende Tote
    Forderungen um 19:00 Uhr
    Sie sah auch den Stuhl, an den sie Nina gefesselt hatten. Die blonden Haare, die ein Mitarbeiter der Spurensicherung eingetütet hatte. Beinahe hätte sie sich auf der Stelle übergeben, mitten in Seans Apartment, mitten an einem Tatort.
    »Sie sollte verdammt noch mal nicht hier sein«, hatte Cam Trevor angefaucht, der eine Hand auf ihre Schulter gelegt und ihren verspannten Nacken massiert hatte. Sie hatte sich an seine Hand gelehnt.
    »Unwissenheit wäre noch viel schlimmer für sie«, hatte Trevor gekontert, und die Ironie stand schon bereit, um ihm eine ordentliche Ohrfeige für diese Äußerung zu verpassen. Gleichzeitig bewunderte sie Trevor für seine Beherrschung. Er hätte Cam am liebsten eine verpasst. Daran bestand kein Zweifel, doch er hielt sich zurück. Nachdem sie Seans Nachricht etwa fünf Millionen Jahre lang angestarrt hatte, hatte er sie zur Kommandozentrale zurückgebracht, wo sie sich im Badezimmer hinten im Laden zweimal übergeben hatte.
    Die Stimme des SWAT -Kommandeurs holte sie jäh in die Gegenwart zurück. Trevor starrte sie immer noch an.
    »Sechsundzwanzig Teams stehen bereit, und vier weitere formieren sich noch«, sagte der SWAT -Mann gerade, und Trevor drehte sich wieder zu ihm um. »Wir kommandieren jeden Mann ab, aber wir haben nicht genügend Hunde.« Überall in der Stadt und der Umgebung wurden Bombenspürhunde eingesetzt. Ihre Einsatzgebiete wurden nach den Kriterien »größte Wahrscheinlichkeit eines Fundes« und »könnte Seans Verdacht erregen« abgewogen.
    In Baton Rouge und Umgebung gab es mehrere Dutzend Chemiefabriken. Jede von ihnen konnte das nächste Ziel sein. Bis jetzt waren die Bomben in drei Chemiekonzernen in anderen Städten hochgegangen, und

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