Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
und Suds hätte sich beinahe übergeben.
Er war zu Chloës schlimmstem Albtraum geworden: ein Mann, der herausgefunden hatte, wie man Sicherheitsvorkehrungen umging, um sich persönlich zu bereichern. Und nun standen seinetwegen die Leben von hundertvierzigtausend Menschen auf dem Spiel.
Das würde sie ihm niemals verzeihen.
Mit dieser Gewissheit konnte er nicht leben.
»Das ist eine gottverdammte, riesige Falle, Sean«, regte sich Lonan auf und hielt dabei eine Armeslänge Abstand von Sean. »Das musst du doch wissen.«
»Klar weiß ich das. Und wir haben einen guten Notfallplan und ein wertvolles Druckmittel. Wir haben Bomben! Die wissen nicht, wo sie sind, und falls sie sie doch finden sollten, können sie nichts mit ihnen anfangen. Außerdem musst du zugeben, dass die Kleine ganz schön Mumm hat.«
Lonan hatte nicht so lange und so hart gearbeitet, um jetzt alles aufs Spiel zu setzen. Er wusste, dass Sean verrückt war, aber nie im Leben hätte er für möglich gehalten, dass Sean wirklich alles riskieren würde, nur um das Mädchen zu kriegen . Hatte er sich etwas vorgemacht? Liebe Güte, sie könnten sich das Weib doch auch ein andermal schnappen. Sie könnten doch jetzt die letzte Raffinerie sprengen, worauf die Preise für Chemieprodukte in den Himmel schießen würden, und ihr Geld kassieren. Sie hatten alle in Termingeschäfte investiert, und sobald die Preise durch die Decke gingen, würden sie mit erheblichem Gewinn verkaufen. Danach könnten sie verschwinden. Warum kamen sie nicht einfach ein anderes Mal zurück und schnappten sie, wenn sie am wenigsten damit rechnete?
»Du verlierst deinen Glauben, Kumpel, und das ist schrecklich traurig«, stellte Sean fest. Er überwachte die Verladung der Ausrüstung. »Und du verlierst langsam den Spaß an der Sache.«
»Du willst mich wohl verschaukeln?«, erwiderte Lonan unbedacht. Es blitzte in Seans Augen, und er bereute seine Äußerung sofort.
Sean hielt einen Augenblick inne, prüfte seine Waffe, und Lonan stand vor ihm und wartete.
»Kumpel, du bist für mich so etwas wie ein kleiner Bruder, und ich möchte sicher sein, dass du gut versorgt bist. Sicher vermisst du Aiden.« Sean sah auf und suchte Lonans Blick. »Ich vermisse ihn auch. Wir hatten viel Spaß zusammen.«
»Dann lass uns die Frau ein andermal holen«, forderte Lonan. »Du kannst deine Rache doch auch später noch haben.«
»Sicher könnte ich das. Ich könnte mich anschleichen, ohne dass sie es merken, und den FBI -Typen erschießen und ihm das Mädchen stehlen, aber das wäre nicht dasselbe. Als diese schlimme Sache passiert ist, da waren überall Kameras, und die ganze Welt hat mit angesehen, wie dieser Mann auf mich geschossen hat und wie sie für ihn diese Kugeln abgefangen hat. Ich werde mich nicht heimlich im Dunkeln anschleichen, als hätte ich Angst vor ihnen. Es geht nicht nur darum, das Mädchen zu kriegen. Es ist genau so, wie sie gesagt hat: Ich will es ihm unter die Nase reiben. Er soll mitbekommen, wie sein Ruf im nationalen Fernsehen – ach, was, im internationalen Fernsehen – ruiniert wird, und hilflos zusehen, weil er rein gar nichts tun kann, um die Geschehnisse zu beeinflussen. Er soll zu Hause sitzen, lebendig, gelähmt, und wissen, dass ich sie habe und dass ich sie jeden Tag benutzen werde, auf jede Art, die mir gefällt. Er soll sich täglich daran erinnern, dass er sie verloren hat, bis ich ihrer irgendwann überdrüssig werde, und vielleicht auch noch ein bisschen länger.«
»Du hast gesagt, dass sie sterben würden.«
»Das werden sie. Wenn es mir in den Kram passt. Und dann wirst du diesen Job erledigen dürfen.«
»Du … du bist doch nicht verliebt in sie?«, fragte er, und der Gedanke versetzte ihn in kaltes Grausen. Möglicherweise hatte er das Glühen in Seans Augen ja auch missverstanden.
Sean lachte. »Sie amüsiert mich. Sie wird erst ordentlich kämpfen, und dann wird die Süße mir viel Freude bereiten. Und schließlich werde ich meine Rache bekommen.«
Lonan nickte und analysierte genau, was Sean gesagt hatte. Aber vor allem registriert er, was er nicht gesagt hatte, nämlich: Nein, Kumpel, ich bin nicht in die Schlampe verliebt .
»Zeit, alles zu verladen«, verkündete Sean und gab Dox ein Zeichen, die Blondine zu holen.
Trevor wusste nicht mehr genau, wann er seinen ersten Fehler begangen hatte. Vielleicht auf dem Weg von der Wohnung zur Kommandozentrale, als er ihr gegenüber erwähnt hatte, dass MacGreggor höchstwahrscheinlich
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