Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
am Telefon nach ihr fragen würde, um sie ein bisschen zu reizen. Er hatte sie gebeten, ihn in dem Fall in der Leitung zu halten, auf Zeit zu spielen, bis Izzys Suchprogramm ihn gefunden hatte.
Aber er hatte sie verflucht noch mal nicht angewiesen, sich als Tauschobjekt anzubieten.
Aber, nein, eventuell war der Fehler auch schon passiert, als er den ersten Anruf wegen der Bomben erhalten hatte. Das FBI wollte Alex dazu zwingen, bei der verdeckten Operation mitzumachen, und brauchte darum Trevor, damit der Alex zurechtstutzte und dafür sorgte, dass die Operation auch glattlief. Und Trevor hatte zugestimmt.
Nein, das war es auch nicht.
In der Rückschau hatte sein erster großer Fehler darin bestanden, dass er ihr nicht alles über sich selbst und seine Besitzverhältnisse erzählt hatte. Das hätte er ihr zum Beispiel ganz bequem eröffnen können, während sie nackt an irgendeinem weit entfernten tropischen Sandstrand lagen, wo niemand ihr ein Haar krümmen konnte. Sie hätten so lange dort bleiben können, bis seine private Armee, ohne Rücksicht auf irgendwelche Gesetze, MacGreggor zur Strecke gebracht hätte. Sicher wäre sie sauer geworden, aber sie wäre darüber weggekommen. Oder sie hätte ihn umgebracht, was er immer noch weitaus besser fand, als ihre Idee, sich MacGreggor als Tauschobjekt anzubieten.
In seiner Kehle stieg Galle hoch, und er schluckte den Groll und den Zorn hinunter. Dass Moreau aus einem Meter Entfernung auf sie einbrüllte war auch nicht sonderlich hilfreich. Riles und seine Leute konnten ihn kaum davon abhalten, Bobbie Faye in null Komma nichts Handschellen anzulegen und in irgendein Gefängnis zu schleppen. Im Gegensatz zu ihrem Angebot an MacGreggor klang das wirklich extrem verlockend, doch es war nun mal so, dass MacGreggor sie jederzeit und überall finden würde. Um sie zu verstecken, müssten sie sie schon ins Zeugenschutzprogramm aufnehmen, und darauf würde Bobbie Faye sich niemals einlassen.
In ihrem Vokabular kam »weglaufen« nicht vor.
Nein, sie würde sich niemals verstecken, insbesondere deshalb nicht, weil Sean immer noch Nina hatte und drei Bomben. Er würde ohne Weiteres Tausende von Menschen umbringen, nur um Bobbie Faye und Trevor zu vernichten. MacGreggor würde nicht eine Sekunde zögern.
Trevor hatte Mühe, zu atmen, denn seine Brust war wie zugeschnürt. Der SWAT -Kommandeur und seine Kollegen analysierten sofort die neue Lage. Er sollte ihnen unbedingt zuhören, obwohl er wusste, wie schlecht, wie unglaublich schlecht die Chancen für sie standen, die Bomben zu finden, bevor MacGreggor seinen Racheplan in die Tat umsetzen konnte. Bobbie Faye stand vor ihm, ihre großen grünen Augen beschworen ihn, Verständnis für sie aufzubringen.
»Dir ist doch klar, dass er lügt, oder?« Die Worte blieben ihm beinahe im Hals stecken, und die Angst bohrte sich wie ein Pfahl in sein Herz. »Er wird dir niemals Nina übergeben, und er wird uns auch niemals verraten, wo die Bomben sind. Bei diesen Menschenmassen kann ich dich vor diesem Irren nicht beschützen .«
Sie war ihm so nah, am liebsten hätte er sie hochgehoben und weggetragen. Sie legte die Hände um sein Gesicht und streichelte ihn mit den Daumen. Er legte seine Hände über ihre. Sie schien ganz ruhig … seltsam, unheimlich ruhig. Doch dann sah er in die Untiefen ihrer grünen Augen und erkannte, dass sie aufrichtig und ungemein stinkig und wütender als die Hölle selbst war.
»Trevor, er hat Bomben. Du wusstest, dass es so weit kommen würde. Das hat er schon an der Rennbahn unmissverständlich prophezeit.«
So standen sie einfach da, eine gefühlte Million Herzschläge lang, doch trotzdem nicht lang genug. Er nahm sie in die Arme, sie umschlang seine Taille, vergrub das Gesicht an seiner Brust, und Trevor betete zum Himmel, dass dies hier nicht der schlimmste seiner Fehler würde.
»Das kannst du gottverdammt noch mal nicht ernst meinen«, brüllte Cam Trevor an. Erst jetzt fiel Bobbie Faye auf, dass er schon seit mindestens zwei Minuten so rumbrüllte, während Riles ihn zurückhielt. »Du ermutigst sie auch noch! Sie weiß nicht, wie die Chancen stehen, aber du schon!« Cam schaffte es endlich, Riles wegzustoßen, und jetzt war er da , legte die Hände auf ihre Schulter und zerrte sie von Trevor weg. »Dazu ist sie nicht ausgebildet, und sie begreift nicht, dass das ihr sicherer Tod sein wird. Oder schlimmer . Aber du begreifst es schon .«
»Moreau«, sagte Trevor mit drohendem Unterton, »nimm
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