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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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Möpse viel größer waren als die von Shelley.)
    Bobbie Faye verabscheute diesen Blick wirklich.
    So stand er fast eine Minute völlig reglos, aber die Wut brodelte unter der kalten Oberfläche seiner steinernen Miene. Sein Gehirn arbeitete, und es fehlte nur noch, dass Rauch aus seinen Ohren aufstieg.
    »Und deshalb bist du hierher gekommen.« Endlich schob er den Arm in den Ärmel des Hemdes, zog es über den Rücken, zog auch den zweiten Ärmel über, dehnte die Schultern und kämpfte gegen seine Anspannung an. Er sah sie so finster an – mit einem heißen und unnachgiebigen Blick – , dass ihr der Hals wehtat von all den Gefühlen, die sie gewaltsam runterschlucken musste. Er verhehlte sein Erstaunen nicht, sondern betonte es sogar noch mit einem gewissen vertraulichen Unterton, wie ihn nur ein Exliebhaber anschlägt. »Also, habe ich das richtig verstanden? Du bittest mich, deinen Exfreund – der, ganz nebenbei bemerkt, eigentlich nicht dein Ex sein sollte – , dir dabei zu helfen , deinen aktuellen Verlobten zu suchen? Stimmt das so weit?«
    Sie schluckte. Sie war sich bewusst, was sie ihm antat. Sie verabscheute es. Und konnte trotzdem nicht anders.
    »Ja.«
    Er musterte sie mit einem heißen Blick, der ihr wie Öl vom Scheitel bis zu den Zehen floss, und sie sah die Erinnerungen in seinen Augen, wie sie sich genau hier in diesem Zimmer geliebt hatten – ach was, wie sie es überall im ganzen Haus getrieben hatten. Der Gedanke daran, wie gut sie zueinandergepasst hatten, erfüllte sie mit Wärme. Er kannte sie in- und auswendig, aber manchmal kannte er sie auch überhaupt nicht, und auch das sah sie in seinen Augen, die nun zu Eis gefroren. Ihre Trennung war hart gewesen und gemein und verletzend. Sie hatten einander fertiggemacht, wie es nur zwei Menschen können, die die Schwächen des anderen genau kennen und denjenigen dazu bringen wollen, sich zu ändern. Für diese Art rasender Wut sollte eine Richterskala eingeführt werden. Am Ende hatte er sich als Erster abgewandt, hatte sie zurückgewiesen, als sie versucht hatte, wieder auf ihn zuzugehen. Er hatte ihr klipp und klar gesagt, dass er sie nicht mehr lieben wolle.
    Bis er begriff, dass er es dennoch tat und dass er sie zurückwollte. Deswegen wollte er, dass sie ihre Entscheidung für Trevor nun für eine Kurzschlusshandlung hielt, eine übereilte Reaktion darauf, dass er sich vor ihr verschlossen hatte.
    Er ging einen Schritt auf sie zu, besitzergreifend und aufgebracht, weil sie ihren Irrtum immer noch nicht eingesehen hatte. Seine Wut hatte die Nebel des Whiskys längst weggewaschen.
    »Ist dir schon aufgefallen, dass er ein FBI -Agent ist? Und dass es beim FBI ungefähr eintausend andere Agenten und dazu etwa dreißigtausend weitere Angestellte gibt, an die du dich wenden könntest? Doch stattdessen kommst du zu mir.«
    »Sie weigern sich, mir etwas zu sagen.«
    »Wahrscheinlich sind sie gerade damit beschäftigt, extra für dich ein Schmetterlingsnetz anzufertigen, damit du deinen Schatz wieder einfangen kannst.«
    »Oh ja, Cam, mach es mir bloß nicht zu leicht.« Sie verschränkte die Arme und funkelte ihn nun ebenfalls aufgebracht an.
    Seufzend fuhr er sich mit den Händen durchs Haar, das glücklicherweise so lang war, dass es dadurch nicht wie bei Riles in diesem »Wie jetzt, ich, oder was?«-Look in alle Richtungen abstand. In seinem Inneren kämpfte der Polizist gegen den Mann – und gegen den Teil von ihm, der noch ihr Freund war. Bobbie Faye sah, wie die Schlacht hin- und herwogte, bis er offenbar beschloss, vorübergehend all seine aufgewühlten Emotionen beiseitezuschieben und schließlich fragte: »Was meinst du damit, dass er in Schwierigkeiten steckt?«
    »Eigentlich sollte er nur für ein paar Tage wegbleiben, aber inzwischen sind es schon acht geworden. Morgen früh sind es acht Tage. Er hat sich kein einziges Mal bei mir gemeldet. Und du weißt ja selbst, dass er immer überall das verdammte Telefon mit hinschleppt.«
    »Die Zeitspanne ist zu kurz, um … «
    »Und offenbar hat Alex wieder eine fette Wette gegen mich laufen. Und gegen Trevor.«
    »Halt! Alex? Du bist erst zu Alex gegangen, bevor du dich an mich gewendet hast?«
    Sie erwiderte seinen entrüsteten Blick ungerührt und legte noch ein genervtes Kopfschütteln obendrauf. »Cam, ich bin doch nicht verrückt. Ich würde nie im Leben Alex um Hilfe bitten. Aber ich habe gehört, dass er hohe Wetten abgeschlossen hat. Und du weißt ja, wie Alex ist – der wettet

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