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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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gestohlen hätten. Riles beendete sein Telefonat auf dem Handy und schwieg. Etwas zu lange.
    »Dir sagen sie auch nichts, oder?«
    Er hatte mit Trevor zusammengearbeitet. Er war Scharfschütze. Sie wusste, dass er Beziehungen zu Regierungskreisen hatte.
    »Sie wissen nicht, wo er ist. Oder anders gesagt: Sie wissen nicht, weshalb ich anrufe und warum ich seinen Aufenthaltsort nicht kenne, und deswegen geben sie mir gegenüber seine Position nicht preis.«
    Sie waren eben schon beim lokalen FBI -Büro vorbeigefahren – alles menschenleer – , und jetzt hielten sie vor Camerons Haus, das grau in der Dämmerung schimmerte. Es lag in einem hübschen Viertel an einem Seitenarm des Sees. Nur das Licht der Gaslaternen, die die Anwohner dort errichtet hatten, beleuchtete den Rundweg um das Gewässer. Der See zog allerdings auch Schlangen und Moskitos an. In den ersten Monaten ihrer Beziehung hatte sich Cam öfter damit gebrüstet, in seinem Garten einige besonders große Mokassinschlangen erlegt zu haben, bis sie sich daraufhin geweigert hatte, noch einen Fuß vor die Tür zu setzen. Ab diesem Moment hatte er erstaunlicherweise keine einzige Schlange mehr entdeckt. Wie durch Zauberei waren sie alle ein paar Häuser weiter gezogen zu dem Typen, dessen bester Freund sein Schrotgewehr war.
    »Hier wohnt also dein Freund?«
    » Ex , du Idiot. Warte hier, es dauert nicht lang.«
    Riles kletterte aus dem Auto, und ehe sie auch nur zwei Schritte gemacht hatte, stand er bereits neben ihr in der Einfahrt. Sie blieb stehen und starrte ihn wutentbrannt an. Nur wirkten total fiese Blicke bei Scharfschützen leider nicht.
    »Hör zu, ungeachtet deines supidupi Führungszeugnisses verraten die vom FBI dir nicht das Geringste, und mit mir wollen sie auch nicht reden. Cam kann vielleicht ein paar Antworten für uns finden, aber das wird er sicherlich nicht tun, wenn du die ganze Zeit um ihn herumscharwenzelst. Verzieh. Dich.«
    Sie wurde einfach das schreckliche Gefühl nicht los, dass Trevors Leben am seidenen Faden hing und dass sie nichts dagegen tun konnte. Das Universum ging davon aus, dass sie, die arme Jungfer in Nöten, brav herumstehen und abwarten würde: »Oh, guter Mann, ich werde mich hier in meinem Ecklein ganz stille grämen, damit ich auch gar niemandem im Wege stehe.«
    Von wegen . Eher würden ihr Flügel wachsen.
    Bundesagenten starben manchmal. So war es nun mal. Und dass große Wetten gegen Trevor platziert worden waren, deutete darauf hin, dass seine Tarnung aufgeflogen war. Und normalerweise erfuhr derjenige, dessen Tarnung aufgeflogen war, davon als Letzter. Ungünstig.
    »Zehn Minuten«, blaffte Riles. Sie ließ ihn stehen, näherte sich Cams Haus und klopfte an die Tür. Keine Reaktion. Es gab auch kein Fenster, an dem praktischerweise die Gardine zur Seite gezogen war, sodass man hätte hineinspähen können. Sie ging ums Haus herum und lugte auf Zehenspitzen in die Garage, um sicherzugehen, dass sein Truck auch dort stand.
    Seltsam. Für gewöhnlich schlief er nicht so tief, und momentan hatte er auch eigentlich keinen Grund, sauer auf sie zu sein. Zwar war er dagegen, dass sie Trevor heiratete, aber trotzdem redete er noch mit ihr. Davon ging sie jedenfalls aus.
    Im Grunde benahm er sich derzeit sogar sehr verdächtig, denn er war nett zu ihr. Und witzig . Und charmant .
    Sie ging weiter zur Hintertür und klopfte dort. Wieder keine Antwort, was sie – ach was? – ernsthaft beunruhigte. Genau wie Trevor hörte er auf dreißig Meter Entfernung, wenn eine Spinne Schluckauf hatte. Da musste ihm doch auffallen, dass sie an seine Hintertür hämmerte. Zum Teufel, schon das Geräusch des Autos in seiner Einfahrt hätte ihn aus dem Bett holen müssen. Sie tippte ihren alten Code in die Alarmanlage ein und hoffte, dass Cam zwar seine eigene aktuelle Kombination immer wieder änderte, ihre jedoch nicht.
    Er hatte ihr stets versichert, dass sie, wenn sie es sich einmal anders überlegen würde und bei Trevor ausziehen wolle, jederzeit »nach Hause« kommen könne.
    Das Licht der Alarmanlage schaltete um auf grün. Sie betrat das Haus. Die Küche sah noch genau so aus, wie sie sie in Erinnerung hatte, und roch nach Kaffee (Marke Community Coffee , kräftige Röstung, kein Zucker). Sie betrachtete die hellen Küchenschränke aus Eichenholz und die grünen Fliesen, die in der Dunkelheit schwarz erschienen. Auf allen ebenen Oberflächen lagen Stapel mit Post, Werkzeuge und Campinggerätschaften herum. »Cam?«
    Sie ging

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