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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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weiter und schaltete das Licht ein, wobei sie hoffte, dass sich Cam nicht in einem Überraschungsangriff auf sie, den »Eindringling«, stürzen würde, doch bis auf das stetige Brummen des Kühlschranks blieb alles still. Sie schob sich an Müllbergen vorbei (bäh, er war in solchen Dingen ja schon immer schlimm gewesen, aber so schlimm noch nie), an Waffen, Waffenteilen, ausgeschlachteten Computern und aufgestapelten Katalogen, aus denen man so ziemlich alles bestellen konnte.
    »Cam?«, rief sie, diesmal lauter. Irgendwie war ihr die Situation unheimlich. Sie schlich sich durch die Küche ins Esszimmer. Auf dem antiken Esstisch, der aus dem alten Haus seiner Großmutter stammte und den er von ihr geerbt hatte, lag eine Angelausrüstung. Seine Großmutter hätte den Anblick der Angelhaken, die nur Millimeter von der wundervollen, auf Hochglanz polierten Holzoberfläche entfernt baumelten, sicher nur schwer ertragen können. Neben den Haken: eine Whiskyflasche, leer. Ganz am Ende des Tisches hatte er einen Platz zum Essen freigeräumt. Nur ein kleines Fleckchen inmitten der Fischköder. Sie wandte sich ab und spürte, wie sich ein Druck in ihrer Brust aufbaute, über den sie nicht genauer nachdenken wollte.
    Normalerweise trank er nicht und wenn doch, dann höchstens ein oder zwei Bier. Na ja, zumindest hatte er früher nicht getrunken. Möglicherweise hatte er es ihretwegen nicht getan, denn er wusste, dass sie immer halb damit rechnete, wieder jemand Besoffenes ins Bett bugsieren zu müssen. Früher war hier wohl das entscheidende Wort. Es hatte sich eine Menge geändert.
    Schnell , dachte sie bei sich und rief wieder seinen Namen, stolperte durch den Flur und schaltete auf dem Weg alle Lampen ein. Er musste ja schlafen wie ein Toter, um sie nicht zu hören und loszustürmen …
    Ein Toter … hing noch wie in einer kleinen Sprechblase über ihrem Kopf, während ihr Gehirn bereits eine sinnlose Silbe nach der anderen ausstieß und versuchte, den Anblick zu verarbeiten, der sich ihr bot, als sie das Schlafzimmer betrat: Cam, sein dunkles, fast rabenschwarzes Haar, ungewohnt lang, so lang, dass es ihm ins Gesicht fiel, lag ausgestreckt auf dem Rücken auf seinem Bett, halb bedeckt von bordeauxfarbenen Decken. Sein groß gewachsener Körper lehnte schräg am Kopfende, und sein rechter Arm hing herab. Reglos. Seine Brust hob und senkte sich nicht, er schien sie nicht zu hören, und als sie das Licht einschaltete, reagierte er nicht.
    Die Panik rief ihr ein fröhliches »Grüß dich!« zu und produzierte wie verrückt Adrenalin, während Bobbie Faye durchs Zimmer eilte, dabei instinktiv die Hand ausstreckte und auf Cams nackte Brust legte. Warm. Sie hob sich sacht. Er atmete ein. Gott sei Dank . Erleichterung überkam sie. Vorsichtig streichelte sie seine Wange und wisperte: »Cam?« Ganz leise, denn sie befürchtete …
    Heilige Scheiße. Er packte sie, fest, und schleuderte sie herum. Das Zimmer drehte sich, und sie knallte auf die Matratze. Sie versuchte, seinem warmen Whiskyatem zu entkommen, der ihr ins Gesicht schlug.
    Sie schnaufte und rief dann: »Cam, wach auf, verdammt noch mal!«, wobei sie versuchte, seinen Körper wegzuschieben, seinen sehr nackten, hundertprozentig textilfreien Körper, der sich groß und schlank und kraftvoll auf sie drückte. Und dieser kraftvolle Körper reagierte auf jede ihrer Bewegungen mit einer Gegenbewegung und nagelte sie so mehr und mehr unter sich fest.
    Gottverdammter Mist, sie hatte ganz vergessen, dass er auf der Highschool jedes Jahr nach Ende der Footballsaison ins Ringerteam gewechselt hatte.
    Plötzlich hielt er still, und endlich arbeitete sich sein Bewusstsein benommen durch den Whiskynebel. Er bemühte sich, seine braunen Augen auf Bobbie Fayes Gesicht zu fokussieren, während sie weiterhin krampfhaft versuchte, sich unter seinem Körper herauszuwinden.
    Dann flüsterte er: »Oh Baby, du bist nach Hause gekommen«, und er war mit Sicherheit noch nicht ganz wach, denn er küsste sie.
    »Cam!«, fuhr sie ihn an, als seine Lippen ihren Mund berührten. Ihr Körper versteifte sich vor Fassungslosigkeit und wegen des Schocks und wegen dieses vertrauten Gefühls und wegen der Schuldgefühle und wegen des Schocks und weil sie das Trevor irgendwie würde erklären müssen und weil Trevor ihn dann, oh mein Gott, bestimmt umbringen würde. »Verdammt noch mal, wach auf!«
    Und das tat er dann auch.
    Sie beobachtete, wie sich sein verschwommener Blick langsam klärte und er

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