Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
nur, wenn er die Sache für todsicher hält.«
»Und du weißt darüber Bescheid, weil … ?«
»Weil Nick aufgekreuzt ist. Er macht sich Sorgen wegen der Summe, die er ihm ausbezahlen müsste.«
Cam stieß einen Fluch aus. Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt, sein Hemd hing offen an ihm herab, und in diesem Moment ließ sein Anblick keinen Zweifel daran, dass er Nick bei nächster Gelegenheit am Spieß rösten würde.
»Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn einloche, sobald sich auch nur ein Belastungszeuge findet, der gegen ihn aussagt.«
»Na, jetzt hast du einen ganzen Laden voller Zeugen, denn alle Anwesenden konnten unser Gespräch mitverfolgen. Ich finde es allerdings sehr verdächtig, dass sich Nick in so eine prekäre Lage bringt. Alex kann eigentlich gar nicht wissen, was Trevor gerade tut, es sei denn, Trevors Tarnung wäre tatsächlich aufgeflogen. Und wenn Nick Wetten annimmt, die mit dieser geplatzten Tarnung in Verbindung stehen, weshalb sollte er das dann ausgerechnet mir verraten?«
»Vielleicht hofft er darauf, dass es sich herumspricht und noch mehr Leute wetten, damit die Quoten wieder ausgeglichen sind und er seinen Arsch retten kann.«
»Das reicht nicht aus, um ihn dazu zu treiben, es mir zu sagen. Mir , Cam. Überleg doch mal.«
Jetzt begriff auch er. »Das ist ein FBI -Fall. Sag ihnen, was du weißt, und sie werden sich darum kümmern«, ermahnte er Bobbie Faye und baute sich vor ihr auf.
»Ja klar, weil ich ja so gute Beziehungen zum FBI habe, dass sie sich sofort auf jeden Hinweis stürzen werden, den ich ihnen gebe.«
»Kann man ihnen das verübeln?«
Nein, sie jedenfalls nicht, aber sie würde auch nicht herumsitzen und Däumchen drehen, bis Trevor tatsächlich etwas zustieß. Cam erahnte ihre Entschlossenheit.
»Verdammt!« Seine Hand krachte gegen den Türrahmen. »Du kannst dich nicht in eine laufende FBI -Ermittlung einmischen.«
»Ich muss mich ja nicht einmischen , du Idiot, wenn du mir dabei hilfst.«
»Auf. Keinen. Fall.« Er kam näher. »Ich werde dir nicht dabei helfen, dich abmurksen zu lassen. Alex spielt wahrscheinlich nur mit dir. Alex tut nichts ohne Hintergedanken, das weißt du so gut wie ich.«
»Hilfst du mir jetzt, oder was?« Gott, ihn das bitten zu müssen, trieb ihr die Galle hoch. Es brachte sie schier um.
Bei Cam legte sich ein Schalter um. Sie erkannte es daran, dass seine Augen glitzerten, genau wie damals auf dem Footballfeld, wenn es an den letzten Spielzug ging und er von hinten, voller Wut , vorpreschte. Er stellte sich vor sie, stützte die Arme gegen die Wand und nagelte Bobbie Faye so vor sich fest.
»Oder was ?«, imitierte er sie. »Das gefällt mir gut.« Seine braunen Augen waren dunkel vor Schmerz. Er sprach mit leiser, tiefer Stimme, voller Verlangen. »Ich sag dir was: Du lässt mich jetzt diesen Kuss zu Ende bringen, und danach rufe ich jeden an, den du willst.«
Sie atmete so scharf ein, dass im Schlafzimmer eigentlich ein Vakuum hätte entstehen müssen. Sie wusste nicht recht, was sie zuerst tun sollte: sauer sein, weil er sich wie ein Arschloch aufführte, obwohl er genau wusste, dass sie Trevor niemals betrügen würde, oder sich gedemütigt fühlen, weil er in ihr dieses Gefühl weckte, das sie bis zu diesem Augenblick vollständig ignoriert hatte und das eigentlich am Grunde des Ozeans hätte ersaufen sollen, nämlich, dass zwischen ihnen beiden einfach noch zu viel von dieser speziellen Chemie existierte. Zu viel gemeinsame Vorgeschichte. Zu viel, was sie verband.
»Siehst du«, fuhr er fort, ehe sie eine passende, niederschmetternde Erwiderung formulieren konnte, »ich kenne dich doch, Baby. Ich kenne deinen Körper, und ich kenne deinen Geist. Als ich dich im Bett geküsst habe … Du hast es nicht vergessen . Du hast nicht vergessen, was wir waren und was wir sein könnten und … « Er schob sich noch näher an sie heran und ließ sie nicht zu Wort kommen. »Du weißt genau, dass du mich ohne mit der Wimper zu zucken küssen würdest, um ihn wiederzubekommen, wenn du bei einem Kuss wirklich nichts mehr empfinden würdest. Aber, Bobbie Faye, dass du Zweifel hast und dass dir bewusst ist, was noch zwischen uns ist, beweist, dass du den falschen Mann heiraten willst. Denk mal drüber nach.«
Er stieß sich von der Wand ab und verließ das Schlafzimmer. In Bobbie Fayes Kopf schwirrten die Gedanken, ihre Ohren waren ganz heiß geworden, und sie bereute, dass sie ihm keine reingehauen hatte.
»Du benimmst dich wie
Weitere Kostenlose Bücher