Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
Bobbie Faye vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter, und Trevor schoss seinen todernsten »Tu das noch einmal, und ich bring dich um«-Blick auf Moreau ab.
Er meinte es auch so.
Bobbie Faye seufzte auf. Trevor lehnte lässig an dem Löschwagen – na ja, mit der Lässigkeit eines Löwen, der im Begriff war, sich auf eine dusselige Antilope zu stürzen, die gerade in seiner Sichtweite aufgetaucht war und ihm ihren nackten Hintern gezeigt hatte. Er hielt sie im Arm und durchbohrte Cam dabei zweifellos mit seinen vernichtenden Blicken. Nachdem sie das Boot versenkt hatte, hatte sie nicht geglaubt, dass es noch übler kommen könnte. Aber sie hatte es geschafft, alles noch schlimmer zu machen. Es gab ungefähr dreitausend Dinge, die sie sagen, und sechstausend, die sie fragen wollte, aber nach dem Schrecken von vorhin, als sie geglaubt hatte, er wäre verletzt (oder Schlimmeres), war die Tatsache, dass sie hier stehen und seinen Herzschlag an ihrem Ohr hören konnte, nicht nur ein ungemeiner Trost, sondern erfüllte sie auch mit einer Klarheit, die die unangenehme Dauerschleife in ihrem Kopf unterbrach, die ständig plärrte: Oh Mist, du hast es so dermaßen versaut .
»Warum war Alex bei dir?«, fragte sie.
Sie erwartete von Riles eine schnippische Exfreunde-Bemerkung, aber er schwieg.
Trevor hielt sie fest, und sein Herzschlag verlangsamte sich. »Bomben«, sagte er, und ihr wurde ganz schlecht.
»Verkauft er sie?«, fragte sie weiter und suchte Trevors festen Blick.
»Wir haben es versucht«, antwortete er, und nun kapierte sie endgültig nichts mehr.
11
»Bobbie Faye soll eine Herausforderung sein? Meine Liebe, so viel geballte Verrücktheit kann keiner mehr in Ordnung bringen.«
Psychotherapeutin Beatrice Chan in ihrem Blog
»Irgendjemand hat Komponenten für Bomben aufgekauft«, erläuterte Trevor. »Uns sind Gerüchte zu Ohren gekommen, dass der Käufer Interesse an weiteren Sprengkapseln hätte. Also haben wir einen entsprechenden Plan entwickelt. Mit Alex wäre es schnell gegangen, denn er ist auf dem Schwarzmarkt bekannt, und wir müssten uns keine falsche Identität für ihn ausdenken. Wir haben – ganz unauffällig – verbreitet, dass er etwas Beeindruckendes im Angebot hätte. Einige der Männer am Tisch waren Vertreter des Käufers. Ein paar Tage zuvor haben wir Informationen mit ihnen ausgetauscht, und da schienen sie höchst interessiert, doch heute fingen sie an abzublocken.«
»Weil ich aufgekreuzt bin«, meinte Bobbie Faye.
»Nein, Sundance, sie hatten den Treffpunkt vorher schon zweimal verlegt. Eigentlich hätten wir heute Abend nicht im Kasino sein sollen. Ich habe es mit Sicherheit nicht ausgesucht.«
»Zu viele Menschen, zu schwierig zu verteidigen«, sagte Cam, und Bobbie Faye widerstand der Versuchung, sich nach dem versunkenen Boot umzudrehen. Zumindest war das Feuer nun gelöscht. (Also, ihr lieben Sünder, vom Fegefeuer mal abgesehen, ist das Wetter in der Hölle nicht angenehm?) Sie hoffte, dass Suds okay war.
»Woher wusstest du, wo sich Alex aufhalten würde?«, wollte Trevor von ihr wissen.
»Roy. Er meinte, er wisse, wo ein Pokerspiel mit hohen Einsätzen stattfinde, aber Alex erlaube ihm nicht, mitzumachen.«
»Alex kann nicht mit ihm gesprochen haben. Wir haben ihn überwacht. Wir müssen herausfinden, mit wem Roy geredet hat.«
»Es hat mich sowieso überrascht, dass er gleich bei meinem ersten Versuch ans Telefon gegangen ist.«
»Also was?«, fragte Cam. »Ihr kassiert Alex, droht ihm mit einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe, bietet ihm einen Deal, wenn er mit euch zusammenarbeitet – und du hast nicht damit gerechnet, dass das Arschloch dich hintergehen könnte?«
»Sprichst du aus Erfahrung?«, fragte Riles.
»Moreau«, warnte Trevor, »sei vorsichtig.«
»So vorsichtig wie du? Es war doch offensichtlich, dass sie es auf Bobbie Faye abgesehen hatten. Alex hat gewettet, gegen dich … «
»Wovon wir nichts wussten … «
»Cam!«, ermahnte sie ihn, aber er machte weiter seinem angestauten Frust Luft.
»Und dann haben sie dich mit dem Treffpunkt an der Nase herumgeführt. Sie wollten dich aus dem Haus locken, weit weg von ihr. Als Nächstes haben sie dafür gesorgt, dass Bobbie Faye das Haus verlässt … «
»Damit sie schutzlos ist«, unterbrach ihn Riles und nickte zustimmend, obwohl ihm das Eingeständnis nicht schmeckte. »Zumindest nicht so gut geschützt wie im Haus. Darum haben sie euch hingehalten.«
Bobbie Faye lag ihr Zorn wie eine
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