Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
Bleikugel im Magen. »Willst du damit sagen, dass Nicks Geständnis nur dem Zweck gedient hat, mich nach draußen zu locken, wo du mich nicht beschützen konntest?«
Wann genau war sie eigentlich zum persönlichen Kauknochen des Universums auserkoren worden?
»Wäre es möglich, dass in Wirklichkeit Alex der Käufer ist?«, fragte Cam Trevor.
»Nicht laut ASAC Brennan.« ASAC stand für Assistant Special Agent in Charge. Gott, sie wünschte manchmal, sie hätte einen Spickzettel für die vielen FBI -Abkürzungen.
»Was bedeutet, dass das FBI es versaut hat. Ihr habt ihm einen Deal angeboten, aber er hatte niemals vor, euch den echten Käufer zu liefern, sondern hat euch nur ausgenutzt, um sein Strafmaß zu verringern«, stellte Cam fest.
»Und ich habe für die nötige Ablenkung gesorgt, um ihm die Flucht zu ermöglichen.« Sie schlug mit dem Kopf gegen Trevors Oberkörper. »Kacke, tut mir leid.«
»Wie ex war eigentlich dieser Ex?«, fragte Riles provozierend.
Sie verkrampfte sich, und – noch schlimmer – Trevors Muskeln zuckten ebenfalls. »Das reicht«, sagte er beinahe unhörbar. »Noch ein Wort, und ich schmeiße dich in den See.«
Heiliges Kanonenrohr, es war ihm ernst damit. Auch ohne ihn sehen zu können, spürte sie Riles’ Hass, der ihr zwei Löcher in den Rücken brannte.
»Wir müssen diesen Alex-Arsch finden und herauskriegen, wer ihn dafür bezahlt hat, dass er Bobbie Faye nach draußen lockt«, sagte Riles.
»Er hat sich verkrochen«, erwiderte Cam. »Wir haben jahrelang nach ihm gesucht, und sein Versteck in dem Salzstock, das ihr habt hochgehen lassen, war definitiv nicht seine einzige Zuflucht. Wir sollten unbedingt Roy aufspüren und denjenigen, der ihm die Information über das Pokerspiel gesteckt hat.«
Trevor war ruhig, und zwar auf diese unheimliche, irreführende Art, bei der immer alle dachten, alles wäre völlig in Ordnung, trallala, nur Sonnenschein und Regenbögen, und dann: Bamm , die atomare Kernschmelze. Sie legte die linke Hand über sein Herz, und ganz langsam nahm er die Hand von ihrer Schulter, ergriff ihre Finger und begann, an ihrem Verlobungsring zu spielen. Seine Anspannung ließ jedoch keine Sekunde lang nach.
Plötzlich verschwand sein abwesender Ausdruck, er wirkte konzentriert.
Sie legte den Kopf zurück und musterte ihn.
»Der falsche Name, mit dem er dich angesprochen hat – war das ein privater Scherz zwischen euch?«
Sie schüttelte den Kopf. »Er rief mich immer mit einem anderen Namen, wenn er mich unauffällig auf etwas aufmerksam machen wollte.«
»Wie praktisch. Der springende Punkt ist, dass er verschwunden ist«, motzte Riles. »Er hat die Ablenkung genutzt«, er legte eine bedeutungsvolle Pause ein und sah Bobbie Faye giftig an, »um zu entwischen. Ich finde, wir sollten ihn suchen und herausfinden, weshalb er getürmt ist.«
Trevor konzentrierte sich weiter auf Bobbie Fayes Gesicht. »Er hat versucht, dich zu warnen. Deine Anwesenheit hat ihn überrascht. Er kann Roy unmöglich verraten haben, wo wir uns treffen wollten. Alex wusste nichts, bis ich ihn zum Kasino brachte.«
»Ach, du liebe Güte«, stieß sie hervor, denn es dämmerte ihr etwas. »Nick hat erzählt, dass Alex gewettet hätte. Vor Kurzem .«
»Unmöglich«, widersprach Trevor und hatte dieselbe Eingebung. »Er stand den ganzen letzten Monat unter Hausarrest, und wir haben ihn jeden Tag rund um die Uhr überwacht.«
»Nick hat gelogen. Die miese kleine Ratte .«
»Wir müssen den Mistkerl finden«, fauchte Trevor. Bobbie Faye konnte schon die kleinen Buchmacherteile vor sich sehen, die langsam in einem der tiefen, dunklen Sümpfe versanken.
Sie rannten zu Trevors Auto, bis plötzlich ein vertrautes Gesicht vor Bobbie Faye auftauchte und riesenhafte Hände nach ihr griffen, um sie in eine Umarmung zu ziehen.
»Zuckerpuppe!«, rief Tyrone fröhlich und drückte ihr beinahe die Luft ab. »Du bist in Ordnung. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.«
»Oh, Tyrone! Entschuldige! Wenn ich geahnt hätte, dass etwas Derartiges passiert, dann hätte ich dich niemals angerufen«, versicherte sie ihm und drückte ihn ebenfalls. Na ja, sie probierte es zumindest. Da sein Brustkorb die Ausmaße eines Kühlschranks hatte, gestaltete es sich etwas schwierig.
»Schätzchen, in der Minute, in der du aufgetaucht bist, wusste ich, dass das Boot hinüber ist«, erklärte Tyrone lachend. »So bist du eben.«
»Oh, na, danke schön.«
»Schon gut, Süße. Wir haben alle rausgeholt.
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