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Bobby Z

Bobby Z

Titel: Bobby Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Baby, als einer von Don Huerteros
Bodyguards ihm einen solchen Tritt in den Hintern verpasst, dass er mit dem Gesicht
nach unten im Staub landet.
    »Wir haben Bobby Z nicht gekriegt«, sagt Johnson zu ihm. Brian schaut
nur zu ihm auf. Seine Augen sind rot und verquollen, und Johnson sieht auf den
ersten Blick, dass er ein paar auf die Nuss gekriegt hat. Er selber ist froh,
dass er den Tequila intus hat, denn nach Don Huerteros Blick zu schließen war
es der letzte, den er jemals kriegen wird, es sei denn, jene Welt da drüben ist
doch ganz anders, als diese alten Baptistenpriester es ihnen immer weismachen
wollten.
    Don Huertero steht im Schatten der Veranda, ganz cool in weißem Anzug,
meerblauem Hemd und Sechshundert-Dollar-Slippers. Dazu trägt er eine blaue
Rundumsonnenbrille, und das graumelierte Haar ist straff zurückgekämmt, ohne
fettig auszusehen, wie es Johnson sonst von Mexikanern gewöhnt ist. Er schaut
auf Johnson hinab und sagt: »So, so, Sie haben also versucht, Bobby Z
einzufangen?“
    »Ja, Sir.«
    »Und was ist passiert?«
    »Er hat uns umgelegt«, sagt Johnson. »Die meisten von uns.«
    Huertero nickt.
    Dann sagt er: »Sie hat er aber nicht umgelegt.“
    »Nein«, sagt Johnson.
    Huertero nickt wieder und sagt dann: »Und das, obwohl ...«
    Johnson zuckt mit den Achseln.
    »Obwohl Sie ihn schon in der Falle hatten«, sagt Huertero.
    Johnson vermutet, dass jetzt der Moment gekommen ist, wo er dran ist.
Und da jetzt sowieso schon alles egal ist, sagt er nur: »Ich dachte, wir hätten
ihn.«
    Aber Huertero lächelt und sagt: »Ach ja, ich kenne dieses Gefühl.
Mister Z ist wie das Licht der Sterne. Man greift nach ihm und...«
    Er hängt schweigend einem Gedanken nach, dann erhebt er seine Hidalgo-Stimme und verkündet: »Aber Brian hatte ihn. Als Gast in seinem Haus. Brian
hatte ihn und ließ ihn gehen. Und da frage ich mich, ob Mister Z Brian nicht
etwas angeboten hat, das für ihn mehr wert war, als das, was er von mir
bekommt.«
    Brian schnieft etwas, das wie Widerspruch klingt, aber Huertero will
nichts davon wissen.
    »Wie kann ich ausgerechnet Brian glauben, wo er ein ausgemachter
Lügner ist?«, fragt Huertero die Versammelten. »Soll ich mit ihm machen, was
ich mit Bobby Z machen wollte?«
    Brian rappelt sich auf und versucht wegzulaufen, aber einer der honchos verpasst
ihm einen Gewehrkolbenschlag in den Bauch, und dann liegt Brian auf allen
vieren am Boden und schnappt nach Luft.
    »Lassen wir Brian erst mal ein bisschen draußen an der Sonne«, sagt
Huertero liebenswürdig. »Mr. Johnson, kommen Sie bitte ins Haus?«
    Johnson weiß, dass ihm gar nichts anderes übrig bleibt, also folgt er
Huertero in das große, alte maurische Wohnzimmer, wo bereits einer von Brians
Bediensteten dem Drogenboss Kaffee einschenkt.
    Elizabeth sitzt in einem der großen Sessel. Sie trägt einen
Morgenmantel aus grüner Seide und ist weder gekämmt noch geschminkt, aber sie
ist auch ohne all das eine attraktive Frau. Allerdings sieht sie blass aus.
Verängstigt.
    »Kaffee?«, fragt Huertero.
    »Gern, danke.«
    Das Hausmädchen stolpert fast über die eigenen Füße, als sie Johnson
Kaffee mit Milch und Zucker eingießt. Ihre Hand zittert, und die Tasse klappert
auf dem Unterteller.
    Irgendwie findet Johnson das alles beunruhigender als die ganze
Schießerei der letzten Nacht. Es ist ziemlich offensichtlich, dass Brians alte
Bedienstete jetzt Huerteros neue Bedienstete sind, und Johnson nimmt an, dass
das auch für ihn gilt.
    Das hofft er jedenfalls.
    Es könnte nämlich ebensogut sein, dass Huertero ihn einfach umlegt.
    Momentan sitzt der alte Scheißkerl jedenfalls einfach nur da und
schweigt, als genieße er die verschwenderische Fülle des Juan Valdes, der da
hängt. Aber Johnson weiß, dass er das Schweigen bewusst einsetzt, um ihnen
Angst zu machen.
    Du kannst mich mal, Don Huertero, denkt Johnson. Weißt du, was dabei
rauskommt, wenn man einem Bohnenfresser ein paar hundert Millionen Dollar
gibt? Ein reicher Bohnenfresser, das kommt raus.
    Endlich macht Huertero den Mund auf. »Brian ist ein strohdummer und
völlig perverser Typ«, sagt er. »Er glaubt, er könne sich mit Bobby Z
arrangieren und mich austricksen. Vermutlich kommt diese Dummheit von seinem
total perversen Lebensstil.«
    Naja, denkt Johnson, wenn es dumm machen soll, seinen Maiskolben in
italienische Knaben zu stecken, dann müsste Brian in der Tat bereits am Rande
des Schwachsinns stehen.
    Huertero fährt fort: »Aber ungalanterweise gibt

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