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Body Farm

Body Farm

Titel: Body Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Jahre alten Eddie Heath in einem alten, klapprigen Kombi ermordet. In dem Wagen wurde eine erstaunliche Menge der diversesten Spuren gefunden. Kurz gesagt, Mr. Gault, der psychopathische Sohn des wohlhabenden Besitzers einer Pekannußplantage in Georgia, machte sich ein besonderes Vergnügen daraus, Spuren zu hinterlassen, die keinen Sinn zu ergeben schienen.
    »Und nun zu dem orangefarbenen Gewebeband«, sagte Cartwright und war damit beim letzten Punkt angelangt. »Stimmt es, daß eine dazugehörige Rolle nicht gefunden wurde?«
    »Wir sind noch auf nichts dergleichen gestoßen«, antwortete Wesley.
    Special Agent Richards blätterte in seinen Notizen, als Cartwright zu ihm sagte: »Also, konzentrieren wir uns darauf. Ich persönlich glaube nämlich, es wird sich zum wichtigsten Indiz in diesem Fall entwickeln.«
    Richards antwortete in ernstem Ton. Wie alle, die ich als eingeschworene Wissenschaftler in der Gerichtsmedizin kennengelernt hatte, hatte auch er eine Leidenschaft für sein Spezialgebiet. Die Handbibliothek des FBI bot zum Stichwort Gewebeband über hundert Kriterien, die zu seiner Bestimmung im Zusammenhang mit einem Verbrechen relevant sein konnten. Tatsächlich wurde das Zeug so gern und oft mißbraucht, daß ich in keinem Haushaltswarenladen oder Supermarkt an einer solchen Rolle vorbeigehen konnte, ohne mich an diese schrecklichen Verwendungsmöglichkeiten zu erinnern.
    Ich hatte Leichenteile von Menschen zusammengesucht, die von Bomben zerfetzt worden waren, welche mit Hilfe von Gewebeband zusammengebaut worden waren. Ich hatte es als Fessel von Opfern sadistischer Killer entfernt und von Leichen, die, mit Steinen beschwert, aus Flüssen und Seen geborgen wurden. Die Zahl der Fälle, in denen ich es vom Mund von Menschen gezogen hatte, die nicht schreien durften, bis sie tot waren, weiß ich nicht mehr. Erst in meinem Leichenschauhaus durften die Toten sich frei äußern. Erst dort befragte sie jemand nach all den schrecklichen Dingen, die man ihnen angetan hatte.
    »Diese Art Gewebeband habe ich noch nie gesehen«, sagte Richards. »Wegen der hohen Fadendichte bin ich fest davon überzeugt, daß der Käufer, wer immer das war, es nicht aus einem Laden hat.«
    »Woher wissen Sie das so genau?« fragte Wesley.
    »Das hier hat Industriequalität, 62er Kettfaden und 56er Schußfaden. Die normal käufliche Ausführung, die man für ein paar Dollar bei Walmart oder Safeway bekommt, hat die Stärke 20/10. Industriequalität kostet leicht an die zehn Dollar die Rolle.«
    »Wissen Sie, wer der Hersteller des Bandes ist?« fragte ich.
    »Shuford Millis in Hickory, North Carolina. Sie gehören zu den größten Herstellern im Lande. Ihre bekannteste Marke ist Shurtape.«
    »Hickory liegt nur etwa sechzig Meilen östlich von Black Mountain«, sagte ich.
    »Haben Sie schon mit jemandem von Shuford Mills gesprochen?« fragte Wesley Richards.
    »Ja. Sie sind noch dabei, der Sache nachzugehen. Doch ein Punkt steht bereits fest: Das grell orangefarbene Gewebeband war eine Spezialanfertigung von Shuford Mills ausschließlich für einen privaten Sonderkunden. Das war Ende der achtziger Jahre.«
    »Was verstehen Sie unter einem Sonderkunden?« fragte ich.
    »Jemanden, der ein ganz besonderes Band haben will, und davon vielleicht nur die Mindestmenge von, sagen wir, fünfhundert Schachteln. Das bedeutet, daß irgendwo noch Hunderte von Rollen existieren können, die wir nie zu Gesicht bekommen, es sei denn durch Zufall, wie bei diesem orangefarbenen Band.«
    »Haben Sie ein Beispiel dafür, aus welchem Personenkreis jemand kommen könnte, der ein solches Band in Auftrag gibt?« fragte ich.
    »Ich weiß von einigen Stock-Car-Rennfahrern«, antwortete Richards. »Das Band, das sich Richard Petty für seine Boxenmannschaft machen läßt, ist zum Beispiel rotblau, und das von Daryl Waltrip ist gelb. Bei Shuford Mills gab es auch mal vor einigen Jahren eine Baufirma als Kunden, die es leid war, daß ihre Arbeiter dieses kostspielige Band häufig mitgehen ließen. Also ließ sie sich ihr eigenes, hellrotes anfertigen. Wenn dann jemand zu Hause seine Rohre damit flickte oder das Loch im Kinderplanschbecken, war ziemlich klar, daß es gestohlen war.«
    »Könnte das auch der Zweck des orangefarbenen Bandes gewesen sein? Die Arbeiter vom Stehlen abzuhalten?« fragte ich.
    »Möglicherweise«, sagte Richards. »Übrigens ist es schwer entflammbar.«
    »Ist das ungewö hnlich?« fragte Wesley.
    »Sogar sehr«, antwortete

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