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Body Farm

Body Farm

Titel: Body Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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eingedrungen ist?«
    »Beweise haben sie genug, Frank. Und genau da liegt das Problem. Ich bin mir nicht sicher, wie intensiv man sich bemühen wird, ihren Ruf wiederherzustellen, falls sie unschuldig ist.«
    »Falls?«
    »Ich bemühe mich, offen zu bleiben.« Ich griff nach meiner Kaffeetasse, ließ sie aber dann doch stehen, weil mir klar wurde, daß eine weitere Anregung meines Kreislaufs das letzte war, was ich gebrauchen konnte. Mein Herz raste, und ich konnte die Hände nicht ruhig halten.
    »Ich könnte mit dem Direktor sprechen«, sagte Lord.
    »Das einzige, was ich mir wünsche, ist jemand, der aus dem Hintergrund für eine sorgfältige Ermittlung in dieser Geschichte sorgt. Da Lucy nun einmal fort ist, könnte die Auffassung entstehen, es wäre nicht mehr so wichtig, vor allem, weil es so viele andere Dinge gibt, mit denen man sich zu beschäftigen hat. Sie ist doch nur eine Collegestudentin, Himmel noch mal. Warum sollten sie sich also besondere Mühe geben?«
    »Ich hoffe doch, daß das Bureau etwas sorgfältiger ist«, sagte Lord mit grimmig verzogenem Mund.
    »Ich kenne mich aus in der Bürokratie. Mein ganzes Leben lang hatte ich damit zu tun.«
    »Ich auch.«
    »Dann wissen Sie, wovon ich rede.«
    »Ich weiß.«
    »Man wünscht, daß sie bis zum Anfang des nächsten Semesters bei mir in Richmond bleibt«, sagte ich.
    »Dann ist das das Urteil.« Er griff wieder nach seinem Kaffee.
    »Genau. Für sie ist das ganz einfach. Aber was ist mit meiner Nichte? Sie ist gerade erst einundzwanzig, und plötzlich ist ihr Lebenstraum zerplatzt. Was soll sie jetzt tun? Nach Weihnachten zurück an die UVA gehen und so tun, als sei nichts passiert?«
    »Hören Sie.« Er faßte mich mit einer Zärtlichkeit am Arm, die schon immer den Wunsch in mir geweckt hatte, er wäre mein Vater. »Ich werde tun, was ich kann, ohne mich unbefugt in eine administrative Angelegenheit einzumischen. Vertrauen Sie mir soweit?«
    »Das tue ich.«
    »Darf ich Ihnen inzwischen einen kleinen persönlichen Rat geben?« Er sah auf die Uhr und winkte nach der Bedienung. »Ich bin spät dran.« Er sah mich wieder an. »Ihr größtes Problem ist familiärer Art.«
    »Da bin ich anderer Meinung«, sagte ich mit Nachdruck.
    »Das können Sie, soviel Sie wollen.« Er lächelte der Kellnerin zu, als sie ihm die Rechnung reichte. »Sie sind für Lucy so gut wie eine Mutter. Wie wollen Sie ihr durch diese Geschichte hindurchhelfen?«
    »Ich dachte, ich wäre gerade dabei.«
    »Und ich dachte, Sie wären gekommen, um mich zu sehen. Hallo!« Er winkte die Kellnerin zurück, die sich bereits wieder entfernt hatte.
    »Ich glaube, das ist nicht unsere Rechnung. Wir hatten keine vier Hauptgerichte.«
    »Darf ich mal? Meine Güte. Ach, das tut mir leid, Senator Lord. Das ist der Tisch da drüben.«
    »Wenn das so ist, soll Senator Kennedy gleich für beide Tische bezahlen. Für seinen und meinen.« Er reichte ihr beide Rechnungen. »Er wird nichts dagegen haben. Er glaubt an das Prinzip >Steuergelder eintreiben - Steuergelder ausgeben<.«
    Die Kellnerin war eine große Frau mit schwarzem Pagenkopf, und sie trug ein schwarzes Kleid mit weißer Schürze. Sie lächelte. Ihr Fehler machte ihr jetzt sogar Spaß. »Ja, Sir! Das werde ich dem Senator gleich so sagen.«
    »Und, Missouri, fügen Sie hinzu, er soll ein großzügiges Trinkgeld hinzufügen«, rief er ihr nach. »Sagen Sie ihm, das hätte ich gesagt.«
    Missouri Rivers hatte gute siebzig Jahre auf dem Buckel, und nachdem sie ihre Heimatstadt Raleigh vor Jahrzehnten verlassen und in einen Zug nach Norden gestiegen war, hatte sie Senatoren schlemmen und fasten sehen, antreten und abtreten, hatte gesehen, wie die einen ihr Herz verloren und die anderen ihren Posten. Sie wußte, wann sie ihre Gäste unterbrechen durfte, um ihnen das Essen zu servieren, wann sie Tee nachschenken oder einfach verschwinden mußte. Genau hier, in diesem hübschen Raum, zeigten ihre Gäste ihr wahres Gesicht, denn ein untrüglicher Maßstab für den Charakter eines Menschen ist die Art und Weise, wie er, wenn er sich unbeobachtet glaubt, mit Menschen ihres Schlages umgeht. Den Senator Lord jedenfalls mochte sie. Ich sah es an dem sanften Glanz ihrer Augen, wenn sie ihn ansah oder seinen Namen hörte.
    »Ich möchte Sie einfach dazu ermuntern, einige Zeit mit Lucy zu verbringen«, fuhr er fort. »Und lassen Sie sich nicht dazu verleiten, anderen Leuten die Kastanien aus dem Feuer zu holen, vor allem nicht Lucy.«
    »Ich fürchte,

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