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Body Farm

Body Farm

Titel: Body Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Dort gibt man sie seit alters besonders Babys und Alten. Die Suppe und danach Ravioli, gefüllt mit süßem Kürbis und Kastanien, waren genau das, was ich jetzt brauchte. Meine Stimmung hob sich spürbar, als das Feuer im Kamin flackerte und wunderbare Gerüche durch die Luft zogen. Es stimmte schon: Wenn ich lange nicht gekocht hatte, kam mir mein schönes Zuhause leblos und vernachlässigt vor. Fast schien es, als wäre das Haus traurig.
    Als für das Essen alles vorbereitet war, fuhr ich bei wolkenverhangenem Himmel zum Flughafen, um meine Schwester abzuholen. Ich hatte Dorothy lange nicht gesehen, und sie hatte sich ziemlich verändert. Wieder einmal, muß man dazu sagen, denn das war eigentlich schon immer von einem Besuch zum nächsten der Fall gewesen. Meine Schwester war sehr unsicher, weshalb sie ständig Frisur und Kleidung veränderte, und gewiß war diese Unsicherheit auch der Grund dafür, daß sie oft so ekelhaft war. An diesem Spätnachmittag stand ich folglich am US Air-Gate und musterte angestrengt die Gesichter der Ankommenden; irgend etwas Vertrautes würde mir schon auffallen. Schließlich erkannte ich Dorothy an ihrer Nase und dem Grübchen im Kinn, denn so etwas verändert sich nicht so leicht. Ihr Haar war jetzt schwarz und lag eng wie ein Lederhelm am Kopf an. Die Augen hatte sie hinter einer großen Brille versteckt, um den Hals hatte sie einen hellroten Schal geschlungen. Modisch dünn, in Reiterhose und Schnürstiefeln, kam sie direkt auf mich zu und küßte mich auf die Wange.
    »Wie schön, dich zu sehen, Kay. Du siehst müde aus.«
    »Wie geht es Mutter?«
    »Du weißt ja, ihre Hüfte. Was fährst du für einen Wagen?«
    »Einen Leihwagen.«
    »Also, als erstes ging mir der Gedanke durch den Kopf, daß du ja jetzt ohne deinen Mercedes bist. Kann mir gar nicht vorstellen, was ich ohne meinen machen würde.« Dorothy fuhr einen 190 E, den sie erworben hatte, als sie mit einem Cop in Miami ging. Man hatte den Wagen damals bei einem Drogenhändler sichergestellt und für ein Butterbrot versteigert. Er war dunkelblau mit Spoiler und Streifen. »Hast du Gepäck?« fragte ich.
    »Nur das hier. Wie schnell ist sie gefahren?«
    »Lucy kann sich an nichts mehr erinnern.«
    »Du mußt dir mal vorstellen, was in mir vorging, als das Telefon läutete. Mein Gott. Mir blieb buchstäblich das Herz stehen.«
    Es regnete, und ich hatte keinen Regenschirm dabei.
    »Das kann keiner nachvollziehen, der es nicht selbst erlebt hat. Dieser Augenblick. Dieser einfach schreckliche Augenblick, wenn du nicht genau weißt, was passiert ist, sondern nur, daß es eine schlechte Nachricht ist und sie jemanden betrifft, den du liebst. Ich hoffe, du parkst nicht zu weit von hier. Am besten warte ich hier auf dich.«
    »Ich muß den Wagen vom Parkplatz holen und bezahlen und dann die ganze Runde fahren, um wieder hierher zu gelangen.« Das Auto war von unserem Standort aus zu sehen. »Es dauert zehn, fünfzehn Minuten.«
    »Das ist ganz in Ordnung. Kümmere dich nicht um mich. Ich bleibe einfach drinnen und warte auf dich. Ich muß auch auf die Toilette. Es ist wirklich schön, sich um bestimmte Dinge nicht mehr kümmern zu müssen.«
    Was sie damit gemeint hatte, erklärte sie erst, als wir im Wagen saßen und auf dem Weg nach Hause waren. »Nimmst du Hormone?« fragte sie mich.
    »Wozu?«
    Es regnete jetzt heftig. Die dicken Tropfen trommelten auf das Dach, was sich anhörte wie das Trampeln einer Herde kleiner Tiere.
    »Der Wechsel.« Dorothy zog einen Plastikbeutel aus der Handtasche und knabberte an einem Ingwerplätzchen.
    »Was für ein Wechsel?«
    »Du weißt doch. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen. Ich kenne eine Frau, bei der fingen sie exakt an, als sie vierzig wurde. Das hat schon einen mächtigen Einfluß auf Körper und Gemüt.«
    Ich schaltete das Radio ein.
    »Im Flugzeug haben sie uns einen schauderhaften Snack angeboten. Und du weißt ja, wie ich bin, wenn ich nichts zu essen bekomme.« Sie aß das nächste Ingwerplätzchen. »Nur fünfundzwanzig Kalorien. Acht pro Tag genehmige ich mir. Wir müssen also irgendwo anhalten und welche besorgen. Und natürlich auch Äpfel. Hast du ein Glück! Du mußt dich anscheinend überhaupt nicht um dein Gewicht kümmern. Aber ich denke, bei deiner Tätigkeit würde mir wohl auch der Appetit vergehen.«
    »Dorothy, in Rhode Island gibt es ein Behandlungszentrum, über das ich mit dir reden möchte.«
    Sie seufzte. »Lucy macht mir furchtbare Sorgen.«
    »Es ist

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