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Body Farm

Body Farm

Titel: Body Farm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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ein Vier-Wochen-Programm.«
    »Ich weiß einfach nicht, ob ich den Gedanken ertragen könnte, sie da oben eingeschlossen zu wissen.« Wieder aß sie ein Plätzchen.
    »Du mußt ihn wohl ertragen, Dorothy. Die Situation ist sehr ernst.«
    »Ich bezweifle, daß sie dort hingeht. Du weißt, wie stur sie sein kann.« Sie dachte einen Augenblick nach. »Na ja, vielleicht wäre es ja eine gute Sache.« Sie seufzte erneut. »Vielleicht kriegen sie noch ein paar andere Dinge in den Griff, wenn sie dort ist.«
    »Was für andere Dinge, Dorothy?«
    »Ich kann dir genausogut auch gleich sagen, daß ich nicht weiß, was ich mit ihr anfangen soll. Ich verstehe einfach nicht, was da schiefgelaufen ist, Kay.« Sie fing an zu weinen. »Bei allem Respekt dir gegenüber, du kannst dir nicht vorstellen, was es bedeutet, ein Kind zu haben, das sich so entwickelt. Das sich biegt wie ein Rohr im Wind. Ich weiß nicht, was passiert ist. Zu Hause hat sie das bestimmt nicht vorgelebt bekommen. An manchen Dingen bin ich bestimmt auch schuld, aber nicht daran.«
    Ich schaltete das Radio aus und sah sie an. »Wovon redest du eigentlich?« Wieder wurde mir schlagartig bewußt, wie wenig ich meine Schwester mochte. Daß sie meine Schwester war, schien mir einfach keinen Sinn zu machen; abgesehen von der Tatsache, daß wir dieselbe Mutter hatten und die Erinnerungen an ein gemeinsames Leben unter einem Dach, konnte ich nicht die geringste Gemeinsamkeit zwischen uns entdecken.
    »Ich will einfach nicht glauben, daß du dich das nie gefragt hast. Oder kommt das jemandem wie dir vielleicht normal vor?« Ihre Emotionen kamen im gleichen Maße in Fahrt, in dem unsere Begegnung einem Tiefpunkt zusteuerte. »Und es wäre ganz gewiß unehrlich von mir zu verschweigen, daß ich mir über die Art deines Einflusses in dieser Behörde Gedanken mache. Obwohl ich nicht über dich urteilen will, Kay, denn dein Leben ist deine Sache, und in einigen Dingen kannst du eben nicht anders.« Sie schneuzte sich. »Verdammt! Es ist so schwierig.«
    »Dorothy, um Himmels willen. Wovon um alles in der Welt redest du?«
    »Sie guckt dir jede verdammte Kleinigkeit ab. Wenn du dir auf eine bestimmte Weise die Zähne putzt, kannst du Gift darauf nehmen, daß sie es genauso macht. Und du kannst es schriftlich haben, daß ich noch sehr verständnisvoll war, wo andere es schon längst nicht mehr wären. Tante Kay hier und Tante Kay da. Und das all die Jahre.«
    »Dorothy...«
    »Kein einziges Mal habe ich mich beklagt oder versucht, sie dir quasi vom Busen zu reißen. Ich wollte immer nur das Beste für sie, und deswegen ertrug ich eben ihre kleine Heldenanbetung.«
    »Dorothy.«
    »Du hast keine Ahnung, was das für ein Opfer für mich war.« Sie schneuzte sich wieder geräuschvoll. »Als wäre es nicht schon schlimm genug gewesen, daß ich in der Schule ständig mit dir verglichen wurde. Und dann noch Mutters Kommentare, weil du in allem immer so scheißperfekt warst. So gottverdammt perfekt. Ob beim Kochen, beim Reparieren von irgendwelchen Dingen, bei der Autopflege oder beim Bezahlen von Rechnungen. Du warst einfach der Mann im Haus, unsere ganze Jugend hindurch. Aber dann wurdest du auch noch der Vater für meine Tochter - und das ist ja wohl die Höhe!«
    »Dorothy!«
    Aber sie war nicht zu stoppen.
    »Dagegen komme ich nicht an. Ich kann ihr einfach nicht der Vater sein. Ich gebe gern zu, daß du mehr von einem Mann hast als ich. O ja! Du machst verdammt viel aus dem, was man dir vererbt hat. Natürlich - Dr. Scarpetta hin, Frau Doktor her. Ach, scheiß drauf! Es ist so unfair. Und dann kriegst du zu allem Überfluß auch noch die Titten in der Familie. Ausgerechnet der Mann in der Familie kriegt die dicken Titten!«
    »Dorothy, halt den Mund!«
    »Nein, ich will nicht, und du wirst mich nicht dazu bringen«, zischte sie wütend.
    Wir waren jetzt plötzlich wieder in unserem kleinen Zimmer mit dem schmalen Bett, das wir uns als Kinder teilten und wo wir gelernt hatten, einander lautlos zu hassen, während Vater im Sterben lag. Wir saßen wieder schweigend am Küchentisch und aßen Makkaroni, während er unser Leben von seinem Krankenbett am Ende des Flurs aus beherrschte. Und nun waren wir auf dem Weg zu meinem Haus, wo die verletzte Lucy auf uns wartete, und ich wunderte mich, daß Dorothy das Szenario nicht wiedererkannte, das so alt und eingefahren war wie wir selbst.
    »Was genau wirfst du mir eigentlich vor?« fragte ich und öffnete das Garagentor.
    »Sagen wir es

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