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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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eine Einkaufsliste zu erstellen, während Doug das Geschirr abwusch und Billy abtrocknete.
    »Okay«, sagte sie schließlich. »Fertig.«
    »Ich will nicht mit«, sagte Billy.
    »Du musst aber.«
    »Warum?«
    Trish blickte ihren Sohn an. Billy war reif für sein Alter, intelligent und kräftig, doch in den vergangenen zwei Monaten hatte er mit Dingen klarkommen müssen, mit denen die meisten Erwachsenen es nie zu tun bekamen. Trish spürte, wie eine seltsame Traurigkeit sie überkam, während sie in Billys müdes Gesicht blickte. Sie hatte immer gewollt, dass Billy so lange wie möglich Kind blieb und nicht zu schnell erwachsen wurde. Die Kindheit war eine besondere, eine magische Zeit, die man nur einmal erlebte. Zugleich war Trish der Ansicht, dass man Kinder nicht vor der Wirklichkeit abschirmen sollte. Ob es ihnen gefiel oder nicht, am Ende mussten sie in der realen Welt leben, und sie konnten sich besser in diese Welt hineinfinden, wenn sie angemessen darauf vorbereitet wurden.
    Dieser Sommer jedoch - das war nicht die reale Welt gewesen. Die entsetzlichen Ereignisse der letzten zwei Monate würden Billy nicht auf die Zukunft vorbereiten. Nichts Vergleichbares würde jemals wieder geschehen.
    Trish starrte Billy an, sah das Flehen in seinen müden Augen. Ihre Stimme wurde weich. »Okay«, sagte sie. »Du musst nicht mitfahren.«
    Billy lächelte erleichtert, auch wenn in seinen Augen noch etwas anderes, Lauerndes lag. Die furchtbaren Geschehnisse hatten bei ihm wahrscheinlich Narben hinterlassen, von denen sie niemals erfahren würde. »Danke«, sagte er.
    »Aber du musst im Haus bleiben«, warnte sie ihn. »Schließ alle Türen ab, und lass niemanden rein, bis wir zurück sind. Verstanden?«
    Billy nickte.
    »Okay.« Sie blickte zu Doug hinüber und sah sein zustimmendes Lächeln. Es schadete nie, vorsichtig zu sein.
    Billy zog sich an und stand auf der Veranda, als seine Eltern in den Wagen stiegen und die Auffahrt hinunterfuhren.
    Er ging ins Haus zurück und schloss die Tür ab. Sein Blick wurde auf die Sperrholzplatte gezogen, die immer noch das zerbrochene Fenster abdeckte. Er hoffte, dass bald dieser Typ kommen und das Fenster reparieren würde. Die Platte half beim Fernsehen am Nachmittag, weil sie das blendende Sonnenlicht nahezu völlig aussperrte, aber sie machte das Haus auch dunkel.
    Dunkelheit mochte er nicht.
    Billy wusste noch nicht, was er unternehmen würde, wenn seine Eltern zurück waren. Er überlegte, ob er die Zwillinge anrufen sollte, kam dann aber zu dem Schluss, dass er sie eigentlich nicht sehen wollte. Viel lieber wollte er etwas mit Lane unternehmen, aber er hatte Angst, seinen alten Freund anzurufen. Nachdem der Postbote weg und alles vorbei war, war Lane vielleicht wieder normal ... Aber vielleicht auch nicht, und Billy war nicht mutig genug, das herauszufinden.
    Jetzt musste er erst einmal zur Toilette. Er ging durch die Küche in den Flur, betrat das Badezimmer und öffnete seinen Gürtel.
    Dann erstarrte er.
    Auf dem Rand des Waschbeckens stand ein Umschlag.
    Ein zweiter lag auf dem geschlossenen Toilettendeckel.
    Am liebsten hätte Billy losgeschrien, aber er wusste, dass niemand ihn hören würde. Seine Schreie würden nur alarmieren, wer immer da draußen war.
    Der Postbote ...?
    Oder hier drinnen.
    Billy zog sich in das Schlafzimmer seiner Eltern zurück. Auf der Frisierkommode sah er einen verschlossenen Umschlag, einen anderen auf dem Bett.
    Das Haus erschien ihm plötzlich unheimlich und Furcht erregend. Langsam, schweigend, ging er in das vordere Zimmer. Er merkte, dass die Platte vor dem Fenster fast den halben Raum ins Dunkel tauchte und schattige Ecken erzeugte, in denen sich jemand verstecken konnte.
    Dann entdeckte Billy eine Spur aus Umschlägen, die die Treppe hinauf in sein Schlafzimmer führte.
    Vorsichtig hob er den Hörer des Telefonapparats neben dem Fernseher ab. Die Leitung war tot.
    Von oben hörte er ein Rascheln.
    Er musste hier raus! Aber wohin konnte er gehen? Es gab nicht viele Häuser in der Nähe. Er konnte mit Sicherheit nicht zu den Nelsons gehen. Er konnte auch nicht zu Lanes Haus.
    Das Fort!
    Ja, das Fort. Er konnte zum Fort gehen und dort warten, bis seine Eltern nach Hause kamen. Er würde sich dort verstecken können und wäre in Sicherheit.
    So leise er konnte öffnete Billy die Vordertür und ging auf die Veranda. Die Holzdielen knarrten unter seinen Füßen. Er blieb bewegungslos stehen und horchte, ob sich oben irgendetwas tat, bereit,

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