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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Mordverdachts?«
    »Ohne Leiche?«
    »Dann eben wegen Entführung.«
    Mike zuckte mit den Schultern. »Wir tun, was wir können.«
    »Das habe ich schon mal gehört.«
    Trish stand auf, und Mike nickte ihr zu. »Hallo, Mrs. Albin.«
    Trish lächelte. »Hallo.« Sie blickte Doug an. »Ich gehe ins Bett. Ihr braucht mich hier doch nicht mehr, oder?«
    Doug warf einen Blick auf die Uhr. »Es ist erst halb neun.«
    »Ich hatte einen anstrengenden Tag.«
    »Ja«, sagte Doug. »Den hatten wir alle.«
    »Wir sehen uns später«. Sie winkte Mike zu. »Gute Nacht, Mister Trenton.«
    »Gute Nacht.«
    Doug zog einen Stuhl an den Couchtisch heran und bedeutete Mike, auf der Couch Platz zu nehmen. Der junge Polizist setzte sich müde hin und legte das Fotoalbum vor sich auf den Tisch. »Wussten Sie, dass Mrs. Ronda gemalt hat?«
    »Wie bitte?«
    »Sie hat gemalt. Sie wissen schon, Kunst. Sie war eine Art Amateurmalerin.«
    Doug schüttelte verwirrt den Kopf. »Nein, das wusste ich nicht. Aber was hat das mit dieser Sache zu tun?«
    Der junge Polizist griff nach dem Fotoalbum. »Wir haben ein paar Bilder in ihrem Schrank gefunden. Sie hatte sie versteckt.« Er öffnete das Buch, und plötzlich wusste Doug, was als Nächstes kommen würde. »Eigentlich darf ich Ihnen das gar nicht zeigen. Das ist Beweismaterial der Polizei. Der Chief sagt, dass diese Bilder nichts bedeuten, dass sie lediglich der Ausdruck eines gestörten Verstandes sind, wenn überhaupt ...« Er blickte Doug an und schob das geöffnete Album über den Tisch.
    Die Bilder waren beunruhigend, gemalt in leuchtenden, grellen Farben, ausgeführt in einem eckigen, expressionistischen Stil. Doug starrte auf das Foto der ersten Leinwand. Ein Mann in einer blauen Uniform, der einen schartigen Baseballschläger hielt, lief über ein Feld aus entsetzten, schreienden Gesichtern. Der Himmel war in einem apokalyptischen Rot gehalten, im selben Ton wie das feurige Haar des Mannes. Das Gesicht des Uniformierten war ein grinsender weißer Schädel.
    Das nächste Bild zeigte ein Ungeheuer, ein abscheuliches Geschöpf mit einem Maul voll scharfer Fangzähne, das gut die Hälfte des deformierten Gesichts einnahm. In seinen obszön verdrehten Klauen hielt das Monstrum einen weißen Brief. Die Kreatur bewegte sich eine Straße entlang, an der sich vollkommen identische Häuser reihten, die wie Briefkästen aussahen.
    Sämtliche Bilder waren Variationen desselben Themas, ganz eigene und äußerst persönliche Abbildungen eines schrecklichen Postboten.
    Auf dem letzten, unvollendeten Gemälde war der Postbote als Sensenmann gekleidet. Die Schneide seiner Sense hatte mehrere Frauen zwischen den Beinen verstümmelt.
    »Sie hat es gewusst«, sagte Mike.
    Doug klappte das Album zu. »Ja und? Wer wusste es nicht?«
    »Aber sie wusste, dass es ihr passieren würde. Haben Sie diese Frauen gesehen? Haben Sie den Baseballschläger gesehen?«
    »Ja.«
    »Wenn sie es wusste, wissen andere es wahrscheinlich auch. Wir müssen sie nur finden. Das wird ein hartes Stück Arbeit. Die Leute sind zurzeit nicht besonders kooperativ. Aber wenn wir das nächste potenzielle Opfer des Postboten finden, können wir ihn - oder sie - beschatten und Smith gezielt eine Falle stellen.«
    Das klang gut, aber Doug glaubte nicht, dass der Postbote ein Mörder war, der methodisch Leute in der Stadt umbrachte. Er war etwas sehr viel Schlimmeres als das. Mord war nur eines der Werkzeuge, die er benutzte, um zu bekommen, was er wollte. Soweit sie wussten, hatte er all die Menschen ermordet, die er umbringen musste. Nun kümmerte er sich um etwas anderes.
    Vielleicht würde er als Nächste ihn, Trish und Billy umbringen.
    »Ich finde, das ist eine gute Idee«, sagte Doug. »Ich hoffe nur, es funktioniert.«
    Mike runzelte die Stirn. »Aber ich brauche Ihre Hilfe. Ich hatte gehofft, Sie ...«
    »Tut mir leid. Ich glaube nicht, dass ich Ihnen da irgendwie helfen kann.«
    »Bestimmt können Sie das ...«
    »Wollen Sie meine Meinung hören?«
    Der Polizist nickte. »Natürlich.«
    »Warten Sie nicht darauf, dass er noch einmal zuschlägt. Schnappen Sie ihn jetzt. Jetzt gleich. Legen Sie ihm irgendetwas zur Last, egal was. Wenn nichts an ihm hängen bleibt, auch gut. Aber wenigstens hätten Sie ihn dann für eine Weile aus dem Verkehr gezogen. Und inzwischen - während der Verhöre und dem Gefängnisaufenthalt - vergibt der Postal Service die Stelle vielleicht an jemand anderen, und wir sind Smith für immer los.«
    »Das ist Ihr

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