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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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beiläufig in das Hauptquartier, setzte sich, nahm einen Playboy und begann ihn durchzublättern. Billy wurde sauer. Er wusste, dass sein Freund es absichtlich spannend machte. Er wollte, dass Billy ihn bat, ihm zu zeigen, was immer er ihm zeigen wollte. Doch Billy weigerte sich, Lane diese Befriedigung zu gönnen.
    Lane hatte als Erster genug von dem Spiel. Er legte die Zeitschrift hin und stand auf. »Ich habe einen Brief gekriegt«, sagte er.
    »Von dieser Frau?« Billy war überrascht.
    Lance lächelte - ein listiges, wissendes Lächeln, das verschwörerisch aussehen sollte, ohne es zu sein. »Willst du ihn sehen?«
    Billy wusste, dass er Nein sagen sollte. Der selbstgefällige Ausdruck auf dem Gesicht seines Freundes sah so wenig nach Lane aus, dass er ihm beinahe Angst machte, besonders im schummrigen Licht des Forts. Das Lächeln weckte in Billy ein wachsendes Gefühl der Bedrohung; trotzdem nickte er zustimmend.
    Grinsend gab Lane ihm den Umschlag.
    Billy nahm den Brief heraus und entfaltete ihn langsam. Lanes Blicke waren auf ihn gerichtet und nahmen hungrig jede Bewegung auf, musterten sein Gesicht, als wartete er auf eine Reaktion. Billy entfaltete den Brief und spürte, wie sein Magen sich verkrampfte, als wäre er von einem Softball getroffen worden.
    Auf einem Polaroid-Foto, das an dem Brief befestigt war, saß seine Mutter auf einem Sessel. Sie war völlig nackt und hatte die Beine in die Höhe gestreckt. Ihr Schambereich streckte sich ihm entgegen. Obwohl das Bild unscharf war, konnte er die Falten ihres Geschlechtsteiles und die kleine, runzelige Rosette ihres Afters sehen.
    Die Handschrift auf dem Brief war nicht die seiner Mutter, aber sein Blick konzentrierte sich dennoch auf einen unterstrichenen Satz in der Mitte der Seite:
 
    Ich liebe Schwänze.
    Billy bekam kaum noch Luft. Seine Lungen schienen nicht mehr richtig zu arbeiten. Er versuchte, Atem zu holen, doch sein Mund war so trocken, dass die eingeatmete Luft sich staubig und rau anfühlte und er sich beinahe übergeben musste. Das Papier in seiner bebenden Hand zitterte raschelnd, und er ließ es auf den Boden fallen. Er blickte zu Lane hoch. Sein Freund grinste breit, und sein Gesicht zeigte einen widerlichen Ausdruck von Selbstgefälligkeit.
    Und Wollust.
    Billy sagte nichts, sondern schlug zu. Seine Faust traf Lane mitten ins Gesicht, und der Junge fiel rückwärts zu Boden. Billy trat ihm in die Seite. Seine Augen brannten. Er konnte nicht klar sehen und brauchte eine Sekunde, um zu begreifen, dass er weinte.
    Lane rappelte sich auf. Offensichtlich hatte er Schmerzen. Sein Gesicht war gerötet, seine Nase blutig, aber er grinste irr. »Sie hat gesagt, dass sie es will, und ich hab ihr zurückgeschrieben und gesagt, dass ich es ihr besorge. Ich werde sie so ficken, wie sie es will.«
    Billy schlug wieder zu, aber diesmal war Lane vorbereitet. Er hämmerte Billy die Faust in den Magen. Billy sackte zusammen, krümmte sich und hielt sich den Leib.
    Lane kletterte am Seil hinauf und stieg durch die Klapptür. »Das Foto werde ich jedem zeigen«, sagte er. »Vielleicht wollen andere Leute deine Mom ja auch mal ausprobieren.«
    Billy lag weinend am Boden, während er die Schritte seines Ex-Freundes hörte, der über Zweige und Laub nach Hause lief.

20.
    Doug hockte auf der Veranda und blickte durch das Teleskop auf die Bäume, die sich den Bergrücken entlangzogen. In dieser Nacht war Vollmond, und er hatte das Teleskop nach draußen gebracht, damit er die Mondkrater betrachten konnte. Sie hatten das Gerät letztes Jahr für Billy zu Weihnachten besorgt, und das Interesse des Jungen für Astronomie hatte seitdem im Rhythmus der Mondphasen zu- und abgenommen. Als Billy das Teleskop das letzte Mal benutzt hatte, war das Bild ein wenig unscharf gewesen, und er hatte Doug gebeten, es sich anzusehen, doch bis jetzt hatte Doug noch keine Gelegenheit gehabt.
    Er fokussierte das Okular, bis er die einzelnen Äste der Kiefern auf dem Bergrücken erkennen konnte. Billy hatte recht: Das vergrößerte Bild war ein wenig unscharf, aber sie würden die Mondkrater immer noch ziemlich deutlich sehen können.
    Doug schwenkte das Teleskop, bis er die Ridge Road im Blick hatte. Es war nach sieben, und die Sonne ging unter. Die ungepflasterte Straße, die sich bis zur Spitze des Kliffs hinaufwand, leuchtete orangefarben im verblassenden Licht. Doug wollte das Teleskop gerade auf etwas anderes richten, als er am unteren Rand seines Blickfelds eine Bewegung

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