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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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bemerkte.
    Ein roter Wagen, der langsam die Straße hinaufkroch.
    Dougs Herz setzte einen Schlag aus.
    Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Die Ridge Road verlief parallel zum Highway durch den Ort, ehe sie sich zum Bergrücken hochschwang und dort auf einem öden Geländestück endete, das von Felsblöcken übersät war. Der Weg kreuzte die Oak Street gleich neben der Highschool und wurde von vielen Schülern als Liebesnest benutzt. Doch oben auf dem Hügelrücken wohnte niemand.
    Dort gab es keine Adresse, an die Post zuzustellen wäre.
    Der Wagen verschwand hinter dem Hügelrücken, und Doug blickte vom Teleskop hoch und stand auf. Selbst mit bloßem Auge konnte er von hier aus die Straße deutlich sehen: ein heller Schlitz, der sich durch die Dämmerung auf den Berg wand. Es würde kein Problem sein, einen Wagen zu erkennen, der hinauf- oder herunterfuhr.
    Er beobachtete, wartete.
    Wartete, beobachtete.
    Die Sonne im Westen sank tiefer. Die Flanke des Bergkammes lag nun im Schatten, sodass Doug Bäume, Fels und Straße nicht mehr auseinanderhalten konnte. Er würde keine Schwierigkeiten haben, den Wagen des Postboten den Berg herunterkommen zu sehen, wenn die Scheinwerfer eingeschaltet waren, doch bei ausgeschalteten Scheinwerfern hatte er keine Chance, das Fahrzeug zu entdecken.
    Doug hatte allerdings das unbestimmte Gefühl, dass der Postbote noch da oben auf dem Bergrücken war - und auch noch einige Zeit dort bleiben würde.
    Was machte er da? Doug öffnete rasch die Gittertür und schlüpfte ins Haus, ehe die Insekten, die in der Nähe der Verandaleuchte surrten, ihm folgen konnten. Trish stellte gerade das letzte Geschirr vom Abendessen weg, und Billy war schon nach oben gegangen.
    »Ich fahre noch mal zum Einkaufszentrum«, verkündete Doug.
    Trish schloss den Geschirrschrank. »Wozu?«
    Dougs Stimme zitterte nicht, als er sich spontan eine Erklärung einfallen ließ. »Ich hab einen Wahnsinnsappetit auf Schokoriegel. Willst du auch einen?«
    Trish schüttelte den Kopf. Ihr Gesichtsausdruck verriet Misstrauen, aber sie sagte nichts.
    »Aber ich!«, rief Billy von oben.
    »Okay.« Doug wandte sich wieder Trish zu. »Irgendwas anderes für dich? Einen Granola-Riegel vielleicht?«
    »Nein.« Sie schwieg einen Augenblick, schien etwas sagen zu wollen, blieb dann aber still.
    »In einer Viertelstunde bin ich wieder da.« Doug öffnete die Gittertür, ging hinaus und schloss sie hinter sich.
    Trish folgte ihm bis auf die Veranda. »Sei vorsichtig«, sagte sie leise.
    Doug drehte sich um und schaute sie an. Sie wusste oder spürte etwas. Er merkte, dass sie sich Sorgen machte. Er wollte mit ihr sprechen, wollte sie wissen lassen, was er vorhatte, doch irgendwie brachte er die Worte nicht über die Lippen. Ohne etwas zu sagen, nickte er und stieg die Stufen hinab zum Bronco.
    Sobald er außer Sicht- und Hörweite des Hauses war, fuhr er schneller, denn es drängte ihn, den Bergrücken zu erreichen, obwohl er das Gefühl hatte, dass der Postbote nirgendwo anders hingehen würde.
    Es war merkwürdig. Seines Wissens hatte noch niemand den Postboten dabei beobachtet, wie er einkaufte, tankte, aß oder irgendetwas tat, was nicht zu seinem offiziellen Postdienst gehörte. Doch in einer solch kleinen Stadt war es kaum möglich, ganz für sich zu bleiben. Selbst wenn jemand krankhaft ungesellig war, würden seine Nachbarn doch mitbekommen, wann er kam und ging, welche Gewohnheiten er hatte, und würden mit ihren Freunden darüber reden. Eine kleine Stadt war kein Ort für jemanden, der Anonymität und Ungestörtheit suchte, kein Ort für einen Einsiedler. Aber dem Postboten schien dieses Kunststück zu gelingen.
    Nun allerdings hatte Doug die Gelegenheit, ihn nach Dienstschluss zu beobachten.
    Und Doug hatte das Gefühl, dass der Mann etwas anderes tat, als für die Post zu arbeiten.
    Er bog auf den Highway ein und raste durch den Ort, wobei er vor der Radarfalle neben der Bank kurz die Geschwindigkeit drosselte. Dann bog er in die Oak Street ein und folgte ihr bis zur Ridge Road, wobei seine Hände am Lenkrad immer stärker schwitzten. Hier gab es keine Straßenbeleuchtung, und der Weg war dunkel. Doug bremste weiter ab und kroch bald nur noch, bis er schließlich den höchsten Punkt des Bergrückens erreichte. Er wollte sich nicht verraten, denn er wusste nicht, was er vorfinden würde.
    Das Gelände auf der Kuppe war flach, und überall ragten Felsblöcke unterschiedlicher Größe aus dem hohen Gras, doch es

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