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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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liebsten wollte sie aus dem Gebäude laufen, in ihren Wagen steigen und wegfahren, doch irgendeine innere Kraftreserve eilte zu ihrer Rettung, und sie sagte kalt: »Sie können mich mal. Ich gehe zur Polizei.« Mit langsamen, selbstbewussten Schritten verließ sie das Gebäude und stieg in den Bronco.
    Aber Trish ging nicht zur Polizei. Und sie war schon ein ganzes Stück vom Highway herunter und hatte fast die erste Kreuzung erreicht, als sie an den Straßenrand fahren und den Wagen anhalten musste, bis sie nicht mehr so sehr zitterte und weiterfahren konnte.

19.
    Billy saß vor dem Fernseher, als Lane herüberkam. Eigentlich sah Billy gar nicht fern: Das Gerät lief, und Billy blickte auf den Bildschirm, nahm die Bilder aber gar nicht wahr. Er dachte über Lane nach. Seit jenem Tag kürzlich im Fort schien sein Freund sich verändert zu haben, schien ein anderer zu sein. Billy hätte nicht sagen können, was genau es war. Es war keine Veränderung in Lanes Verhalten oder seiner äußeren Erscheinung, nein, die Verwandlung ging tiefer und war beunruhigender als der Riss, den er gespürt hatte, als Lane und er sich über den Brief gestritten hatten. Gestern waren Lane und er zur Ausgrabungsstätte gegangen und hatten geholfen, mehrere sehr gut erhaltene Küchenutensilien auszugraben, und Lane hatte sich genauso verhalten wie immer. Doch in seiner Art lag seit neuestem eine Geheimnistuerei, die Billy schrecklich nervös machte. Lane erinnerte ihn an einen Mann, den er in einem Film gesehen hatte: Der Mann hatte jahrelang kleine Kinder umgebracht, ihre Leichen im Keller begraben und geduldig auf den richtigen Augenblick gewartet, um der Welt stolz seine Taten zu verkünden.
    Aber das war dumm. Es war unmöglich, dass Lane ein schreckliches Geheimnis verbergen konnte. Trotzdem schien er sich auf eine Weise verändert zu haben, die Billy einfach nicht erklären konnte.
    Lane erinnerte ihn an den Postboten.
    Eigentlich lief es genau darauf hinaus. Es gab überhaupt keine Ähnlichkeiten, weder im Handeln noch sonst wie, doch Billys Bauchgefühl hatte die Verbindung hergestellt, und es passte. Billy machte sich nicht bloß Sorgen um seinen Freund - er hatte Angst vor ihm.
    Als er Lanes vertrautes lautes Klopfen hörte, rief Billy ihn herein. Lane trug alte Jeans und ein schwarzes T-Shirt. Sein Haar hatte er anders gekämmt als sonst. Er hatte es in der Mitte gescheitelt, und das ließ ihn älter und härter aussehen.
    »Hi«, grüßte Billy seinen Freund und nickte ihm zu.
    Lane setzte sich auf die Couch. Er grinste breit - ein Grinsen, das Billy aus irgendeinem Grund unnatürlich erschien -, und er blickte zum hinteren Teil des Hauses. »Ist deine Mom da?«
    Billy schüttelte den Kopf.
    »Zu blöd.«
    Billy versuchte, seine Überraschung nicht zu zeigen. Wann hatte Lane jemals seine Enttäuschung darüber ausgedrückt, dass ein Elternteil nicht da war? An der Schwelle zum Teenageralter, begierig zu zeigen, wie erwachsen sie schon waren, versuchten beide Jungen für gewöhnlich, ihren Eltern so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen.
    Beide starrten eine Weile schweigend auf den Bildschirm. Schließlich schwang Billy die Füße vom Couchtisch und stand auf. »Also, was willst du machen?«
    Lane zuckte mit den Schultern, eine Geste, die irgendwie falsch wirkte.
    »Willst du zur Ausgrabung gehen und sehen, was da los ist?«
    »Warum gehen wir nicht zum Fort?«, schlug Lane vor. »Da gibt es etwas, das ich dir zeigen will.«
    Billy stimmte zu, obwohl er sich überhaupt nicht sicher war, dass er sich ansehen wollte, was sein Freund ihm zu zeigen hatte. Er ging hinaus und zur Seite des Hauses, wo sein Vater auf der Veranda saß und las. »Wir gehen jetzt«, verkündete er.
    Doug blickte von seinem Buch auf. »Wer ist ›wir‹? Und wo wollt ihr hin?«
    Billy, den dieser Hinweis auf seinen noch nicht unabhängigen Status in Verlegenheit brachte, wurde rot. »Ich und Lane«, sagte er. »Wir gehen zum Fort.«
    »Okay.«
    »Bis später, Mister Albin«, sagte Lane.
    Die beiden Jungen verließen die Veranda. Sie folgten dem Pfad durch den Grüngürtel, und schon bald war das Haus nicht mehr zu sehen. Kleine Zweige und trockene Kiefernnadeln knackten unter ihren Füßen. »Also, was ist es?«, fragte Billy. »Was willst du mir zeigen?«
    Lane lächelte rätselhaft. »Du wirst schon sehen.«
    Sie erreichten das Fort, hüpften leichtfüßig auf das Dach und ließen sich durch die Klapptür ins Innere gleiten. Lane schlenderte wie

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