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Boese Maedchen sterben nicht

Boese Maedchen sterben nicht

Titel: Boese Maedchen sterben nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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einem kleinen Spaziergang?«
    Josh schulterte sofort seine Sporttasche und holte mich ein. Nur Nakita zockelte ein Stück hinter uns her, den Kopf gesenkt und die Arme vor der Brust verschränkt - sie dachte nach.

3
    Die Tür des Waschsalons krachte mit einem lauten Knall gegen die Wand und Barnabas zuckte zusammen. Vor ihm stand ein unberührter Kaffee aus dem Automaten. Ich sah einer Frau nach, die gerade nach draußen auf die belebte Straße trat, ihr quengeliges Kind im Schlepptau. Sie kümmerte sich nicht um die nahe Fußgängerampel, sondern rannte geradewegs über die sechsspurige Straße zu dem Mehrfamilienhaus auf der anderen Seite. Es war das Gebäude, das ich in meiner Vision gesehen hatte — nur ohne die Feuerwehrautos. Hier drinnen lief die Klimaanlage, aber die Luft, die aus den Wäschetrocknern stieg, war feucht und es roch nach miesem Kaffee und Weichspüler. Außer uns war jetzt keiner mehr im Waschsalon. Josh , der auf einem laufenden Trockner saß, beugte sich hinunter und öffnete die Tür. Die heiße Luft, die herausdrang, wärmte mir die Füße und schon bald war es vollkommen still.
    Josh rutschte von seinem Platz und blieb seufzend vor dem Snackautomaten stehen. Klimpernd kramte er in seiner Hosentasche nach Kleingeld, bevor er es gegen einen tellergroßen Cookie mit doppelter Füllung eintauschte. Ich warf einen neidischen Blick darauf, als er zu uns zurückkam und sich neben mich auf die Couch fallen ließ. Nakita hockte auf dem Stuhl neben Barnabas und ich stellte die Füße auf die Tischkante.
    »Hast du das Haus gleich gefunden?«, fragte ich Barnabas, während Josh gierig ein Stück von seinem Cookie abbiss.
    Barnabas nickte und fuhr sich mit der Hand durch die dicken Locken. Sein Blick schweifte aus dem Fenster hinüber zu dem Mehrfamilienhaus. »Und wie war’s bei euch? Habt ihr Tammy gefunden?«
    Nakita zog eine Grimasse und legte ihre Tasche auf den Tisch. »Sie hat’s vergeigt.«
    Ich warf ihr einen finsteren Blick zu, während Barnabas die Augen aufriss. »Sie ist tot?«
    »Sie ist nicht tot!«, erwiderte ich und senkte dann die Stimme, als eine Frau vom Waschsalonpersonal ihren Kopf hereinstreckte und dann wieder im Hinterzimmer verschwand. Das künstliche Gelächter aus einer Sitcom drang zu uns herüber und ich beugte mich näher zu Barnabas. »Aber ich weiß jetzt, wie sie aussieht. Blond. Ein bisschen zickig.«
    »Und sie denkt, Madison hat ’ne Schraube locker«, sagte Nakita, die ihre Handtasche öffnete und ihre Kamera herausholte. Sie visierte die Reihe der offen stehenden Waschmaschinen an und fügte dann hinzu; »Aber du musstest ja auch unbedingt draufloslabern.«
    »Hey, ich hab ihr zumindest nicht erzählt, dass ich nur ihre Seele retten will«, protestierte ich und Barnabas stieß einen Seufzer aus.
    Völlig unbeeindruckt betrachtete Nakita das Bild auf dem Display ihrer Kamera. »Stimmt, deine ersten Worte waren mehr so was wie >Bleib zu Hause oder du ruinierst dein Leben<. Wir mussten aussteigen.« Sie sah Barnabas an und fragte: »Hast du Tammy aus dem Bus steigen sehen?«
    Barnabas setzte sich gerade hin. »Kann sein. Ich hab ein Mädchen genau in ihrem Alter zusammen mit einem Jungen aussteigen sehen. Sie sah aus, als hätte sie Angst.«
    Ich nickte. »Das war sie bestimmt. Jeans, rosa T-Shirt. Blond?«
    »Genau, sie wohnt im dritten Stock, Eckwohnung.« Barnabas nippte an seinem Automatenkaffee, verzog das Gesicht und stellte den Becher hin. »Du lieber Seraph, schmeckt der scheußlich. Also, was ist da im Bus passiert?«
    Ich blickte ins Leere, während ich mich erinnerte. Vielleicht hatte ich es ja gar nicht so furchtbar vergeigt. »Abgesehen davon, dass sie und ihre zwei Freundinnen mich jetzt vermutlich für die Allercoolste halten? Keine Ahnung. Wenn sie aussah, als hätte sie Angst, bleibt sie heute Abend vielleicht zu Hause, statt im Kino mit David Spucke auszutauschen.«
    »Er heißt Dan«, berichtigte Nakita und ich verdrehte die Augen.
    »Dann eben mit Dan. Aber wenn ihr Bruder nicht stirbt, reißt sie wenigstens nicht aus, oder? Problem gelöst.«
    Nakita wirkte jedoch alles andere als überzeugt, als sie einen besorgten Blick mit Barnabas wechselte. »Was denn?«, fragte ich, denn ich hatte irgendwie das Gefühl, als wüssten sie etwas, was ich nicht wusste.
    Josh drehte seinen Cookie um und leckte die herausgequollene Füllung von der anderen Seite. Er sah glücklich und zufrieden aus und ich schob mein Bein zu ihm rüber, bis unsere Knie sich

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