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Boese Maedchen sterben nicht

Boese Maedchen sterben nicht

Titel: Boese Maedchen sterben nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Schultern packte und durchschüttelte. Ich war so perplex, dass ich ganz vergaß, mich zu wehren. Und außerdem, dachte ich, hatte ich es vielleicht sogar verdient.
    »Die Seraphim haben gesagt, dass ich herkommen soll«, sagte ich mit klappernden Zähnen. »Das war bestimmt nicht meine Idee. Ich warte hier nur auf sie. Und jetzt… Pfoten weg!«
    Ron ließ mich los und trat einen Schritt zurück, während er einzuschätzen versuchte, ob ich die Wahrheit sagte oder nicht. Er kniff die Augen gegen die aufgehende Sonne zu und blickte mich an. »Du bist ja wieder lebendig«, sagte er dann und sein Blick fiel auf mein Amulett.
    »Ja«, sagte ich mit einem Schnauben. »Ich habe meinen Körper gefunden. Vielen Dank, dass du mir so nett dabei geholfen hast.«
    »Ich hab nicht vor, dein Amulett schon wieder neu einzustellen, falls du deswegen hier bist«, sagte Ron bockig. Dann wich er noch ein paar Schritte zurück und drehte sich langsam einmal um sich selbst, den Blick auf den Himmel gerichtet. »Wo ist Paul?«
    Ich schniefte, aber er sollte auf keinen Fall merken, wie niedergeschlagen ich war. Mein Amulett einstellen. Sicherstellen vielleicht. »Vorsicht«, höhnte ich und drehte mich zur aufgehenden Sonne um. »Sonst denkt noch jemand, dir liegt was an ihm.«
    »Du kleines… Mädchen!«, fauchte Ron und ich drehte mich wieder zu ihm um, als ich den Hass in seiner Stimme hörte. »Wo ist Paul?! Er hat die Resonanz seines Amuletts geändert. Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat aber es ist so. Und jetzt kann ich ihn nicht mehr finden.«
    Ich hob die Augenbrauen. Ich hatte ihm gar nicht gezeigt, wie man Resonanzen veränderte, also musste sein Amulett das ganz von allein getan haben - weil er mir, der dunklen Seite, geholfen hatte, jemanden vor der hellen zu beschützen. Ich gab mir keine Mühe, meinen selbstgefälligen Gesichtsausdruck zu verbergen, und Ron schäumte vor Wut.
    »Das darf ja wohl nicht wahr sein!«, schrie Ron. »Wie kannst du es wagen, dich in die Angelegenheiten zwischen mir und meinem Schüler einzumischen?«
    »Warum denn nicht? Du hast dich schließlich auch eingemischt, als ich noch Kairos’ Schülerin war«, erwiderte ich, die Arme vor der Brust verschränkt. »Das heißt, ich wäre seine Schülerin gewesen, wenn er nicht versucht hätte, mich umzubringen. Paul hilft mir. Wir retten Seelen.«
    »Das ist nicht wahr, Madison.« Die Hände zu Fäusten geballt, stand Ron vor mir und seine Augen wurden für einen kurzen Moment silbern, als er das Göttliche berührte. »Man kann das Schicksal eines Menschen nicht mehr verändern, wenn seine Seele gestorben ist.«
    »Doch, kann man, wenn man ihn früh genug findet, bevor sie komplett verloren ist!«, schrie ich und meine Stimme verlor sich in den Weiten der Wüste, vom Wind in Fetzen gerissen. »Was hast du eigentlich für ein Problem.- Du bist doch derjenige, der an den freien Willen glaubt. Oder glaubst du vielleicht nur daran, wenn es dir gerade in den Kram passt?«
    Ron trat auf mich zu. Doch ich blieb ruhig stehen, den Kopf erhoben und die Lippen trotzig aufeinandergepresst. »Was hast du gemacht?«, herrschte er mich an.
    »Gar nichts.« Ich wich einen Schritt zurück, denn ich wollte ihm lieber nicht so nah sein. Mein Amulett funktionierte nicht mehr, und wenn ich starb, bevor sich mal ein Seraph hierher bequemte … aber wer wusste schon, ob der mir überhaupt zuhören würde. »Paul hat mir geholfen, Tammy zu finden, weil die Verbindung zu meinem Amulett nicht mehr so stark ist, wie sie sein sollte. Wir haben einen Zeitsprung gemacht«, erklärte ich und Rons Gesicht nahm einen grauen Ton an. »In Tammys Zukunft herrschte nicht gerade Friede-Freude-Eierkuchen, weißt du? Wir haben beide gesehen, was mit Menschen passiert, denen du einen Schutzengel verpasst und denen es nicht gelingt, ihre Seele zu retten. Paul war nicht gerade begeistert davon. Und ich auch nicht. Kein Wunder, dass die schwarzen Todesengel diese Leute töten, um ihnen das zu ersparen. Ich glaube immer mehr, dass sie damit im Recht sind. Niemand verdient es, von Schwarzflügeln gefressen zu werden. Das ganze Leben ausgelöscht, so als hätte man nie existiert - wann hattest du denn vor, Paul davon zu erzählen? Auf deinem Sterbebett, nachdem du ihn durch jahrelange Gehirnwäsche zu deinem Klon herangezüchtet hast?«
    »Du hast ihn auf die dunkle Seite geholt …« Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber ich konnte sehen, wie es in ihm brodelte.
    »Hab ich

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