Böse NachtGeschichten - erotische SM-Geschichten (German Edition)
Rasiercreme glitt die Klinge rasch und mühelos über ihre Haut und hinterließ sie zart und weich wie einen Kinderpo.
Die Prozedur vollzog sie an jedem zweiten Freitag, immer dann, wenn eine Einladung ihr Herz höher schlagen ließ und sie wieder daran erinnerte, dass es ein Leben jenseits des Büros und des Fernsehers gab.
Letzterer blieb heute Abend ausgeschaltet, stattdessen legte sie Musik auf, die sie in die richtige Stimmung bringen sollte. „A question of time“ von Depeche Mode schallte durch die kleine Wohnung und Sue sang lauthals mit. Seit ihrer Jugendzeit war sie ein Fan der Band und konnte jeden Song auswendig. Den Leadsänger hätte sie gerne mal ... sie kicherte, während sie ihren nackten und noch feuchten Körper mit Puder bearbeitete, um einfacher in das knallenge Latexkleid schlüpfen zu können.
Ihr Kollege Carl sah ihm ähnlich, sie nannte ihn aus Spaß manchmal Dave, was ihn irritierte. Bis heute hatte sie ihn nicht darüber aufgeklärt, warum sie ihn so nannte und welchen Dave sie damit meinte, vielleicht würde sie das nie tun. Im Gegensatz zu seinem musikalischen Doppelgänger war Carl nämlich leider alles andere als dominant, sondern ziemlich schüchtern und wirkte fast schon verklemmt auf sie.
Sehr schade, fand Sue und seufzte wieder bei dem Gedanken an den dunkelblonden Kollegen. Optisch war er total ihr Typ, aber er hatte natürlich keine Ahnung von ihren erotischen Vorlieben und wäre ganz bestimmt völlig geschockt, wenn er das wüsste. Nein, Carl wirkte nun wirklich nicht wie jemand, der sich mit solchen Abgründen auskannte.
Eine Stunde später war sie perfekt gestylt und bewunderte sich selbst im Spiegel, während sie mit der Taxizentrale telefonierte und einen Wagen bestellte. Ihre Hände waren klamm vor Aufregung, sie freute sich auf den Abend wie ein kleines Kind auf Weihnachten und hoffte, dass ihre Erlebnisse von letztem Mal vielleicht noch übertroffen würden.
Die Party fand in einem alten, leerstehenden Industrieloft am Stadtrand statt. Sue bezahlte und kletterte aus dem Taxi. Ein langer Trenchcoat verbarg ihr Outfit vor neugierigen Blicken. Der Parkplatz vor dem großen Gebäude, das aus dunkelbraunen Ziegelsteinen gemauert war, war beinahe leer. Das war nicht verwunderlich, es war zum einen noch sehr früh und zum anderen waren diese Partys einem kleinen, exklusiven Kreis vorbehalten. Nur nach persönlicher Vorstellung durfte man Mitglied werden und erhielt Zutritt zu den Veranstaltungen, dazu gehörte, dass man sich einem verhörartigen Interview unterzog und seinen Körper begutachten ließ.
Sue hatte die Aufnahmeprüfung mit Bravour gemeistert und war seit einem Jahr ein gern gesehenes Mitglied des Clubs. Trotzdem freute sie sich jedes Mal darauf, neue Gesichter zu sehen, schließlich genoss sie als Single gerade die Abwechslung und die Möglichkeit, sich ohne weitere Verpflichtung ständig neuen Herren zu unterwerfen.
Sie legte den Kopf in den Nacken und sah an den Mauern hoch. Oben flackerten rote Lichter durch die Fenster, und sie wusste, dass sie von dem riesigen Designerkamin rührten, der in der Mitte des Lofts thronte und den Raum nicht nur wärmte, sondern auch in dieses geheimnisvolle Leuchten tauchte, das alle Personen so besonders aussehen ließ.
Die Flammen würden sich heute Abend sicher prima auf ihrem Latexkleid spiegeln, dachte sie, als sie auf den großen Glatzkopf vor der eisernen Sicherheitstür zuging.
„Guten Abend“, sagte er freundlich nickend, sein nettes Lächeln strafte sein etwas bulliges Aussehen Lügen.
„Guten Abend, Mario“, erwiderte Sue und schlüpfte an ihm vorbei ins Innere. Dort gab sie ihren Mantel und ihre Tasche an der Garderobe ab, plauderte kurz mit Natalie, der Garderobiere und guten Fee des Lofts, bevor sie die Treppe hinauf nach oben ging.
Das Loft war tatsächlich in das rötliche Licht der offenen Flammen getaucht, als sie die schwere Tür aufschob und eintrat. Sie fühlte sich großartig in ihrem Outfit und strotzte nur so vor Selbstvertrauen.
„Hey, Süße!“ Küsschen r echts, Küsschen links. Sue ließ sich von Ernest bewundern, der ihr beim letzten Besuch auf der Party eindrucksvoll gezeigt hatte, was für ein guter Meister er war. Es kribbelte wieder zwischen ihren Beinen, wenn sie daran zurückdachte, die Erinnerung ließ ihre Säfte steigen. Ernest war groß und gut gebaut. Im schlichten schwarzen Anzug wirkte er mit seinem sehr markanten Gesicht und den etwas vernarbten Wangen wie ein
Weitere Kostenlose Bücher