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Böser Engel

Böser Engel

Titel: Böser Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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statt Milch und drei Stücke Zucker.«
    »Was ist mit einem Donut?«, hielt ich das Gespräch in Gang, während ich ihm wie ein Wilder zunickte. Die Tür befand sich bereits in Reichweite …
    »Wo gehst du hin?«, fragte Chester laut.
    »Was?«, rief Fred und fuhr herum. »Hey!«
    »Fon Pyre!«, schrie ich, als ich die Tür aufriss. »Komm her!«
    Im selben Moment sprang ich zur Seite. Eine halbe Sekunde später durchschlug eine Kugel die Glastür.
    »Halt! Keine Bewegung!«, brüllte Fred und lud sein Gewehr erneut durch.
    Ich machte einen Hechtsprung unter einen Tisch, den ich sofort umstieß, um ihn als Schutzschild zu benutzen. Just als ich mich fragte, ob er wohl kugelsicher sei, schoss eine Kugel direkt neben meinem Kopf durch die Tischplatte.
    »Letzte Warnung!«, schrie Fred. »Komm da raus, oder … Was in Gottes Namen …?«
    Ich drehte mich um und entdeckte Fon Pyre, der im Türrahmen stand. Es lag auf der Hand, dass Fred ihn ebenfalls gesehen hatte. Einen Augenblick später zerfetzte eine Patrone Fon Pyres linkes Ohr.
    »Autsch«, sagte Fon Pyre und setzte zu einem Sprung auf Fred an.
    »Du sollst ihn nur entwaffnen«, rief ich. »Tu ihm nicht weh!«
    »Spielverderber«, raunte der Dämon, als er vor Fred auf dem Tresen landete. Fred zielte auf den Dämon, doch ehe er abdrücken konnte, hatte Fon Pyre ihm die Waffe aus den Händen genommen.
    »Da … Da … Da …«, stotterte Fred und wich zurück.
    »Beruhigen Sie sich«, redete ich auf ihn ein. »Er wird Ihnen nicht weh tun.«
    »Da … Da … Dämon!«, keuchte Fred, bevor er herumfuhr und durch den Hinterausgang flüchtete.
    »Puh!«, stöhnte ich auf. »Du hast mir soeben den Tag versüßt, Fon Pyre.«
    »Das habe ich nur getan, weil du es mir befohlen hast«, erklärte er. »Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte er dir ruhig das Hirn wegpusten können. Anschließend hätte ich dir die Eingeweide herausgerupft und hätte darauf …«
    »Ja, ja, schon verstanden«, sagte ich. »Chester? Wo bist du?«
    »Hier drüben«, kam die leise Antwort aus einer Ecke. »Ist die Gefahr vorbei?«
    »Alles wieder im grünen Bereich«, versicherte ich. »Du kannst rauskommen.«
    Chester kam hinter seiner notdürftigen Festung aus zwei Stühlen und einem Tisch hervorgekrabbelt. Als er sich vorsichtig aufrichtete, fiel sein Blick auf den Dämon, der noch immer mit Freds Waffe in der Hand auf dem Tresen stand. Dann geschah etwas, mit dem ich eigentlich hätte rechnen müssen.
    »Chester, alles ist in Ordnung!«, rief ich. Mit einem ohrenbetäubenden Schrei rannte Chester jedoch bereits in Richtung Tür. Dass er schon wieder fortlief, hätte mir gerade noch gefehlt. Eilig wies ich den Dämon an: »Fon Pyre, halte ihn auf!«
    Mit einer Drehung aus dem Handgelenk schleuderte Fon Pyre die Waffe in den Raum, so dass sie geradewegs vor Chesters Füßen landete. Chester stolperte nach vorn und legte eine Bauchlandung auf einem der Tische hin. Der wiederum geriet dadurch ins Schwanken und ging schließlich mitsamt seiner Last zu Boden.
    Es war erstaunlich, wie es Fon Pyre gelungen war, Chester aufzuhalten, ohne ihn dabei zu verletzen. Ich war beeindruckt.
    »Stopp, Chester«, sagte ich und lief zu ihm, um ihm auf die Beine zu helfen. Dabei positionierte ich mich absichtlich zwischen ihm und der Tür. »Alles in Ordnung. Ich habe ihn unter Kontrolle.«
    »Den Eindruck hatte ich im Keller des alten Ladens aber nicht«, antwortete Chester. »Ich dachte, er würde dich in tausend Fetzen reißen.«
    »Das habe ich auch versucht«, meinte Fon Pyre. »Hoffentlich bekomme ich eines Tages die Gelegenheit dazu, ihm mal so richtig …«
    »Fon Pyre, halt die Klappe«, fiel ich ihm ins Wort. »Ich werde es dir beweisen, Chester. Fon Pyre, stell dich auf ein Bein.«
    Der Dämon gehorchte und verlagerte das Gewicht auf ein Bein.
    »Fon Pyre, hüpf dreimal«, sagte ich streng, woraufhin der Dämon hüpfte. Dreimal. »Siehst du? Ich habe volle Kontrolle über ihn.«
    »Er scheint nicht gerade glücklich darüber zu sein«, bemerkte Chester. Und damit hatte er vollkommen recht: Die Augen des Dämons funkelten mordlüstern. Ich genoss es.
    »Mach dir darüber keine Gedanken«, entgegnete ich. »Lass uns von hier abhauen, bevor Fred zurückkommt.«
     
    Im Eiltempo liefen wir zurück zu unserem Versteck und behielten dabei aufmerksam die Umgebung im Auge – für den Fall, dass uns jemand entgegenkam, der ebenfalls der Meinung war, wir müssten dringend bestraft werden. Neben uns her trabte

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