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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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nichts Genaues zu wissen. Der Studienfreund soll nun seine Finger in den Neubauten haben, die die Fischers ja verhindern wollen. Und Herr Fischer hat durchblicken lassen, dass er diesen Studienfreund zum Rückzug bewegen könne.«
    »Dann finden Sie doch den Kerl«, sagte Luginger und konzentrierte sich auf die Glut seiner Zigarette.
    »Machen wir, machen wir. Vielleicht können Sie mir dabei helfen. Reden Sie mit Sammy. Wenn Frau Fischer und Sammy ein Paar waren, dann könnte sie ihm von diesem ominösen Unbekannten erzählt haben.«
    »Warum fragen Sie ihn nicht selbst?«
    »Das tue ich auch, wenn wir nicht weiterkommen. Fürs Erste möchte ich Sammy aber nicht in die Enge treiben. Sie wissen schon, Vorladung, offizielles Verhör etcetera.«
    »Sie wollen, dass ich für Sie rumschnüffle«, sagte Luginger ruhig.
    Frau Weibel verzog ihre Mundwinkel und hob die Augenbrauen. »Sie könnten mir einen Gefallen tun, das ist alles.«
    »Warum hätte die Fischer mit Sammy quatschen sollen? Die wollte vögeln und Schluss. Schwarzer Mann, weiße Frau. Normal, oder?«

    Die Kommissarin ließ sich Zeit, ehe sie antwortete: »Frau Fischer ist viel zu intelligent, um nicht noch andere Bedürfnisse zu haben.«
    »Aha, so, so«, brummte Luginger. »Nur, ob Sammy dafür zuständig war, bezweifle ich.«
    »Lassen wir das. Ihr Kneipenweltbild interessiert mich nicht. Reden Sie mit ihm, ja oder nein?«
    Luginger schnippte den Stummel aus dem Auto. »Ihr Aschenbecher, Sie wissen schon, ist ja sonst gleich voll.« Dann öffnete er die Wagentür und verabschiedete sich mit knapper Handbewegung.
     

     
    20 Minuten später stand der BMW immer noch da. Luginger beobachtete, wie Frau Weibel telefonierte und dabei aufgeregt auf und ab ging. Mit der freien Hand strich sie sich unentwegt durchs Haar, und ihr Kopf mit dem Handy am Ohr wackelte vor und zurück.
    Raffiniertes Luder, dachte Luginger. Spielt Spielchen und macht einen Bullenspitzel aus mir.
    »Wir müssen reden«, sagte er etwas später, als er bei Sammy in der Küche stand.
    »Um was geht’s?«
    »Fischer und die Bullerei.«
    Sammy räumte Teller aus der Spülmaschine. »Was wissen die schon?«, fragte er.
    »Die Affäre und wohl noch mehr.«
    »Mehr gibt’s nicht«, erwiderte Sammy, während Teller in einem tiefen weißen Regal verschwanden.
    Luginger schaute ernst. »Reicht ja auch. Und wenn du jetzt
nichts sagst, geh ich davon aus, dass du Freitagnacht mit der Fischer die Matratze bearbeitet hast.«
    »Du hältst die Klappe, ja«, zischte Sammy halblaut.
    Luginger nickte. »Eure Geschichte interessiert die Kommissarin nicht mehr. Außer, dass ich für dich gelogen hab und Faulhuber und Moni ungefragt zu falschen Zeugen wurden, ist das durch. Die Lady glaubt, dass der Fischer einen alten Studienfreund wiedergetroffen hat, der mit dem Bauvorhaben hinten Am Winkelgraben viel Geld verdienen will. Hat dir die Fischer was dazu gesagt?«
    Sammy schüttelte den Kopf und widmete sich dem Küchenabfall.
    Luginger zog seinen Zopf glatt und sagte genervt: »Danke für das ausführliche Gespräch. War sehr informativ und wird helfen, deine Unschuld zu untermauern.«
    Als er wieder hinterm Tresen stand, marschierte Clara Weibel erneut mit wehendem Sommermantel ins Hammer-Eck und ging schnurstracks zur Damentoilette.
    Moni rümpfe die Nase. »Haben wir einen neuen Dauergast?«
    Luginger zapfe vier Helle. Im Hintergrund spielten die Doors , L.A. Woman.
    Wenig später schmiss Frau Weibel genau wie gestern ihre Handtasche auf einen Hocker und fragte: »Schenken Sie auch Wein aus?«
    Luginger nickte. »Italienischen, spanischen oder französischen? «
    »Italienischen.«
    »Flasche oder Glas?«
    »Was kostet die Flasche?«
    »38 Euro.«

    »Wie bitte?«
    »Ein Zweitausender Ramitello, der kostet eben.«
    »Wer trinkt denn bei Ihnen so einen Wein?«
    »Faulhuber. Der bringt die Flaschen auch mit.«
    »Kann ich eine halbe Flasche haben?«
    Moni lachte. »Wir stellen den Rest dann zurück. Sie kommen ja wohl noch öfer.«
    »Nehmen Sie Kreditkarten?«
    Während Moni noch mehr lachte, ging Luginger los, um den Wein zu holen.
    »Wissen Sie, als ich vor einem Jahr nach Erding gekommen bin, dachte ich, die Sonntagsschuferei läge hinter mir«, erklärte Frau Weibel später und schenkte sich ein zweites Glas ein. »Denkste! Immer weiter, immer weiter.«
    »Ein Oliver-Kahn-Satz«, bemerkte Luginger.
    »Ein Oliver was?«
    »Vergessen Sie’s.«
    »Haben Sie Kinder?«
    »Nein.«
    »Haben Sie einen

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