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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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meinen könnte.« Brettmann füsterte jetzt. »Ihre Mutter wollte das ein wenig aufmotzen, um Britta zu entlasten. Ist ja auch egal, die Bilder sind weg.«
    »Dass Mama die Bilder gelöscht hat, wird Frau Weibel nicht glauben«, bemerkte Luginger, während Polterer den Streifenwagen wendete und den Finkenweg zurückfuhr.
    Brettmann schnäuzte sich. »Ihre Mutter verzapft mehr Unsinn, als sich so ein Polizistenhirn vorstellen kann«, grummelte er schließlich.
    Luginger nickte.
    Frau Weibel und Mike kamen nach draußen.
    »Ich habe Herrn Menzinger mitgeteilt, dass er in den kommenden Tagen Leuterding nicht verlassen darf«, sagte sie zu Luginger. »Wenn er Ihr Auto wieder fottmacht, wird er eh genug zu tun haben. Noch eins. Ich fahre jetzt zusammen mit Dr. Brettmann zu Ihrer Mutter und nehme den Laptop mit. Viel wird ja nicht mehr drauf sein, nachdem die alte Dame ein ums andere Mal die falschen Tasten gedrückt hat.«
    Dann sah sie Brettmann tiefer als tief in die Augen, schüttelte den Kopf und stapfe davon.

    Moni schmiss den Laden. Völlig unbeeindruckt von Lugingers Rückkehr herrschte sie übers Hammer-Eck. Während Faulhuber hinterm Tresen stand und aushalf, reichte sie volle Gläser rum, rückte Stühle zurecht, räumte Tische ab, kassierte und brachte Luginger auch noch seinen zweiten Whisky.
    Luginger saß genau dort, wo er am Nachmittag mit Gernot und Heider das Spiel angeschaut hatte. Als er vor etwa 20 Minuten reingekommen war, hatte er gar nicht gewusst, wo anfangen mit dem Erzählen. Die Rumgurkerei durch den Ort, seine Mutter mit ihren Eingebungen oder Brettmanns Handyidee, die die Weibel im Nachhinein regelrecht verzückt hatte. Sehr aufmerksam, hatte sie ihn genannt, aufmerksam und umsichtig und fürsorglich und wachsam, weil er hinter Mikes Werkstatt stehend das Geschehen immer im Auge behalten habe.
    Bernie hat’s wirklich geahnt, dachte er jetzt und blickte auf Dexter, der sich vor seinen Füßen niedergelassen hatte, die Höpfner und der Geiger. Als die beiden sich bewegt hatten, war’s losgegangen. Plötzlich hatte die Höpfner gewusst, wo suchen, und Geiger war eben nicht cool genug gewesen, um stillzuhalten. Zu viel Bewegung zur falschen Zeit. Die hatten nachgedacht und Fehler gemacht. Wäre jeder nur sitzen geblieben, hätte die Weibel außer dem Flug der Höpfner vom Montag nichts zu bieten gehabt.
    Freistoß aus relativ nicht schlechter Distanz! Luginger schielte auf sein Glas. »Dexter, mein Bester«, füsterte er Richtung Boden. »Dein Herrchen ist immer wieder für Überraschungen gut. Hätt ich ihm nicht zugetraut. Ehrlich, Bernie war heut richtig gut drauf.«
    Dann ging auch der zweite Whisky runter wie nichts.

    Was für eine Woche! Welch eine gequirlte Scheiße. Und wozu das Ganze? Weil der Strauss den Bogen überspannt hat und die Höpfner es nicht mehr packte. Klarer Fall. Nimmt ihm das Messer ab, stößt zu, Ende. Nur Sekunden und Feierabend. Hat viel trainiert, das Mädchen, kräfige Oberarme, und dann die Wut und die dauernde Demütigung. Krankes Arschloch, der Strauss.
    »Hey«, sagte Sammy.
    Luginger nickte müde.
    »Ist da Platz?«
    »Klar.«
    Moni brachte eine große Cola und ein Glas Wasser.
    »Vor einer Woche ging’s noch um Politik«, murmelte Luginger, »die Häuser, die BI, der Fischer. Heut geht’s um Schwänze. Der Strauss hätt seinen Dödel doch nur drinlassen müssen, aber nein, raus damit, a bisserl wedeln und aus die Maus.« Dann blickte er Richtung Theke. »Bernie, ein Weißbier, bitt schön.«
    »Ist doch immer so«, sagte Sammy.
    »Wie meinst das?«
    »Mit den Ärschen. Und der Aufregung und dem ganzen Schlamassel.«
    »Bringst die Helga mal mit?«
    Verlegen fuhr sich Sammy über den Kopf. »Vielleicht, irgendwann. «
    »Hast die Bilder bei der schon mal gesehen? Im Wohnzimmer, mein ich«, fragte Luginger.
    Sammy nickte.
    »Und?«
    »Sie hängt sie ab, hat sie gesagt.«
    »Zu bunt, oder?«
    »Auf alle Fälle.«

    Sammy nippte an seiner Cola.
    »Wo warst denn so lang mit dem Mike?«, fragte Luginger.
    »In Pötzel, bei dem Peter Schick.«
    Faulhuber brachte das Bier und lächelte zufrieden. Dann bückte er sich zu Dexter, kraulte ihn zwischen den Ohren und gab ihm einen Klaps.
    »Ein Ablenkungsmanöver, oder?«, fragte Luginger.
    Sammy nickte. »Mike wusste alles, auch dass Britta Höpfner am Gerolsee war. Er hat sie gesehen, als er mit seiner Jessica da rumknutschte.«
    Luginger nickte.
    »Hat ihn voll umgehauen. Deshalb hat er auch einen Riesenjoint

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