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Böser Wolf: Kriminalroman (German Edition)

Böser Wolf: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Böser Wolf: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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Medizinskandal auf der Spur? Doktor Kilian Rothemund … Kilian. K!
    Stammte von ihm diese handschriftliche Notiz, auf der die Adresse der Rockerbande gestanden hatte?
    Kurz entschlossen wechselte Meike vom E-Mail-Account ins Internet und gab bei Google den Namen »Leonie Verges« ein. Bei Pointoo, Yasni, 123people und jameda erhielt sie sofort eine Erklärung: Leonie Verges war Psychotherapeutin und hatte ihre Praxis in Liederbach. Eine eigene Webseite besaß sie nicht, allerdings fand Meike auf der Webseite des Zentrums für Psychotraumatologie Foto, Adresse und eine Kurzvita der Therapeutin. Jetzt erinnerte sich Meike auch wieder, wo sie den Namen erst kürzlich gehört hatte: gestern, als die Bullen im Haus gewesen waren, hatte sie angerufen und nach der Mutter gefragt.
    Dieses Rätsel war also gelöst. Meike gab den Namen »Dr. Kilian Rothemund« in die Suchleiste ein. Nach nur wenigen Sekunden zeigte die Suchmaschine 5812 Treffer an. Neugierig klickte sie den ersten Link an und begann zu lesen.
    »Ach du Scheiße«, murmelte sie, als sie begriff, wer – oder besser gesagt, was – Dr. Kilian Rothemund war. »Das ist ja widerlich!«
    *
    »Die Vergewaltigung hat zweifelsfrei in der Garage des Hauses stattgefunden«, eröffnete Bodenstein die Morgenbesprechung des K11. »Bei dem Gegenstand, mit dem Hanna Herzmann missbraucht wurde, handelt es sich um ein Verlängerungsstück eines hölzernen Sonnenschirmständers, wir haben schon aus dem Labor Bescheid bekommen: Das Blut an dem Holz hat dieselbe Blutgruppe wie Hanna Herzmann. Außerdem ließen sich Spuren von Kot nachweisen, insofern stimmt das mit dem rechtsmedizinischen Befund überein.«
    Er hatte in der Nacht kaum geschlafen. Kröger und er waren bis kurz nach drei im Haus gewesen und hatten in der Garage Blutspuren, Schuh- und Fingerabdrücke fotografiert und gesichert. Danach war er nach Hause gefahren und hatte versucht, wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu finden, aber vergeblich. Die Chronologie der Abläufe war verwirrend und widersprach der ersten Theorie, die sie gestern aufgestellt hatten.
    »Der Täter kann in der Garage auf Hanna gewartet haben«, sagte Pia. »Das spricht für Vinzenz Kornbichler. Der weiß sicher, wie man sich Zugang zum Haus verschafft, selbst wenn er keinen Schlüssel mehr haben sollte.«
    »Denselben Gedanken hatte ich zuerst auch.« Bodenstein nickte. »Aber der war bis um 0:50 in einem Bistro namens S-Bar in Bad Soden, das haben die Kollegen gestern überprüft. Danach hat er noch eine halbe Stunde lang auf der Straße mit zwei Bekannten geredet. Nein, der fällt definitiv aus. Aber mir stellt sich die Frage, warum Hanna Herzmann so lange für den Heimweg gebraucht hat.«
    Sie hatte gegen Mitternacht die Feier in Oberursel verlassen, ihr Auto war um zehn nach eins von ihrer Nachbarin gesehen worden, als es in die Garage gefahren war. Kai Ostermann hatte mit Hilfe von Google Maps die Route vom Gewerbegebiet An den Drei Hasen in Oberursel, wo sich die Aufnahmestudios befanden, bis in den Rotkehlchenweg in Hofheim-Langenhain berechnet: 31,4 Kilometer, sechsundzwanzig Minuten Fahrzeit. Selbst wenn sie wegen des Gewitters langsam gefahren war, eine ganze Stunde brauchte man für die Strecke nicht.
    »Dafür kann es zig Gründe geben«, bemerkte Pia. »Sie kann noch an einer Tankstelle angehalten haben. Vielleicht ist sie auch einen ganz anderen Weg gefahren.«
    »Ich habe Kollegen zu allen Tankstellen geschickt, die auf dem Weg liegen.« Kai blickte von seinem Laptop auf. »Wenn sie die A661, die A5 und die A66 bis zum Krifteler Dreieck gefahren ist, kommen nur zwei Autobahntankstellen in Frage, die Raststätte Taunusblick und die Aral-Tanke vor der Abfahrt Bad Soden. Ist sie durch den Taunus gefahren, gab es gar keine Tankstelle, die um die Uhrzeit geöffnet war.«
    »Meike Herzmann hat gesagt, Jan Niemöller habe auf dem Parkplatz auf ihre Mutter gewartet und mit ihr gesprochen«, sagte nun wieder Bodenstein, der sich die halbe Nacht den Kopf über einen möglichen Tatverlauf zerbrochen hatte. »Uns gegenüber hat er behauptet, er habe sie gegen elf das letzte Mal gesehen. Damit hat er gelogen. Ich habe jemanden zu ihm hingeschickt, der ihn herbringt.«
    »Der Täter kann Hanna also entweder in der Garage aufgelauert haben, oder er ist während der Fahrt irgendwo zu ihr ins Auto gestiegen«, dachte Pia laut nach. »Anschließend hat er sie in den Kofferraum gelegt und ist nach Weilbach gefahren. Warum ausgerechnet dorthin? Und

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