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Böses Blut der Vampire

Böses Blut der Vampire

Titel: Böses Blut der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hagen Ulrich
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Vorschlag. Schauen wir uns das Anwesen nächste Woche doch einmal an. Über die Einzelheiten werden wir uns sicher einig“, befürwortete sie den Vorschlag des Stadtrats. Der besseren Infrastruktur halber hatte die Investmentbankerin den Radulescus geraten, den Unternehmenssitz zu verlagern, denn von der Gegend um Hermannstadt konnte man im besten Fall sagen, dass sie landschaftlich reizvoll war. Das war es dann aber auch. Und so hatte sich Ioan Radulescu nach einem neuen Standort seines Unternehmens umgesehen. Sein Blick war auf die Stadt Plauen gefallen, unscheinbar gelegen im sächsischen Vogtland. Erstarrt in Mittelmäßigkeit und bravem Spießbürgertum, eine ideale Tarnung für Ioans Radulescus Vorhaben. Johannes Harrach wies darauf hin, dass das Gut infrastrukturell voll erschlossen sei und über alles verfügen würde, was notwendig wäre für eine Firmenansiedlung. „Werden wir Hermannstadt dann schon bald verlassen?“, erkundigte Cosmin sich und behielt eine neutrale Miene bei. „Ich denke ja“, überlegte Ioan. „Vorausgesetzt natürlich, wir finden hier etwas zum Wohnen. Aber da wird uns Herr Harrach sicher auch behilflich sein können?“ „Ein Grund mehr, sich das Herrenhaus anzusehen. Der Wohntrakt ist in Ordnung und muss nur eingerichtet werden. Allerdings ist die Hei zungsanlage defekt. Auch eins der Wirtschaftsgebäude ist fast unversehrt, neue Fenster wären gut und ein Anstrich, dann könnten Sie dort Büros einrichten“, ergänzte der CDU-Politiker das Angebot. Die beiden Söhne des Stadtrates, die ebenfalls am Essen teilgenommen hatten, blickten allmählich auf die Uhr, es wurde spät. Sie hatten außer Small Talk wenig zum Gespräch beigetragen. „Wenn Sie nichts dagegen haben, würden wir uns gern verabschieden, unsere Familien wollen auch noch etwas von uns haben. Und meine Frau kann verdammt unangenehm werden, wenn sie mich nur zwischen Tür und Angel sieht“, bat Paul Harrach um Verständnis. Sein Bruder schloss sich an und erhob sich. „Paul, es ist nicht recht, wenn du fluchst!“, mahnte sein Vater. „Sicher, wir sehen uns ja bald wieder. Es war ein guter Tag“, meinte Ioan zufrieden. „Ich muss ebenfalls noch ein wenig arbeiten, meine Herren.“ Mit diesen Worten erhob sich auch die Beraterin und verließ die gesellige Runde. „Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Abend.“
    Zurück blieb neben dem Lokalpolitiker und Ioan noch der stille Cosmin, der aber unruhig hin und her rutschte. Peter Harrach bemerkte die Nervosität des jüngeren Radulescus und vermutete, dass der etwas Dringendes auf dem Herzen hatte, was er aber in seiner Gegenwart nicht besprechen wollte. Taktvoll erhob sich der Stadtrat und begab sich zu den Waschräumen des Restaurants.
„Was ist?“, fuhr der Ältere den jüngeren Vampir an, der ihn unwirsch ansah. Cosmin öffnete seinen Mund und zeigte ihm fauchend die Zähne. „Ich hab Durst, verdammt noch mal!“, knurrte er Ioan an. „Dann besorg dir eben was, das dürftest du ja wohl hinkriegen“, blaffte der Ältere zurück. Cosmin erhob sich wortlos und verließ das Restaurant. Auf dem Weg nach draußen begegnete er dem Stadtrat und wünschte ihm höflich einen guten Abend, um dann im Dunkel der Straßen zu verschwinden.
    Man flüsterte allerlei über die beiden Radulescus, die ein großes Anwesen bei Hermannstadt bewohnten. Es hieß auch, Ioan sei einmal allein von Wegelagerern angegriffen worden, als er von einem Geschäftstermin zurückehrte. An einer Straßensperre wurde sein Wagen, eine Mercedes Limousine, von vier Arbeitslosen angehalten. Ioan stieg aus und dann griff ihn der erste der Wegelagerer an.
Es sollte seine letzte Tat gewesen sein, der Tod kam so schnell über ihn, dass er schon tot war, bevor er auf den Boden fiel. Ähnlich ging es zwei der drei anderen Wegelagerer, den vorletzten griff sich Ioan und ließ ihn langsam sterben. Er zerriss ihm vor den Augen des letzten Räubers den Hals und trank das herausspritzende Blut. Der entsetzte Wegelagerer, ein arbeitsloser junger Mann, war zu einer regungslosen Säule erstarrt und konnte nur zusehen. Dann drehte sich Ioan zu dem jungen Mann um und blickte ihn eiskalt an. „Du darfst zu deinen Freunden zurückkehren und ihnen sagen, dass hier jetzt wieder einer ist, der euer Treiben nicht duldet. Einer aus der Familie des Tepes. Sag ihnen auch, dass der Dracul keine zweite Chance gibt.“ Mit einer Handbewegung löste er die Erstarrung des Räubers, der sich vor Angst in die Hosen

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