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Böses Blut der Vampire

Böses Blut der Vampire

Titel: Böses Blut der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hagen Ulrich
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ihn wütend an. „Genau das, was es heißt, du Dancefloor-Killer! Wenn wir nicht in den Urlaub fliegen würden, dann hätte ich nichts dagegen gehabt, mich weiter mit ihm zu unterhalten. Ich glaube, ich möchte ihn kennenlernen, und wenn wir zurück sind, werde ich jedenfalls nicht Nein sagen, wenn er sich meldet. Ganz bestimmt werde ich ihn nicht so beleidigen, wie du das so gern machst. Vielleicht ist er ein schwuler Vampir, aber er ist keine Vampirschwuchtel.“ „Muss ich mir das anhören?“, brummte Sebastian missmutig und verzog das Gesicht, als sie die Auffahrt zum Haus von Maltes Familie hochfuhren. „Jetzt mach nicht so ein Gesicht, da wird ja die Milch sauer. Basti, wir sind immer ehrlich zueinander und deswegen mußt du dir das anhören. Momentan verhältst nämlich du dich viel eher wie ein gigantischer arroganter Idiot. Nicht Cosmin, du bist gemeint!“ „Ja, ich habe es verstanden. Du bist ja deutlich genug. Miete doch so einen Werbezeppelin oder ein Flugzeug, die diese Werbebanner hinter sich herziehen. Aufschrift: Basti ist ein Arsch! Damit alle es sehen!“, schlug er ironisch vor. „Guter Vorschlag, mal schauen, was noch an Geld da ist, wenn wir aus dem Urlaub zurück sind“, meinte Malte mit todernster Miene. „Da waren übrigens zwei Fotografen unterwegs und haben jede Menge Bilder von euch gemacht. Der eine war mit einem Redakteur vom Vogtland-Anzeiger dabei, kann also gut sein, dass dein Vater demnächst einen netten Beitrag über diese Spendenaktion liest. Ich hab ein paar Mädels gesehen, die die beiden deswegen ansprachen. Und einige haben mit ihren Handys gefilmt, an deiner Stelle würde ich demnächst mal bei Facebook, tumblr und google+ schauen.“ „Gottseidank bin ich morgen weit weg“, erwiderte Sebastian grimmig. „Das fehlte noch, mir seine Kommentare und Predigten anhören zu müssen.“ „Ach, irgendwann wird er dir das schon aufs Brot schmieren. Du weißt doch, in diesem Nest kannst du nichts verstecken. Cosmin wollte auch noch deine Adresse haben“, seufzte Malte. „Was für eine Adresse hast du ihm überhaupt gegeben? Habe ich was verpasst? Du hast doch gar keine neue Adresse?“ „Tja, die hätte er gern gehabt …“, grinste Sebastian schadenfroh, als er Malte erklärte, was er auf den Bierdeckel geschrieben hatte. „Du bist unmöglich. Unverbesserlich. Echt jetzt!“, stöhnte Malte kopf schüttelnd und stieg aus dem Auto. „Dann geht es los jetzt Richtung Flughafen. Hawaii, wir kommen!“ Leicht gähnend kam ihnen Maltes Vater entgegen, sie luden das Gepäck ein und fuhren los. Drei Stunden später wurden die beiden Freunde in Berlin am Flughafen abgesetzt. Bis zum Boarding um sechs Uhr vertrieben sie sich die Zeit mit einem Bummel durch die Duty-free-Shops, um dann während des Fluges zu schlafen.

Geschäfte, Geschäfte

    An einem Abend kurz vor der Sommerpause kam das Feierabendparlament der Stadt Plauen zusammen und folgte der im Bauausschuss schon beschlossenen Vorlage, die eine Ergänzung des Bebauungsplanes im Gewerbegebiet Oberlosa vorsah. Peter Harrachs Parteifreunde waren den Wünschen des Stadtrates gefolgt und so kam es zu der Bewilligung der Pläne.
Im Zuschauerraum saßen Ioan und Cosmin Radulescu sowie seine Investmentberaterin, die Düsseldorferin Jana Beatrix van Oosten. Sie konnte auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. Angefangen hatte sie bei einer kleiner regionalen Sparkasse in Meerbusch, hatte sie sich dort in der Immobilienvermittlung eingearbeitet und war dann schnell aufgestiegen. Gesegnet mit einem beneidenswerten analytischen Verstand und einem Verkaufstalent, das seinesgleichen suchte, hatte sie sich in provisionsorientierten Tätigkeitsfeldern der kleinen Finanzinstitution schnell hochgearbeitet. Schnell wurde ihr ihre rheinische Heimatstadt etwas eng, denn im Maße, wie ihre Erfahrung wuchs, schrumpften auch ihre moralischen Maßstäbe, außerdem war sie nicht gerade geduldig, wenn es um Schwächen ihrer Kollegen ging. Hinter vorgehaltener Hand nannte man sie wahlweise die „Wandelnde Klimaanlage“ oder die „Antwort der Finanzwelt auf die Erderwärmung“, denn in ihrer Gegenwart schien die Raumtemperatur immer abzusinken. Dann wechselte sie nach Frankfurt, sammelte weitere Erfahrung an der Börse und verwaltete Aktienpakete der Kunden einer Investmentfirma. Zugute kam ihr, dass sie stets auch eigenes Vermögen dort investierte, wo sie ihren Kunden empfahl zu investieren. Und ihre Beobachtungsgabe, mit der sie ihre

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