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Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Titel: Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Rain , Scott Nicholson , H.T. Night
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fuhr mir mit der Hand übers Gesicht. »Weißt du, wo sie ist?«
    » Ja, aber da willst du ganz sicher nicht hingehen.«
    » Es ist der einzige Ort, an den ich gehen will.«
    » Du wirst nicht zurückkehren. Niemand kehrt von dort zurück.«
    Ganz egal, welches Ende die Sache nahm, dieses Mädchen würde für den Rest ihres Lebens eine große Portion psychischen Ballast mit sich herumschleppen. Doch hier zu sterben wäre noch schlimmer. Außerhalb von Cloudland hatte sie wenigstens eine Chance. »Ich werde dich hier rausholen«, versprach ich.
    » Ein Ritter in glänzender Rüstung, was? Und mein Vater ist der Drache. Ein großer, feuerspeiender Drache, der deinen Hintern flambieren und dich zum Abendessen verspeisen wird.«
    Ich hoffte, sie meinte das nicht wortwörtlich. »Wie gut kennst du Parker eigentlich?«
    Sie verdrehte ihre verkifften Augen. »Wie gut kennt eine Tochter wohl die Geliebte ihres Vaters?«
    So weit wollte ich in die Thematik nicht vordringen. Es interessierte mich einen feuchten Dreck, ob Erasmus und Parker wirklich Sex miteinander hatten oder sie für ihn einfach nur eine Handlangerin war, die ihm beim Aufbau seiner Sekte behilflich war. Eines war jedoch sicher: Parker war aus Fleisch und Blut, kein Dämon. Ich hatte ihr Blut riechen können, und es hatte einen äußerst verführerischen Duft gehabt.
    » Vertraust du mir?«, fragte ich, und mir wurde bewusst, dass ich Parker vor nicht allzu langer Zeit eine ähnliche Frage gestellt hatte.
    » Ich vertraue niemandem«, antwortete sie.
    Ich öffnete den Mund, um ihr zu erklären, warum ich anders war, dass ich zu den Guten gehörte, doch ich hatte keine Beweise, um meine Behauptungen zu belegen. Also sagte ich bloß: »Gute Antwort.«
    Ich verließ das Zimmer durch die Tür und ließ das Licht aus, damit Lilith noch ein wenig Schönheitsschlaf nachholen konnte. Bevor ich die Tür hinter mir ins Schloss zog, schob ich den Riegel vor, so dass niemand von außen ins Zimmer gelangen konnte. Wenn sie zu zugedröhnt zum Laufen war, wäre sie so für eine Weile sicher, obwohl der schmierige alte Erasmus bestimmt einen Generalschlüssel hatte.
    Nun da meine Sinne nicht mehr von Lilith vernebelt wurden, ließ ich sie weiter ausschweifen und lenkte sie dann hinunter in die Erde.
    Ich konnte die Angst, den Schmerz und das Elend fühlen, das von unten nach oben stieg. Ich habe nicht viel für Religion übrig, doch es steckt schon einiges an Symbolik in der Vorstellung, dass es in der Hölle heiß war und sie immer unter unseren Füßen lag. Am Ende des Korridors erreichte ich ein Zimmer, das offenbar gerade von einem Zimmermädchen saubergemacht wurde. Aus einem Wäschekorb angelte ich mir eine Robe, die nicht allzu zerknittert war, zog sie mir über und eilte davon. Meine Stiefel und meine Jeans lugten hervor, aber ich konnte jetzt keine Zeit damit verschwenden, mich umzuziehen.
    Ich fand die Treppe und jagte vier Stockwerke nach unten, doch ich war noch nicht am Ende angelangt. Bis jetzt war mir niemand begegnet, was mich darauf schließen ließ, dass alle Jüngerinnen in ihren Zimmern waren und die Broschüren über Cloudland durchlasen. Zumindest die, die Glück hatten.
    Die anderen …
    Ab und zu hörte ich jemanden murmeln oder stöhnen. Halb schwebend stieg ich die restlichen zwei Etagen nach unten und machte meinem Namen dabei alle Ehre. Am untersten Treppenabsatz befand sich eine Metalltür. Ich drehte am Türknauf. Verschlossen.
    Ich presste mein Ohr dagegen, denn selbst mein sensibles Gehör hat seine Grenzen. Gleichzeitig durchdrang ich den Raum mit meinen Sinnen. Verschleiert nahm ich die Umrisse einiger der älteren Gentlemen wahr, der hohen Tiere. Außerdem vernahm ich das wehleidige Wimmern mehrerer Mädchen. So weit ich hören konnte, hatte die richtige Orgie noch nicht begonnen, doch es schien allmählich übler zu werden … und ekelerregender.
    Heftiger Zorn durchfuhr mich, als ich den Knauf ergriff und mit aller Kraft nach rechts drehte, bis das Schließband zerbarst.

 
    20. Kapitel
     
     
    Mit einem rostigen Krachen flog die Tür auf. Das schummrige Licht aus dem Treppenhaus verschmolz mit dem Schein einiger Kerzen und gab den Blick auf ein paar nackte Teenager frei, die sich in der Mitte des Raumes auf einer großen Matratze zusammengedrängt hatten. Hinter ihnen stand eine Miniaturausgabe der großen, garstigen Dämonenstatue von vorhin, augenscheinlich aus Styropor.
    Die hohen Tiere standen um die Teenager herum, alle hatte n

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