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Böses Blut

Böses Blut

Titel: Böses Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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so lächerlich, daß es schon nicht mehr lächerlich war, als er die Tür erreichte und den Schlüssel herumdrehte.
    Sie kam herein, in einem eleganten, enganliegenden schwarzen Kleid. »Was hast du gesagt?« fragte sie und betrachtete ihn, wie er da recht ansehnlich und frisch geduscht vor ihr stand.
    »Ich war unter der Dusche«, sagte er mit ein paar linkischen Gesten. »Ich dachte nicht, daß es schon soweit wäre.«
    »Du bist ja ganz trocken«, sagte sie skeptisch.
    »Die Hitze«, sagte er. »Alles trocknet sofort wieder.«
    »Es ist auch noch nicht soweit«, sagte sie in einem anderen, professionelleren Ton und setzte sich auf die Bettkante. »Ich dachte nur, wir sollten rechtzeitig über unsere Strategie diskutieren.«
    »Strategie?« sagte er und beugte sich zu seiner Reisetasche hinunter, die auf der anderen Seite des Bettes stand. Das Handtuch saß nicht richtig fest, also mußte er es mit einer Hand halten und mit der anderen die Riemen der Tasche bearbeiten. Das war nicht leicht.
    Er kam sich wie ein Trottel vor.
    »Das sieht ziemlich anstrengend aus«, sagte sie mütterlich und wandte sich ab. »Laß das Handtuch los. Ich verspreche, nicht hinzusehen.«
    Er ließ das Handtuch los und holte frische Sachen aus der Tasche. Während er sich erleichtert anzog, sagte er: »Wozu brauchen wir eine Strategie?«
    »Wir treffen das FBI. Sie werden uns als Verwandte vom Lande auf Großstadtbesuch betrachten. Sie sehen es als ihre wichtigste Aufgabe an, aufzupassen, daß wir nicht überfahren, ermordet, ausgeraubt oder als Drogensüchtige wieder nach Hause kommen. Wir müssen genau wissen, was wir tun wollen, und auf unseren Wünschen bestehen. Sie sollen uns mit Informationen versehen, nicht umgekehrt, er ist schließlich bei uns. Was tun wir hier eigentlich?«
    Er holte einen schmalen lila Schlips heraus und begann, ihn sich umzubinden. »Wir sollen nach losen Fäden suchen und darauf achten, ob sie etwas übersehen haben.«
    »Obwohl wir es so nicht formulieren können. Willst du so gehen?«
    Paul Hjelm sah an sich herunter. »Wieso?«
    »Wir sollten nicht provinzieller aussehen, als wir sind. Wir kommen schließlich aus einer Großstadt, wenn auch aus einer kleinen.«
    »Was ist denn das Problem?« fragte er verständnislos.
    »Welche Farbe hat dein Hemd?« fragte sie pädagogisch.
    »Blau«, sagte er.
    »Fast knallblau. Und der Schlips?«
    »Lila?«
    »Paßt das gut zusammen?«
    Er zuckte die Achseln. »Warum nicht?«
    »Komm her«, sagte sie, und er gehorchte. Sie band seinen Schlips wieder auf und begann dann, sein Hemd aufzuknöpfen.
    Reiß dich zusammen, befahl er seiner ungestümen unteren Region. »Was machst du da?« fragte er leise.
    »Da ich davon ausgehe, daß du nur einen Schlips eingepackt hast, müssen wir das Hemd wechseln. Was hast du noch dabei?«
    Sie wühlte in seiner Tasche herum und zog ein weißes Hemd heraus. »Das wird gehen«, sagte sie und warf es ihm zu.
    »Nein«, sagte sie, abrupt das Thema wechselnd. »Wir können nicht so tun, als wären wir hier, um ihre Mißerfolge zu korrigieren. Das könnte peinlich werden, wenn nicht für Larner, dann für seinen Vorgesetzten.«
    »Also sollten wir uns auf den schwedischen Teil konzentrieren?« fragte er, sein Hemd zuknöpfend.
    »Ich denke, ja. Zuerst müssen wir allerdings unser Wissen großzügig mit ihnen teilen; es kann ja sein, daß sie etwas hinzuzufügen haben, aber vor allem geht es um Goodwill. Die Karten auf den Tisch. Vielleicht bekommen wir ein paar Karten zurück.«
    »Die Strategie lautet also: Erstens bedingungslos alles ausspucken, was wir haben. Zweitens sagen, daß wir das Material durchgehen wollen, um zu versuchen, eine Verbindung nach Schweden zu finden.«
    »Und zusehen, daß sie überzeugt sind, daß wir nur hier sind, um aus einer schwedischen Perspektive heraus zu arbeiten. Niemandem auf die Füße treten. Diplomatisch sein. Kannst du das?«
    Er hätte beleidigt sein müssen, aber in gewisser Weise war das die einzige andeutungsweise persönliche Äußerung, die sie getan hatte. »Ja«, sagte er nur.
    »Du weißt ja, daß ich das Material, das uns zugänglich war, ziemlich genau durchgearbeitet habe. Ich weiß natürlich nicht, wie vollständig es ist, aber es sieht so aus, als hätte sich Larner etwas zu früh an Wayne Jennings festgebissen. Als der von der Bildfläche verschwand, verschwanden auch die Ideen. Im Material aus der Zeit nach der Pause gibt es nicht die kleinste Hypothese. Vielleicht bin ich ungerecht,

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