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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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es sich so an. »Wer hat den Wagen in die Luft gejagt?«
    »Der Bookkeeper hat einen Maulwurf im FBI-Büro. Jemanden, der Zugriff auf alle Informationen hat.« Seine Lippen schlossen sich zu einem schmalen Strich. »Jemanden, der sterben wird, sobald ich herausgefunden habe, wer es ist.«
    »Wie willst du das anstellen?«
    »Ich wette, wir finden ihn, sobald wir den Schatz deines verstorbenen Mannes gefunden haben.«
    »Aber den haben wir nicht gefunden.«
    »Weil wir am falschen Fleck gesucht haben.«
    »War VanAllen …«
    »Der hatte keinen Schimmer.«
    »Was hat er gesagt, als du statt meiner aufgetaucht bist?«
    Coburn schilderte knapp seinen Wortwechsel mit VanAllen. Honor hatte VanAllen nicht gekannt, aber sie wusste, dass er ein Mädchen aus Eddies Schuljahrgang geheiratet hatte.
    »Janice.«
    Coburn, der weitergesprochen hatte, während ihre Gedanken abgeschweift waren, sah sie irritiert an. »Was ist?«
    »Entschuldige. Ich dachte gerade an VanAllens Frau. Sie heißt Janice, wenn ich mich recht erinnere. Sie wurde heute Abend zur Witwe.« Honor konnte nur zu gut nachfühlen, was das für sie bedeutete.
    »Ihr Mann hätte sich schlauer anstellen sollen«, sagte Coburn. »Dieser naive Idiot dachte allen Ernstes, wir wären allein da draußen.«
    »Jemand hat ihm eine tödliche Falle gestellt.«
    »Und dir.«
    »Nur dass du meinen Platz eingenommen hast.«
    Er zuckte scheinbar gleichgültig mit den Achseln.
    Sie schluckte das Gefühl hinunter, das ihr die Kehle zuschnürte, und konzentrierte sich auf etwas anderes. Sie deutete auf seine Schulter. »Tut das weh?«
    Er drehte den Kopf und sah auf die blutige Stelle. »Ich glaube, da hat mich ein Stück von einem brennenden Sitzpolster erwischt. Es brennt ein bisschen. Nicht allzu schlimm.« Seine Augen tasteten sie ab. »Was ist mit dir? Hast du dich irgendwo verletzt?«
    »Nein.«
    »Du hättest dich verletzen können. Schwer. Wenn du näher bei dem Wagen gewesen wärst, als er in die Luft flog, hättest du dabei umkommen können.«
    »Dann habe ich wohl Glück gehabt.«
    »Warum bist du nicht in der Garage geblieben?«
    Die Frage traf sie unvorbereitet. »Ich weiß es nicht. Ich musste einfach raus.«
    »Du hast dich nicht an meine Anweisungen gehalten. Du bist nicht weggefahren.«
    »Nein.«
    »Und warum nicht? Was hattest du geplant?«
    »Ich hatte gar nichts geplant. Es war nur ein Impuls.«
    »Wolltest du dich VanAllens Gnade ausliefern?«
    »Nein!«
    »Was dann?«
    »Ich weiß es nicht mehr!« Bevor er noch weiter bohren konnte, deutete sie auf seinen Kopf. »Dein Haar ist angesengt.«
    Gedankenverloren strich er sich über den Scheitel und trat dabei an die Kommode. In einer Schublade fand er ein T-Shirt, in der nächsten eine Jeans. Das T-Shirt passte halbwegs, die Jeans hingegen reichte ihm gerade bis zur Wade und war viel zu weit. »Ich werde wohl weiterhin die Khakihose von deinem Dad tragen müssen.«
    »Wir sehen beide ziemlich übel aus.« Sie trug immer noch die Sachen, die sie angehabt hatte, als sie am Vortag morgens aus ihrem Haus geflohen waren. In der Zwischenzeit war sie durch einen Sumpf gewatet, durch Marschland geflüchtet und mit knapper Not einer Explosion entkommen.
    »Du duschst zuerst«, sagte er.
    »Du bist schlimmer dran als ich.«
    »Darum will ich auch nicht, dass du nach mir duschen musst. Mach schon. Ich sehe währenddessen nach, ob ich drüben im großen Haus etwas zu essen finde.«
    Ohne ein weiteres Wort ließ er sie allein. Lustlos starrte Honor auf die geschlossene Tür und hörte, wie er draußen die Treppe hinunterlief. Dann blieb sie minutenlang reglos stehen und versuchte genug Energie aufzubringen, um ins Bad zu gehen. Schließlich zwang sie sich.
    Die Seife in der Nasszelle roch wie aus einer Gemeinschaftsdusche, trotzdem seifte sie sich gründlich ein und wusch sich sogar die Haare damit. Sie hätte die ganze Nacht unter dem heißen Wasser stehen können, aber dann fiel ihr ein, dass Coburn die Dusche noch dringender brauchte als sie, und sie begnügte sich damit, sich gründlich abzuspülen.
    Die Handtücher waren fadenscheinig, dufteten aber beruhigend nach Waschmittel. Sie kämmte mit den Fingern die größten Nester aus ihren Haaren und schlüpfte wieder in ihre schmutzigen Sachen. Die Füße in die nassen Turnschuhe zu schieben ging aber über ihre Kräfte. Sie trug sie in der Hand aus dem Bad.
    Coburn war wieder da, beladen mit solchen Lebensmitteln, mit denen er auch auf dem Boot ihres Vaters erschienen war.

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