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Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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verbindet?«
    »Nein. Tenenbaum ist nie verhaftet worden. Im Bericht des Gerichtsmediziners stand alles so, wie es sein sollte. Einige Mitglieder seiner Familie haben einen Verdacht, aber es gibt nichts, was den untermauert. Sollten Glass’ Leute ihn ermordet haben, haben sie ihre Spuren verwischt.«
    »Und Pater Fiore?«
    »Der ist verschwunden«, antwortete Jack. »Das ist untypisch für ihn, um es milde auszudrücken. Seine Gemeinde |309| hat eine Vermisstenanzeige aufgegeben und die Polizei geht dem nach. Soweit wir es sehen können, gibt es keine Einmischung von Bundesseite.«
    »Was ist mit den Zahlen?«, fragte ich. »Haben Ihre Leute herausgefunden, was die bedeuten?«
    Cal schüttelte den Kopf. »Wir haben sie nach oben weitergereicht, aber es ist nichts zurückgekommen. Man hat sie nie zuvor gesehen.«
    »Sagen Sie mir etwas, was ich nicht schon weiß.«
    »Wir hatten bei zwei weiteren Namen Erfolg«, meinte Jack. »Sarah Johnson und Martin Drysdale.«
    »Johnson«, sagte ich. »War das nicht die Anwältin der Amerikanischen Bürgerrechtsunion, damals, als es die noch gab?«
    »Unsere Leute haben ein bisschen gegraben. Johnson war vor dem Adamson-Regime in mehrere kirchliche und staatliche Gerichtsprozesse involviert. Es heißt, sie hätte im Gerichtssaal mehr als einen mächtigen Anhänger der Erweckungsbewegung vorgeführt.«
    »Irgendwelche Namen?«
    »Alle, mit denen wir geredet haben, sind davor zurückgeschreckt, konkret zu werden«, meinte Jack.
    »Und was sagt sie selbst?«
    »Wir wissen es nicht«, antwortete Jack. »Vor zwei Wochen hat sie plötzlich beschlossen, nach Europa zu ziehen. Keiner ihrer Freunde weiß, wohin, und falls sie es doch wissen, sagen sie es nicht. Einer von ihnen ließ die Bemerkung fallen, ihn überrasche ihr Aufbruch nicht, nach dem, was man ihr angetan habe.«
    »Er hat keine Einzelheiten erwähnt?«
    »Er hat den Mund gehalten, sobald ihm klar geworden war, dass er schon zu viel gesagt hatte.«
    »Okay«, sagte ich. »Ich denke, man kann getrost davon ausgehen, dass Johnson auf dieser Liste steht, weil jemand sich rächen wollte. Und was ist mit Drysdale?«
    |310| »Vielleicht dasselbe Motiv«, nahm Cal da den Faden auf, wo Jack aufgehört hatte.
    Manchmal kam es mir so vor, als hätte ich es mit einem Entertainer-Duo zu tun.
    »Er hat eine Malerfirma, die in der ganzen City arbeitet. Soweit wir wissen, hat er keine fragwürdigen Freunde oder Teilhaber. Wir haben mit ein paar Leuten in der Firma geredet und dort hatte sich herumgesprochen, dass Drysdale irgendeine große Auseinandersetzung mit einem seiner Kunden hatte. Wieder wurden keine Namen genannt, aber alle stimmten darin überein, dass Drysdale vor Gericht gehen wollte.«
    »Wir müssen herausfinden, was diese Menschen verbindet«, meinte ich. »Sonst finden wir bei den Fisher-Leuten nie einen Ansatzpunkt.«
    »Ein Pfarrer, ein Anstreicher, eine Anwältin und ein Rabbi«, sagte Jack. »Wenn man die zusammen betrachtet, was haben wir dann?«
    »Wenn sie in eine Kneipe gingen, den Anfang eines Witzes. Ansonsten habe ich keine Ahnung.«
    »Was ist mit Emerson?«, fragte Cal.
    Ich gab ihnen meinen Bericht von seinem Leben. »Das ergibt noch keinen Sinn«, sagte ich. »Emerson führt etwas im Schilde, aber er verhält sich nicht so.«
    »Vielleicht ist er einfach nur ein guter Schauspieler.«
    »Ich rede gar nicht davon, dass er nervös oder unberechenbar sein müsste. Aber jeder, der seine Art von Doppelleben führt, verhält sich normalerweise vorsichtiger, selbst wenn er ganz alltägliche Dinge unternimmt. Das ist eine unbewusste Reaktion darauf, dass man Geheimnisse hat. In den letzten drei Tagen habe ich bei ihm nichts dergleichen gesehen. Sein Leben ist verdammt noch mal zu behaglich.«
    »Vielleicht interpretieren Sie da zu viel hinein«, meinte Cal. »Er könnte einfach nur Unterlagen des Justizministeriums |311| verkaufen, und die haben ihn sich wegen seines Vaters noch nicht geschnappt.«
    »Glass ist ein politisches Tier. Er hätte nichts dagegen, den Sohn zu decken, wenn das bedeuten würde, dass der Vater künftig nach seiner Pfeife tanzt. Aber wenn das so wäre, warum sollte er dann Stonebridge überhaupt von ihm erzählen?«
    »Vielleicht verhandeln sie noch«, meinte Jack. »Oder Glass will ihn wirklich einsperren, wartet aber noch, bis er ihn auf frischer Tat ertappt. Ich dachte, dieses Szenario wäre Ihre Idee.«
    »Das ist es auch, aber irgendetwas stimmt da nicht«, sagte ich. »Ich bleibe Emerson

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