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Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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als wir vor einer Weile miteinander gequatscht hatten. Bei dieser Operation waren eine Menge Frauen erschossen worden. Sie waren bewaffnet gewesen, genau wie die Männer. Es hätte eigentlich aufs Gleiche herauskommen sollen, aber das tat es nicht.
    Keiner versuchte, uns auf dem Rückweg aus dem Hinterhalt anzugreifen. Das überraschte mich angesichts der Tatsache, dass wir relativ lange in dem Haus gewesen waren und in der stillen Stadt viel Lärm gemacht hatten. Anscheinend machte selbst die Revolutionsgarde einmal eine Nacht lang frei. Wir stiegen auf der Südseite der Bibliothek aus. Ungefähr ein Dutzend weitere Mitglieder der Spezialeinheit waren |176| gerade von Missionen zurückgekehrt oder erledigten sonst irgendwas auf dem Gelände um die Universitätsbibliothek, das einmal ein Rasen gewesen war. Sykes holte den Jungen aus dem Fahrzeug und führte ihn in Richtung Gefängnis. Blake erstattete Bericht über unsere Ankunft.
    Ich spürte den Einschlag der ersten Mörsergranate in den Zähnen: Eine Taubheit und eine unsichtbare Hand auf der Brust, beides Folgen der Explosion. Ich schlüpfte unter den Stryker, bevor ich auch nur nachdenken konnte. Die Mörsergranate musste in nur ein paar Hundert Metern Entfernung niedergegangen sein, vielleicht auf der anderen Seite der Bibliothek.
    Zwei weitere Granaten schlugen ein. Ich konnte die Explosionen nicht sehen, sondern nur die rennenden Füße meiner Kameraden, die in Deckung gingen. Ich sah die Beine des Jungen, den wir gefangen genommen hatten, im Kampf mit Sykes. Ob der Junge dies nun für seine Chance zu entkommen hielt oder ob die Explosionen ihn einfach nur in Panik versetzt hatten, er machte Sykes die Aufgabe, ihn in Deckung zu zerren, jedenfalls nicht leicht.
    Eine Granate ging unmittelbar vor mir nieder. Ich sah den Blitz und verbarg mein Gesicht vor den umherfliegenden Metallsplittern und Erdbrocken, die eine Melodie auf dem Rumpf des Strykers spielten. Ich blieb in Deckung und wartete. Die Granateinschläge wanderten ab und hörten dann auf.
    Die Entwarnungssirene ertönte. Ich kam aus meinem Versteck hervor. Zwei Mitglieder der Unterstützungsmannschaft hatten eine ähnliche Deckung gefunden. Einige Soldaten kamen aus der Bibliothek und den Außengebäuden und die meisten machten mit dem weiter, was sie getan hatten, bevor Metall vom Himmel fiel. Ich dachte, es hätte keine Toten gegeben, bis ich Lieutenant Blake sah, der zu Boden starrte.
    |177| Weniger als hundert Meter von dort, wo ich gestanden hatte, klaffte ein Krater. Wäre ich stehen geblieben, hätte man mich mit einigen zusätzlichen Pfund Schrapnellsplittern in den Eingeweiden nach Hause verschickt. Um den Krater herum lagen Fleischstückchen und ein paar Fetzen von Wüstentarnkleidung und weißem Stoff. Das war alles, was von Sykes und unserem jungen Gefangenen übrig geblieben war.
    »Der Colonel möchte Sie sehen«, sagte Blake, ohne mich anzuschauen. »Lassen Sie ihn nicht warten, Sergeant.«
    Man konnte tausend Menschen sterben sehen und gar nichts dabei empfinden, aber es war der eine Tote danach, der dein Herz traf und haften blieb. Blake blieb wie festgewachsen stehen und starrte das an, was einmal Sykes oder der Junge gewesen sein mochte. Nur Gott und vielleicht eine DN A-Analyse konnten das noch auseinanderhalten.
    Glass erwartete mich in seinem Büro. Das Loch im Dach war noch immer nicht repariert worden.
    »Stehen Sie bequem, Sergeant«, sagte er.
    Ich bemühte mich. Blake hatte mir nicht gesagt, warum Glass mich hatte rufen lassen, aber ich hatte eine Ahnung. Wenn ich recht hatte, würde diese Begegnung unangenehm werden.
    »Ich habe gerade von Sykes erfahren«, sagte Glass. »Wussten Sie, dass man ihm ein Stipendium angeboten hatte, um für die Texas A&M University Ball zu spielen? Er hat entschieden, zuerst seinem Land zu dienen, und hat nun kaum Gelegenheit dazu gehabt. Was für eine verdammte Verschwendung.«
    Es war überraschend, dass Glass sogar die Nachnamen einfacher Soldaten kannte, wenn man bedachte, dass die Spezialeinheit Siebzehn aus verschiedenen Einheiten und Diensten zusammengesetzt worden war. Sykes’ Stipendium war mir neu, dabei hatte ich mit ihm zusammengearbeitet. Ich hatte noch nie einen Kommandanten kennengelernt, der |178| sich so sehr persönlich für jeden einzelnen seiner Männer interessierte.
    »Wissen Sie, warum Sie hier sind, Sergeant?«
    »Geht es um den Ägypter, Sir?«
    Ägypter war der Spitzname, den wir dem Gefangenen 6319 verpasst hatten.

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