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Bold, Emely

Titel: Bold, Emely Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Curse-Vanoras Fluch
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Unterarm.
    „Oh Gott! Scheiße! Warte! Ich hole ein Tuch und etwas zum Verbinden!“
    Hektisch sprang ich auf und rannte zum Rucksack. Payton kam hinter mir her.
    „Das ist nicht so schlimm. Das hört bestimmt gleich wieder auf.“
    „Nein, sicher nicht! So wie das blutet! Warte, ich hab hier was.“
    Da meine Mutter Krankenschwester war, wusste ich, wie wichtig die Erstversorgung war. Daher wollte ich keine Widerrede gelten lassen. Ich wusch die Wunde mit Mineralwasser aus, legte ein sauberes Taschentuch über den Schnitt und verband den Arm anschließend fest mit meinem Halstuch. Erst nachdem ich damit zufrieden war, dachte ich wieder an den Grund für das ganze Desaster. Was war nur mit Payton los? Doch was immer es auch sein mochte, ich würde es wohl nie erfahren. Immerhin sollte er so schnell wie möglich zu einem Arzt gehen und die Wunde nähen lassen.
    „Kannst du gehen? Oder ist dir schwindelig?“
    Payton sah überrascht auf.
    „Warum? Willst du doch noch ganz nach oben?“
    „Ach Quatsch! Wir gehen zurück. Du musst zum Arzt!“
    „Nein, wegen so einer Kleinigkeit gehe ich nicht zum Arzt.“
    „Payton, du musst hier wirklich nicht den starken Kerl spielen! Damit ist nicht zu spaßen!“
    „Ich habe schon ganz andere Verletzungen weggesteckt.“
    Payton hatte sich wieder ins Gras gesetzt und drehte erneut wie beiläufig den Grashalm zwischen seinen Fingern. Mir schoss das Blut in die Wangen, als ich an die Gefühle dachte, die er damit in mir wachgerufen hatte. Genüsslich knabberte er am Grashalm und ich brachte keinen vernünftigen Gedanken mehr zustande. Oh, er war so stur! Ich konnte ihn ja wohl kaum den Berg hinunter tragen oder ihn zwingen zum Arzt zu gehen.
    „Na schön, aber du machst jetzt ein bisschen langsam. Und wir gehen nicht weiter, okay? Wir drehen dann langsam um.“
    Payton nickte, schien aber mit seinen Gedanken nicht bei der Sache zu sein.
    „Du Sam, wenn ich dir etwas wirklich Unglaubliches erzählen würde, würdest du mir glauben?“
    „Das kommt darauf an, was es wäre. Sag es doch einfach, dann sage ich dir, ob ich dir glaube.“
    „Nein, so geht das nicht.“
    Er legte sich ins Gras zurück und schwieg. Na toll, jetzt war ich so richtig schön neugierig und er redete nicht weiter.
    „Also gut, die Frage ist doch, warum solltest du mir etwas erzählen, was nicht stimmt? Da es vermutlich für dich keinen Grund gibt, mich anzulügen, gehe ich davon aus, dass du die Wahrheit sagst. Hat meine Schlussfolgerung so weit einen Haken?“
    Payton grinste, doch er schwieg beharrlich.
    „Gut, dann denke ich, dass ich dir einfach vertraue und alles glaube, was du mir sagst.“
    Sein Grinsen wurde breiter.
    „Wenn ich Beweise für meine Geschichte hätte, dann sollte jemand wie du, der so logisch an alles herangeht, vermutlich keine Zweifel bekommen, oder?“
    „Oh ja, Beweise wären absolut hilfreich, aber ich wiederhole: Ich vertraue dir. “
    Feierlich hob ich meine Hand, wie um einen Eid zu leisten. Payton setzte sich auf, legte seinen verbundenen Arm in meinen Schoß und zögerte. Dann nickte er.
    „Mach ihn ab.“
    „Was?“
    „Den Verband. Mach ihn ab.“
    „Payton, es hat ewig gedauert, die Wunde ordentlich zu versorgen.“
    „Sam, ich dachte du vertraust mir: Mach ihn ab! “
    Zögerlich entknotete ich die Enden des Verbandes. Dann wickelte ich Lage um Lage ab. Das Taschentuch, welches ich auf den Schnitt gelegt hatte, war nur in der Mitte etwas blutig.
    „Weiter!“
    Während der ganzen Prozedur ließ Payton mich nicht aus den Augen. Mit zittrigen Fingern hob ich vorsichtig das Tuch an. Ungläubig betrachtete ich seinen Arm. Meine Finger strichen vorsichtig über den Schnitt.
    „Wie ist das möglich?“
    Seine gesunde Hand legte sich über meine und er zuckte die Schultern.
    „Payton, wie …?“, ich wusste nicht, was ich eigentlich fragen wollte. Das, was ich sah, war völlig unmöglich.
    Er hob mein Gesicht mit der Fingerspitze an und sah mir in die Augen. Sein Blick war schmerzvoll, als er unsicher fragte:
    „Sam, soll ich dir eine Geschichte erzählen?“
    Ich nickte, und wusste, was nun kam, würde alles verändern.
     
     
    Payton schloss die Augen. Er wusste nicht, wo er beginnen sollte. Er wollte, dass Sam verstand, warum er sie nicht küssen konnte, auch wenn es nichts gab, was er lieber tun würde. Er wollte ihr seine Liebe schenken und sie sollte wissen, was er war. Mit zittriger Stimme begann er, ihr seine Geschichte zu erzählen:
    „Es war

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