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Bold, Emely

Titel: Bold, Emely Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Curse-Vanoras Fluch
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sie das kühle Getränk in ihre ausgedörrte Kehle.
    Am übernächsten Tag erreichte Nathaira den sicheren Boden der Stuartländereien. Der graue Turm ihrer Burg zeichnete sich bereits kalt gegen den Horizont ab und hieß sie willkommen.
     
    Was sich genau in der Hütte zugetragen hatte, konnte Nathaira im Nachhinein nicht sagen. Sie war sich nicht einmal sicher, dass sie Brèagha-muir tatsächlich gefunden hatte, oder ob alles nur ein Traum gewesen war.
    Nur eines wusste sie: Alasdair war aus dem Grenzland zurück, und sie hatte sein Kind getötet!
     
    Ein Geräusch riss Nathaira aus ihren Grübeleien. Sie blickte suchend in die Dunkelheit. Einer der Männer ihres Bruders stieg in sein Auto und fuhr weg. Kurz streifte sie der Lichtkegel des Scheinwerfers. Schnell wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. Tränen! Wie unnütz doch Gefühle waren! Wie leicht es sich für sie die letzten Jahrhunderte gelebt hatte. Da war kein Schmerz gewesen und auch keine quälenden Erinnerungen. Und keine Sehnsucht nach Liebe! Es wurde allerhöchste Zeit, dass sich Alasdair um dieses mysteriöse Mädchen kümmerte!
     
     
    „Payton, Nathaira wollte mich gerade in die Stadt schicken. Sie hat mir einen Einkaufszettel in die Hand gedrückt, doch ich habe ihr gesagt, ich hätte keine Zeit. Allerdings dachte ich, du würdest vielleicht aus bestimmten Gründen einen kleinen Ausflug mehr als gut finden?“
    Sean grinste seinen Bruder an und streckte ihm den Zettel entgegen.
    Payton zuckte die Schultern.
    „Du weißt doch, dass ich unter Hausarrest stehe.“
    „Ja, aber Nathaira hat gesagt das wäre schon okay. Um Cathal würde sie sich kümmern.“
    „So, na dann hoffe ich doch sehr, dass sie keinen allzu großen Ärger bekommt, wenn ich bis zum Abend nicht wieder da bin.“, grinste nun auch Payton.
    „Was hast du vor?“
    „Ich weiß noch nicht, aber ich werde Sam nicht allein lassen. Ich brauche sie und außerdem ist es mir lieber, ich habe ein Auge auf sie. Nur so zur Sicherheit.“
    „Cathal wird sein Wort nicht brechen. Er wird abwarten.“
    „Ja, aber die Zeiten haben sich geändert. Nicht alle machen auf mich den Eindruck als fühlten sie sich einem längst vergessenen Eid verpflichtet.“
    „Kann sein. Wenn du in Schwierigkeiten kommst, dann gib mir Bescheid. Versteh mich nicht falsch, ich mag Sam. Ich würde ihr helfen, aber ich stehe zu meinem Eid. Doch sollte einer von uns auf eigene Faust handeln, dann stehe ich auf deiner Seite. Wie ich Cathal kenne, hält auch er nicht viel von eigenmächtigen Entscheidungen, die seine Autorität untergraben.“
    „Danke Sean. Aber darauf will ich es gar nicht erst ankommen lassen. Ich habe vor Sam aus der Schusslinie zu nehmen.“

Kapitel 15
     
     
    „Hi, was tust du denn hier?“
    Ich war überrascht, als Payton plötzlich vor mir stand. Schnell schlüpfte ich zur Haustür hinaus und zog diese hinter mir zu, ehe Alison mitbekam, wer geklingelt hatte.
    „Komm mit.“
    Ich zog ihn am Ärmel hinter mir her an der Bushaltestelle vorbei hinter einige Bäume, die dort das Stadtbild verschönern sollten.
    Eigentlich hatte ich nicht mit Payton gerechnet, aber ich war sehr froh, ihn zu sehen. Die letzten Tage hatte ich nichts von ihm gehört und er fehlte mir schrecklich. Außerhalb von Alisons Sichtweite lehnte ich mich gegen einen Baumstamm und schaute meinem Besucher verliebt in die Augen. Payton war blass. Seine Miene war verschlossen, aber er hielt nach wie vor meine Hand, was ich nun erst einmal als gutes Zeichen werten wollte.
    „Hallo Sam, du hast mir gefehlt.“, begrüßte er mich und warf dabei einen hastigen Blick über die Schulter.
    „Du mir auch.“
    „Wollen wir einen Ausflug machen?“
    Er schien sich hier mitten im Ort nicht besonders wohl zu fühlen, denn ständig schaute er sich um. Ich wollte auch nicht unbedingt von Alison oder Roy knutschend hinter der Bushaltestelle erwischt werden. Aber küssen wollte ich diesen Jungen nun definitiv! Wenn ich nicht auf ihn gewartet hatte, auf wen denn bitteschön sonst? Daher konnte ich es kaum erwarten, mit ihm davon zu fahren.
    „Klar, los geht’s.“
    Wenig später bereute ich, ihn nicht zuerst nach seinem Ausflugsziel gefragt zu haben.
    „Der Ben Nevis? Bist du verrückt?“
    Ich konnte kaum glauben, was er da mit mir vorhatte. Es gibt in Schottland etliche hohe Berge. Diejenigen, die über neunhundertvierzehn Meter hoch sind, nennen die Schotten Munros. Der Ben Nevis war mit seinen 1344 Metern nicht nur der

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