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Bombe an Bord (Haie an Bord)

Bombe an Bord (Haie an Bord)

Titel: Bombe an Bord (Haie an Bord) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sein!
    Salzwasser glitzerte auf dem
Raubvogelgesicht. In den tiefliegenden Augen schienen Funken zu glimmen.
    Es war der Skipper.
    Dem gehört doch der Kahn, überlegte
Tim. Oder? Sicher doch! Vorhin hat er ihn ausgeräumt. Weshalb schleicht er sich
jetzt schwimmend an Bord — von der Seeseite her. Weshalb diese Heimlichkeit?
Damit niemand ihn sieht — niemand, der vielleicht zufällig irgendwo am
Sandolini-Strand lagert. Was hat er vor, der Typ?
    Innerhalb der nächsten Minuten wurde es
ihm klar.
    Der Skipper öffnete einen Schrank und
nahm einen großen Karton heraus. Auf dem Karton stand in grellroten Buchstaben:
DYNAMIT.

    Den Karton füllten graue, klobige
Stangen. Sprengstoff.
    Aus seinem Taucheranzug zog der Kerl
einen wasserdichten Beutel hervor.
    Tim erkannte, was er dem entnahm. Es
war ein komplizierter Zeitzünder mit zahlreichen Drähten.
    Der Skipper bastelte die Höllenmaschine
zusammen, stellte den Zeitzünder ein, schob alles unter den Tisch, verließ den
Kajütenraum, hatte jetzt wieder seine Maske vor dem Gesicht, legte bei der
Badeleiter die Schwimmflossen an und stieg ins Wasser hinab.
    Tim beobachtete, wie er ins Meer
hinausschwamm.
    Als er — aufs äußerste beunruhigt —
wieder in den Kajütenraum spähte, war der Penner damit beschäftigt, die
Höllenmaschine zu entschärfen.
    Offenbar verstand er was davon.
Jedenfalls sah es sehr fachkundig aus, wie er die Drähte durchknipste und den
Zeitzünder abtrennte.
    Als er damit fertig war, kam er an
Deck.
    Wahnsinn! In seinem Versteck schüttelte
Tim den Kopf. Der eine will seine Jacht in die Luft sprengen, heimlich. Ein
Penner, der sich eigentlich nur einen Cognac genehmigt hat, verhindert das. Und
ich kann jetzt an den Knöpfen abzählen, was ich mache.
    Er entschied sich, abzuwarten,
beobachtete, wie der Penner über die Gangway auf den Pier lief und es jetzt
sehr eilig hatte.
    Strammen Schrittes marschierte er über
die Straße in Richtung Isoputavabella. Von der Stadt sah Tim nichts. Eine
Landzunge, auf der ein bewachsener Hügel thronte, schob sich ins Meer. Das
beschnitt die Sicht. Die Straße, die nur für Anlieger geöffnet war, führte um
den Hügel herum.
    Wahrscheinlich hatte der Skipper seinen
Landrover auf der anderen Seite geparkt. Denn daß er bis zur Stadt schwamm, war
nicht anzunehmen.
    Der Penner entfernte sich. In der
Sandmulde tauchten Gaby, Karl und Klößchen auf. Tim winkte ihnen zu, blieb aber
noch an Bord. Er suchte nach irgendwas, woraus hervorging, wie der Skipper
hieß. Und tatsächlich! In einer Schublade des Kajütenraums fand er einige alte
Rechnungen.
    „Signore Günter Fritz Unwärth, Via
Aurelio 74“, las er laut. „Na, also!“

24. Der Penner erpreßt
     
    Gebannt hatten seine Freunde zugehört.
    „Und nun?“ fragte Karl. „Was hat der
Penner jetzt vor? Aus Gutmütigkeit hat der die Poseidon nicht gerettet.“
    „Ich nehme an“, sagte Tim, „der will
sich bei Unwärth ein Schweigegeld abholen. Wenn aber Unwärth mit Pferdegebiß
und Carina Tegati unter einer Decke steckt, kommt unser Penner dort an die
falsche Adresse. Das werden wir uns ansehen. Aber auf dem Tandem haben nur zwei
Platz. Die Jolle können wir nicht nehmen. Die ist zu langsam. Wir müßten gegen
den Wind segeln. Ich schlage vor: Gaby und ich machen den Abflug. Ihr bewacht
Jolle und Jacht.“
    „Ein fauler Job“, sagte Klößchen. „Also
bin ich einverstanden.“
    Karl hob die Achseln. Was blieb ihm
sonst übrig.
    Zusammen mit Tim holte er dann das
Tandem von Bord. Es war fahrbereit. Gaby grätschte sofort auf den hinteren
Sitz.
    Sie strampelten los. Tim machte Tempo.
Schon nach zwölf Minuten erreichten sie die ersten Häuser der Stadt. Nach der
Via Aurelio brauchten sie nicht lange zu fragen. Finden ließ sie sich leicht.
Ohne Zweifel handelte es sich um die vornehmste Wohngegend in diesem Bereich
der Adria-Küste.
    Unwärths Adresse lag ganz am Ende der
Straße. Der Landrover stand neben einem schicken Bungalow, wie das Pärchen
schon von weitem sah.
    „Das Tandem stellen wir hier hinter die
Büsche“, meinte Tim. „Wäre ja peinlich, wenn er seinen Doppelsitzer erkennt.
Auch uns sollte er nicht sehen. Am besten, wir verstecken uns in dem Garten
gegenüber. Das Haus scheint zur Zeit nicht bewohnt zu sein.“
    Dafür sprachen die verrammelten
Fenster. Außerdem quoll der Briefkasten über.
    An der Rückseite stiegen sie über den Zaun.
Dicht an der Straßenfront hockten sie sich hinter einen blühenden Strauch. Tim
legte den

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