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Bombenbrut

Bombenbrut

Titel: Bombenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Schütz
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mithilft, unser Land zu bedrohen, ist ein Feind Israels. Und wer unseren Feinden trotz etlicher Mahnungen Waffen verkauft, die unser Land vernichten können, muss sterben, Punkt!« Dann schiebt er Leon auf die Straße zurück: »Wir haben ihn gewarnt, ich sogar noch heute Mittag, aber er wollte nicht hören!«
    »Deshalb hast du ihn getötet?«
    »Diese Strahlenwaffe darf nicht in die Hände des Teufels geraten. Wer sie an Schurkenstaaten verkauft, ist selbst ein Schurke und hat den Tod verdient!«

27
    Am nächsten Morgen ist Leon wie gerädert. Es geht ihm beschissen, er hat einen dicken Schädel und einen schalen Geschmack im Mund. Nach dem gestrigen Anschlag auf Markus und seine iranischen Partner hat er einen Sixpack Saigon-Bier und, ganz gegen seine Gewohnheit, eine Schachtel Zigaretten gekauft. Damit ist er kleinlaut in sein Hotel geschlichen und hat sich zugeschüttet. Nach den sechs Flaschen Bier musste die Minibar dran glauben, auch diese hat er restlos geleert.
    Immer wieder tauchen die schrecklichen Bilder der Explosion vor seinen Augen auf. Zwischendurch hat er den Kommissar in Singen angerufen und ihm alles ganz genau geschildert.
    »Dann sind die Kerle ja doch zu was gut«, quittiert Sibold Leons Bericht, nachdem er ihm von dem unbekannten Lebensretter erzählt hat, der ihn zu Boden geworfen und während der Explosion auf die Erde gedrückt hatte.
    »Das war exakt nach Zeitplan, Herr Kommissar. Der Mann muss gewusst haben, dass die Bombe genau in diesem Augenblick hochgeht.«
    »Nachdem Sie mir Joseph geschildert hatten, habe ich nach ihm recherchiert, auch bei den Kollegen der Dienste. Gehen Sie mal davon aus, dass BKA und BND den Mann kennen und vermutlich auch sein Treiben decken.«
    »Wie meinen Sie das?«, hat Leon naiv gefragt.
    Daraufhin holte der Kommissar wieder einmal zu einer Belehrung aus: »Ja, glauben Sie denn, dass erst Sie auf diesen Mann aufmerksam wurden? Trauen Sie dem BKA nicht zu, dass die schon während der Ermittlungen nach dem Mord an Matthias Kluge auf den Freund von Verena Kluge gestoßen sind? – Nein, nein, mein Herr Dold, die kennen sich schon länger und waren über die Aktion des Mossad informiert.« Endlich in seinem Element und hörbar stolz auf seinen Verein holte der Kommissar weiter aus: »Der Mann hat sich einbürgern lassen, um ganz geschickt an deutsche Papiere zu gelangen. Ich hatte ihn bereits überprüft, aber für mich schien alles in Ordnung. Jetzt erst stellt sich heraus, dass er aus Israel stammt und sich nach Paragraf 116 des Grundgesetzes als Sohn verfolgter Juden hat einbürgern lassen. Mich Dorfpolizisten hat er mit seiner Legende hinters Licht geführt, aber das BKA wusste, was Sache ist.«
    »Wie sind Sie hinter seine wahre Identität gekommen?«
    »Sie haben mich doch darauf gelupft«, schimpfte Sibold, »eine der Grundregeln des Geheimdienstgewerbes lautet, nie Legenden zu vermischen, doch in diesem Fall war offenbar genau das geschehen. Zuerst trat Joseph unter einem anderen Namen auf, bis er einen neuen hatte. Dann nur noch mit dem Namen seiner vermeintlich verfolgten Eltern: Brodsky, angeblich geboren am 12. April 1968. Womöglich hat der Mossad dafür die Identität eines echten Israelis kopiert; bei Tel Aviv lebt ein unbescholtener Mann namens Brodsky, der aus Deutschland stammte und 1945 nach der Befreiung in den jüdischen Staat eingewandert war.«
    »Woher wissen Sie das alles?«
    »Von einem Kollegen des BKA, der hat mir gestern reinen Wein eingeschenkt. Dem hatte ich zuvor ans Herz gelegt, Sie auf jeden Fall aus der Sache rauszuhalten.«
    »Das glaub ich doch nicht«, echauffierte sich Leon, »das hieße ja, die deutschen Behörden wussten von dem geplanten Anschlag auf Markus? Mich haben sie geschützt und Markus ins offene Messer laufen lassen?«
    »Sagen wir mal so: Das Räderwerk läuft. Das BKA ermittelt, die Sicherheitsbehörden in Berlin stellen die Weichen. Der Mossad genießt in Deutschland gewisse Freiheiten und der Anschlag hat nun mal in Vietnam stattgefunden.«
    »Aber ermordet wurde ein deutscher Bürger!«
    »Rührend, wie gerade Sie sich für einen illegalen Waffenschieber einsetzen«, frotzelte Sibold, »vergessen Sie nicht, der Mann hat wiederholt versucht, eine kriegsentscheidende Strahlenwaffe an ein Land zu verkaufen, das auf der Embargoliste steht.«
    »Ja, ich kenne Ihre Theorie«, kam ihm Leon als gelehriger Schüler zuvor und bewies seine Bibelfestigkeit, »wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen,

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