Bondage (German Edition)
mir dann zu. Ich grinse zurück, provozierend und lasse wie von selbst meine Beine ein Stückchen mehr auseinanderfallen, damit Brix sieht, dass ich wirklich nichts darunter trage. Aber bevor sein Interesse in wirkliche Erregung umschlägt, verändere ich meine Sitzposition, denn ich möchte eigentlich nicht wirklich herausfinden, wie Nora reagiert, wenn sie herauskriegt, dass Brix und ich es treiben, während sie in der Küche wartet – zumal das vermutlich auch nicht gerade leise zugehen würde.
Hey, ich kenn doch Brix. Wenigstens geht er jetzt in die Küche, nicht ohne mir einen bedauernden Blick zugeworfen zu haben. Ja, Hase, tut mir auch leid, klar. Aber du musst jetzt erst einmal arbeiten.
Ich grinse schadenfroh und beschließe, ein Bad zu nehmen. Unser Badezimmer hat eine besondere Attraktion: unseren Badewannenpool. Ein kleines Schwimmbecken, um genau zu sein, mit abgeflachtem Grund, der an der tiefsten Stelle fast einsachtzig tief ist. Dazu Massagedüsen und viel Platz, was auch der Grund dafür ist, dass es sehr lange dauert, bis genügend Wasser drin ist – von unserer Wasserrechnung mal abgesehen. Und wer weiß, vielleicht möchte Brix ja auch noch mit mir baden, wenn Nora weg ist?
Es dauert eine ganze Weile, bis das Wasser in diese spezielle Möglichkeit, ein Bad zu nehmen, eingelaufen ist, und es ist perfektes Timing. Kaum habe ich die Rosenblüten und den Vanilleextrakt, den ich verwende, um meine Haut schön weich zu halten, ins Wasser gegeben, mich ausgezogen und bin hineingeklettert, klopft es an der Tür unseres Badezimmers. Das ist seltsam, denn Brix würde vermutlich nicht klopfen, sondern einfach hereinkommen, während wir zwei weitere Gästetoiletten besitzen; Nora würde einfach auf die Toilette gehen, und müsste hier gar nicht herein.
„Ja, bitte?“, frage ich.
„Kann ich dich kurz sprechen?“ Nora, tatsächlich. Sie klingt nicht wirklich begeistert von der Tatsache, dass sie zu mir kommen muss, statt ich zu ihr, wenn sie mir was zu sagen hat, und noch weniger scheint sie die Tatsache zu erfreuen, dass ich gerade bade.
„Klar, komm rein.“ Ich bemühe mich um einen freundlichen Tonfall ... und oh Wunder, es gelingt mir sogar, richtig nett und verbindlich zu klingen.
„Nett hast du es hier.“ Nora bemüht sich ebenfalls darum, freundlich zu klingen, aber man merkt ihr deutlich an, dass es eine aufgesetzte Freundlichkeit ist, und dass sie sich innerlich am liebsten schütteln würde, als sie mich dekadent im Wasser liegen sieht. Ihre Hand gleitet eher zufällig durchs Wasser, das an der Oberfläche durch meine Zusatzstoffe eine beinahe ölige Substanz absondert – das ist Absicht, aber Nora stutzt dennoch, führt ihre Hand zur Nase und schaut mich für einen Moment verständnislos an.
„Vanilleextrakte, Rosenblüten, Königsweihrauch und Purpurhut“, grinse ich, kein Stück überheblich. „Ist sehr gut für die Haut, im Gegensatz zum europäischen Pendant mit Sahne und Meersalz. Magst du reinkommen?“
Sie überlegt wirklich für einen Moment und schüttelt dann den Kopf.
„Kannst du wenigstens mal für ne halbe Stunde an was anderes denken als daran, wie du an deiner Schönheit feilen kannst? Brix hat ein Problem.“
‚Das weiß ich, mein Zaubermäuschen, dazu brauche ich keine Nora’, denke ich, aber ich lege meine Stirn in krause Falten, schwimme zum Beckenrand und schaue Nora aufmerksam an. Puh, zum Glück hat sie nicht gemerkt, dass ich gerade Theater spiele. Hey, ist doch wahr. Nur, weil die Frau eine Hexe ist und mich nicht leiden kann, braucht sie mich doch noch lange nicht so zu behandeln, als wär ich ein Stück Kamelmist, oder?
„Dass dein Mann von diesem komischen Portugiesen bedroht worden ist, weißt du ja sicher“, doziert sie wie Frau Quandt, meine allererste Klassenlehrerin auf der Schule in Bad Godesberg, kurz, nachdem ich nach Deutschland gekommen bin. Klar, ich hab ja bloß danebengestanden und habe das Gespräch geführt, aber das hat Brix ihr sicher auch schon gesagt. Ich nicke, damit sie zum Punkt kommt.
„Nun, dieser Typ scheint langsam aber sicher ernst zu machen. Er zieht Kreise um Frankfurt und zapft Erdenergielinien an. Erdenergielinien sind so eine Art unterirdische natürliche Pipelines, in denen die Erdenergien verlaufen. Darin gibt es sogenannte Knotenpunkte, das sind die Stellen, an denen sich zwei oder mehr dieser Energielinien kreuzen. Und wenn man diese anzapft, ist das wie ne Tankstelle, nur mit kostenlosem
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