Bondage (German Edition)
dass er sich fürs Erste nicht wirklich aus meiner Umklammerung befreien kann ... zumal ich seine Handgelenke mit meinen Händen über seinem Kopf festhalte.
„ Das ist die richtige Stellung“, grinse ich Brix provokant ins Gesicht. Und obwohl ich die Lust in den Augen meines Mannes flackern sehe, zögere ich doch, um diesen Moment der Überlegenheit voll auszukosten, bevor ich ihn dann mit Bedauern im Blick freigebe und ihn auffordernd angrinse.
„Dann zeig mal, was du drauf hast, Baby!“, stachele ich ihn an.
Hey, ich weiß sehr genau, dass Brix verdammt gut im Bett ist. Er hat es nämlich wirklich drauf, mich voll und ganz zu befriedigen, was auch nicht gerade leicht ist. Vor allem aber hat unser Sex etwas sehr Vertrautes an sich, das mich vermutlich auch in den chaotischsten Situationen beruhigen würde, wie alle Berührungen und jeglicher Körperkontakt, den Brix und ich haben. So ist es auch heute ...
Brix’ Bemühungen bringen mich in Rekordzeit dann doch noch dazu, mich freiwillig hinzugeben und zu genießen, was dieser Mann mit mir anstellt. Und so wird es doch noch ein gefühlvoller und sehr angenehmer Nachmittag für uns beide.
Als wir später beide völlig verschwitzt und schwer atmend nebeneinander auf dem Bett liegen, haucht Brix mir einen Kuss auf die Wange.
„Schatz, ich hab was vergessen. Ich muss nachher noch mal in die Stadt, etwas abholen.“
„Bring mir die ‚Rundschau am Abend’ mit“, entgegne ich in der Hoffnung, heute Abend noch einen Blick auf die Meldungen von morgen zu werfen.
„Gern“, antwortet Brix. „Aber erst will ich dich noch einmal lieben“.
Als wir endlich fertig sind, ist es fast halb sieben, und wenn Brix noch in einen Laden will, ist es allerhöchste Eisenbahn dafür.
Kapitel Sechs
Shahin
Ich muss grinsen, als ich den Koffer gerade schließe und das Telefon klingelt. Perfektes Timing, mein Schatz. Bestimmt hat Brix jetzt gerade beim Bezahlen gemerkt, dass er sein Portemonnaie neben dem Bett verloren hat, vorhin, als er mich mit seinem Körper vom Packen abgelenkt hat.
„Hi, Schatz“, melde ich mich flapsig, denn ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass Brix am anderen Ende der Leitung ist. Der Schock, der mich durchfährt, als ich das meckernde Lachen von Dr. Carlos Alfaya am anderen Ende höre, ist kaum vorstellbar.
„Wie schön“, säuselt er mit beißender Ironie, „dass du mich endlich in meinem wahren Wesen erkannt hast, Shahin.“ Zeitgleich spüre ich wieder dieses Gefühl in mir, als würde er mich mit seinen in diesem Raum nicht vorhandenen Fingern abtatschen, aber es ist nur ein ganz kurzer Eindruck ... und dann bekomme ich das Gefühl, als hätte Carlos sich seine Finger an Noras Sicherungen verbrannt.
„Ich wollte mich einmal wieder bei dir melden“, fährt er in diesem unverbindlichen Plauderton fort, den ich an ihm so hasse, „und nachfragen, ob du dich inzwischen für einen Dienst in meinem Tempel entscheiden konntest?“
Ja, habe ich, musst du aber noch nicht wissen. Meine Entscheidung lautet NEIN, immer wieder.
„Was deinen Mann betrifft, so brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Sobald ich ihn wirklich brauche, werde ich ihn bekommen. Du hast nicht mehr viel Zeit, dich zu entscheiden, Shahin.“ Mit diesen Worten legt er auf, und ich fühle Panik in mir aufsteigen. Verdammt! Ich atme stoßartig aus und wähle die Handynummer von Brix, der nicht rangeht. Vor Aufregung beiße ich mir auf die Lippen, und meine linke Hand ballt sich zur Faust, trommelt auf den Tisch im Wohnzimmer, auf dem das schnurlose Telefon gelegen hat.
Ein zweiter Versuch mit der Wahlwiederholung ist ebenfalls erfolglos, der Ruf geht circa zwanzig Mal in den Nimbus der Telekommunikation, aber ohne das von mir gewünschte Ergebnis. Sollte Carlos etwa schon ...? Nein, meine Gabe sagt mir, dass Brix zwar in Gefahr schwebt, aber nicht in akuter Not.
„Geh ran, verdammter Mist!“, fluche ich laut, während ich begonnen habe, hin- und herzulaufen, um meine Anspannung zu kontrollieren. Erst beim siebten Versuch nimmt jemand ab, und ich höre ein Rascheln und Schaben im Hörer.
„Brix!“ rufe ich in höchster Besorgnis, denn meine Gabe hat mir soeben die räumliche Nähe von Carlos gemeldet.
„Shahin“, klingt dieser betrübt, „ich muss irgendwo meine Geldbörse verloren haben.“
„Ich weiß, Schatz, hör zu. Carlos hat gerade angerufen und mir gedroht, dass er dich bekommt, wenn er dich braucht. Er ist irgendwo da draußen in
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