Bondage (German Edition)
Sven und Lars sich notieren, bevor sie sich verabschieden.
„Tschüss, ihr beiden“, grinst Shahin. „Schlaft gut, bevor die beiden Teenies euch wieder die ganze Nacht wachhalten.“ Lars’ Blicken zufolge findet er den Witz, den mein Mann gerade gemacht hat, nicht allzu lustig, was ich auch nachvollziehen kann. René und Fabrice sind nämlich zu Lars gezogen, um genau zu sein, in eine preiswerte Dachgeschosswohnung in demselben Haus, in dem auch Lars wohnt, bei dem Sven in letzter Zeit meistens ist ... schließlich wohnt Sven irgendwo in Hessisch-Uganda zwischen Hanau und Fulda, und wenn die beiden zusammen Dienst haben, was meistens der Fall ist, wäre es tatsächlich hanebüchener Blödsinn, wenn beide nach dem Dienst hinter die Hecken zu Sven fahren würden ... um am nächsten Morgen vor dem Dienst die gleiche Strecke wieder zurückzufahren.
Und der Krach, den Fabrice und René beim Sex offensichtlich machen, weckt Lars regelmäßig auf, denn besonders Fabrice scheint durch ein weiteres Stockwerk hindurch gut zu hören zu sein.
„Schon ne Idee?“, frage ich Shahin resigniert.
„Bonn“, antwortet er mir. „In Bonn traut Carlos sich sicher nicht, etwas gegen uns zu unternehmen. Da sitzt nämlich ein ähnlicher Verein, der allerdings andere Ziele hat – unter anderem, die „Kinder der Isis“ zu schädigen. Die werden sicher auf uns aufpassen wie auf ihren größten Schatz. Und außerdem hab ich da alte Freunde, die ich jederzeit anrufen kann, wenn Carlos Probleme macht.“
Schatz, deinen Optimismus möchte ich gerne haben ... aber so lange du mitkommst, würd ich sogar zum Nordpol fliehen – oder zum Südpol, wenn's da wärmer wäre.
„Wann können wir umziehen?“, frage ich betont gleichgültig, damit Shahin nicht gleich merkt, wie egal mir Carlos inzwischen ist, wenn ich nur meine Ruhe endlich bekomme.
Shahin grinst, und sogar Nora scheint ihre gute Stimmung wieder gefunden zu haben.
„Wenn du willst ... übermorgen.“
Ich nicke. „Okay, einverstanden.“ Ich weiß nicht, was Shahin organisiert hat, aber wenn er meint ... Hauptsache, ich überlebe und lande nicht auf dem Altar dieses durchgeknallten Portugiesen. Aber ich vertraue Shahin, und die Geschäftigkeit, die er an den Tag legt, scheint einen guten Grund zu haben.
„Übermorgen früh nehmen wir ein Taxi zum Flughafen und fliegen nach Paris. Mittags fliegen wir von Paris nach Köln/Bonn und nehmen ein Taxi in unser Hotel. Dort übernachten wir, und beziehen am nächsten Morgen unser neues Domizil in Bad Godesberg. Es wird dir gefallen, auch wenn die Badewanne nur etwas größer als die normale Standardgröße ist.“
„Verdammt, es ist mir egal, wie groß die Badewanne ist ... solange du nur bei mir bist“, bricht es aus mir heraus.
Shahin lächelt sanft und nimmt mich in seine Arme.
„Versprochen“, flüstert er. „Ich lasse dich nicht alleine.“
Kapitel Fünf
Shahin
Während ich meine aktuellsten und neuesten Klamotten – schließlich will ich gut aussehen, wenn ich mit Brix unterwegs bin – in den Koffer packe, kommt dieser von hinten und umfasst meine Hüften, schiebt mich nach vorne aufs Bett.
„Hey“, protestiere ich und drücke meine Knie nach vorne, um mehr Halt auf der Matratze zu bekommen, während ich mich mit meinen Handballen weiter vorne abstütze.
„Das ist genau die richtige Stellung“, flüstert Brix hinter mir rau.
„Die richtige Stellung, wenn man das Gesicht seines Geliebten nicht sehen möchte“, antworte ich mit einem Grinsen und winde mich mit einer raschen Bewegung aus Brix’ Griff, lasse mich aufs Bett fallen.
Brix greift mit der Faust nach dem Stoff meines T-Shirts, das mit einem „Ratsch“ zerreißt.
„Ich kauf dir ein neues“, verspricht er mir, aber das ist mir im gleichen Moment egal, in dem ich die Lippen meines über mir knienden Geliebten auf meiner Haut spüre. Aber noch hat er nicht gewonnen, denn mir ist im Moment so überhaupt nicht nach bedingungsloser Hingabe. Kann sein, dass sich das bald ändert, aber im Moment ist mir mehr nach Aktion.
Um nicht sofort aufzufallen, nutze ich Brix’ Überraschung dazu, ihn vollständig auszuziehen und mir meine Jogginghose abzustreifen, unter der ich nackt bin. In der nächsten Sekunde habe ich Brix bereits umklammert, ohne dass er wirklich eine Chance bekommt, sich zu wehren, ihn neben mich gezogen und ihn mit meinem rechten Oberschenkel und einer geschickten Verteilung meines Körpergewichts so aufs Bett gepinnt,
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