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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
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Stolperzunge ihn kannte. Außer vielleicht vor der Aussicht, sich eine Frau zu nehmen. Er war als einziger Mann des Stammes unverheiratet geblieben, obwohl er vor einiger Zeit ganz anders zu Stolperzunge gesprochen hatte.
    Nur Steingesicht fehlte, aber das war vielleicht gut so. Selbst wenn er in der Lage gewesen wäre, schnell zu laufen, war dies eine Jagd, wie sie der große Mann noch nie erlebt hatte und vermutlich auch nie erleben wollte. Niemand aus dieser Gruppe würde sich in Gefahr bringen. Der Häuptling konnte es sich nicht leisten, auch nur einen Mann zu verlieren.
    Stolperzunge blickte zum Großen Dach hinauf und sah, wie die Platten dunkel wurden. Es wurde Zeit zum Aufbruch. Niemand war gekommen, um ihnen alles Gute zu wünschen, und er vermisste den Trost, einen Blutstropfen in Richtung eines geliebten Menschen zu schnippen, als Versprechen einer gesunden Rückkehr.
    Die Jäger setzten sich in Bewegung, wie er es ihnen beigebracht hatte. Sie liefen zwischen der doppelten Begrenzung aus Pfosten hindurch, die von Bestienschädeln gekrönt wurden und seit kurzem das Hauptquartier säumten. Bei jedem versehentlichen Geräusch zuckte er zusammen.
    Jeder Jäger trug Speer, Messer und Schleuder bei sich – die üblichen Waffen der Menschen seit den Tagen des Reisenden. Nicht dass diese Leute auf die traditionelle Weise jagen konnten! Man brauchte ein ganzes Leben, um diese Fähigkeit zu erwerben. Aber sie hatten die durch die Schlacht gewonnene Zeit genutzt, um wie ein Körper zu kämpfen, um zu einer Zusammenarbeit zu gelangen, wie es sie unter Menschen noch nie zuvor gegeben hatte. Trotzdem waren sie noch nicht bereit. Nicht einmal diese Männer, die seine besten und klügsten waren. Aber die Zeit wurde knapp, und sein Stamm hatte Hunger.
    Sie zogen durch die Straßen, niemals zu schnell für die schwächeren unter ihnen. Jedes Mitglied der Gruppe nahm seine Stellung innerhalb der Formation ein, die er mit Kubar ausgearbeitet hatte. Die besten Schleuderschützen liefen an den Flanken, die Speerwerfer ganz vorn und unmittelbar dahinter die Messerkämpfer, die jederzeit zwischen ihnen hindurchstoßen und den Feind ausweiden konnten. Ihre Schritte waren lautlos auf den hellen Flecken aus Moos.
    Je weiter sie vorrückten, desto schmaler und verschlungener wurden die Straßen. Hier standen kleine, gewöhnliche Häuser. Die wenigen Dächer, die noch nicht eingestürzt waren, trafen sich zu schmalen Graten, auf denen man unmöglich schlafen konnte. Stolperzunge hatte eine Vision, wie es hier in den Tagen der Vorfahren gewesen war. In jedem Gebäude lebten Menschen. Frauen lehnten sich aus den kleinen Fenstern und plauderten über die Gassen hinweg, während ihre Kinder in den Straßen spielten. Überall drängten sich die Menschen so dicht wie auf dem Mittelplatz am Tag eines Fleischtreffens, und die Gerüche von Menschen und Kochfeuern lagen in der Luft. Niemand hielt nach Angreifern Ausschau. Niemand musste es tun.
    Wie sind sie gestorben? , fragte er sich. Indrani wusste es bestimmt, aber er hatte ihr geschworen, nie danach zu fragen. Doch die Versuchung nagte ständig an ihm.
    Plötzlich schrie Sodasi auf und fiel aus der Formation. Sie war noch geistesgegenwärtig genug, um »Zunge!« zu rufen.
    Die Gruppe reagierte sofort. Der nächste Messerkämpfer sprang geduckt heran, um die Zunge durchzuschneiden, während die Speerwerfer den angreifenden Schleimer umzingelten. Weitere Zungen schossen aus den Fenstern und packten Kubar. Wie ein Schwarm wandten sich die anderen Menschen den Besitzern der Zungen zu, um darauf einzustechen. Einer der Schleimer rief: »Rettet mich, Brüder! Kommt zu mir, Brüder! Ach, dieser Schmerz!«
    Sei still! , dachte Stolperzunge. Er öffnete bereits den Mund, um den Angriff zu stoppen, doch zum Glück brachte Varaha das Gejammer des Wesens mit einem Speerstoß durch die Brust zum Verstummen.
    Wir müssen essen , sagte sich Stolperzunge. Ihm war klar, dass er sich große Mühe geben musste, um die Sprache seines Stammes zu lernen, weil er nie mehr in der Lage sein würde, den Sprecher auf die Jagd mitzunehmen.
    Auch die Menschen hatten ein paar Opfer zu beklagen. Ein Steinschleuderer mit verstauchtem Fußknöchel. Kubar, der aus Luftmangel bewusstlos geworden war. Einer von Yamas Freunden, der humpelte, weil er durch einen Stein aus den eigenen Reihen am Bein verletzt worden war. Sogar Stolperzunge hatte während des Kampfes einen Stein gehört, der sehr nahe an seinem Ohr

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