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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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Brüste.
    »Nicht«, sagte sie. »Lassen Sie das. Ich tu’s ja schon. Ich sehe nach.«
    »Gut. Aber ich werde darauf bestehen müssen, die Wunde danach selbst in Augenschein zu nehmen.« In seinem Gesicht stand kein Zorn, aber auch keine Verhandlungsbereitschaft. Er baute sich vor ihr auf und machte eine Geste, als wollte er ihr den Vortritt durch eine Tür lassen. Seine Finger zeigten zu dem alten Lokomotivkessel hinüber, wo das Licht am hellsten und die Hitze am größten war.
    »In Ordnung«, sagte Briar und trat so nahe an den Ofen heran, wie sie es aushielt. Sie kniete sich auf eine rußverschmierte Stufe im Boden, nahm Hut und Maske ab und löste unter Zuhilfenahme ihrer Zähne den dünnen Riemen, der den Handschuh am Gelenk schloss.
    Briar zog den Handschuh aus starrte auf ihren Handrücken. Ein halbmondförmiger, blau-roter Fleck zeichnete sich unterhalb des kleinen Fingers ab. Sie hob die Hand und hielt sie ins Licht, besah sich die Verletzung genauer.
    »Nun?« Swakhammer nahm ihre Hand und drehte sie, damit er die Wunde inspizieren konnte.
    »Ich glaube, es ist nicht so schlimm.« Briar zog ihre Hand nicht zurück; sie wollte seine Meinung hören – auch wenn sie höllische Angst davor hatte.
    Der ganze Raum hielt den Atem an – nur der Blasebalg blies und saugte, und die gelbe Röhre zwischen Ofen und Tisch zitterte unter der ein- und ausströmenden Luft.
    »Ich glaube, Sie haben recht«, sagte er schließlich. »Scheint, als hätten Sie noch mal Glück gehabt. Das müssen richtig gute Handschuhe sein.« Swakhammer atmete laut aus und ließ ihre Hand los.
    »Das sind richtig gute Handschuhe«, bestätigte Briar. Sie war so erleichtert, dass ihr nichts anderes einfiel. Sie barg ihre verletzte Hand an der Brust und drehte sich so, dass sie auf der Stufe sitzen konnte, anstatt nur die Knie darauf abzustützen.
    Willard trat zu Varney und Lucy. Zu niemand Bestimmtem sagte er: »Ist ein Jammer, das mit Hank. Wie haben wir ihn verloren?« Er klang weder niedergeschlagen noch traurig, aber glücklich auch nicht gerade, und es sprach mehr als nur Neugierde aus seiner Frage.
    »Seine Maske«, erklärte Lucy. »Sie hat nicht richtig gesessen. Sie hat sich gelöst, und er hat zu viel von dem Gas abbekommen.«
    »So was kommt wohl mal vor«, sagte Willard.
    »Ständig, verdammt noch mal. Er war einfach zu betrunken, um richtig aufzupassen, und da seht ihr, was einem das einbringt.« Lucy wechselte das Thema. »Will, hilf mir mit dieser Maske, ja? Hilf mir, sie abzunehmen.«
    »Ja, Ma’am.« Er griff hinter ihren Kopf, löste die Schnalle, zog ihr die Maske ab, dann seine eigene. Bald hatten alle wieder unverhüllte Gesichter.
    Die Chinesen standen dunkeläugig und geduldig beim Ofen und warteten darauf, dass sie wieder genug Platz zum Arbeiten hatten. Swakhammer fiel als Erstem auf, dass sie ihre Ungeduld nur gut verbargen. Er sagte: »Wir stehen ihnen besser nicht im Weg. Der Balg muss noch zwei Stunden laufen, bis hier unten genug frische Luft ist, damit es für die Nacht reicht.«
    Er machte eine Kopfbewegung, die wohl irgendetwas zwischen einem Nicken und einer Verbeugung darstellen sollte, und sagte etwas in einer fremden Sprache. Die Worte kamen ihm nur schwer über die Lippen, dickflüssig und zäh, als würde es ihm wehtun, sie auszusprechen; Briar nahm an, dass er sich bei ihnen bedankte.
    Die Chinesen schienen Swakhammers Mühen zu würdigen. Ihre glatten Gesichter verzogen sich zu einem Lächeln, und sie nickten höflich zurück. Als die Gruppe jedoch in einem Nebentunnel verschwand, war ihnen die Erleichterung deutlich anzusehen.
    Varney und Willard nahmen Lucy in die Mitte, und Swakhammer ging voraus, Briar neben ihm. Frank, Ed, Allen, David, Squiddy, Joe, Mackie und Tim bildeten die Nachhut. So stapften sie wortlos durch den Tunnel – bis auf Frank und Ed, die wegen Hank schimpften.
    »Eine verfluchte Hundekacke ist das«, brummte Frank. »Von wegen gerecht gegen alle! Wir sollten mal zum Bahnhof gehen und da ein paar Fresser aufscheuchen, direkt vor Minnerichts Haustür.«
    Ed gab ihm recht. »Wir könnten durch die Chinesenviertel rüber. Die würden uns durchlassen, jede Wette. Wenn wir sagen, was wir vorhaben, lassen die uns durch.«
    »Und die Luftschiffer, die beim Fort rumhängen, drüben beim Turm. Wir könnten schauen, ob von denen welche Lust haben, ein bisschen Stunk zu machen«, schlug Frank vor.
    Aber Lucy stauchte sie sofort zusammen. »Hört auf mit dem Quatsch, ihr zwei. Dass ihr

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