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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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hinunter und wäre unten, wo es plötzlich ebenerdig weiterging, beinahe gestürzt. Im Vergleich zu der absoluten Finsternis der Straßen oben war es hier unten so hell, dass Briar für einen Moment nichts erkennen konnte als das heiße, fauchende Glühen eines Ofens in der Ecke.
    »Wir haben Hank verloren«, erklärte Lucy.
    Swakhammer brauchte keine nähere Erläuterung. Er legte eine Hand auf eine Kurbel neben den Türflügeln und betätigte sie. Langsam schwangen die Flügel nach innen und fielen scheppernd zu. Mit einem gewachsten Stoffstreifen dichtete er den Spalt in der Mitte ab, dann griff er nach einem großen Balken, der daneben an der Wand lehnte und klemmte ihn in die Halterungen an der Tür.
    »Alle anderen haben wir?«
    »Glaube schon.«
    Briars Augen gewöhnten sich allmählich an die Lichtverhältnisse. Ja, alle anderen waren da – womit sich ungefähr fünfzehn Personen in dem Raum befanden, denn außer der Truppe aus dem Maynard’s befand sich auch noch eine Handvoll Chinesen in dem Schutzraum, die mit verschränkten Armen beim Ofen standen und flüsterten.
    Eine Schrecksekunde lang glaubte Briar, sie wäre wieder in dem Raum mit den Blasebalgen, und dies wären die Männer, die sie mit ihrem Gewehr bedroht hatte; doch als sie wieder klar denken konnte, fiel ihr ein, dass sie ziemlich weit entfernt waren vom Markt und dem Maschinenraum, in dem ihr Abstieg durch die schmutzige, gelbe Röhre geendet hatte.
    Eine Wolke Kohlestaub stob durch den Raum, als hätten alle Anwesenden gleichzeitig ausgeatmet.
    Erst jetzt sah Briar die Rohre und den Blasebalg neben dem Ofen. Genau wie in dem anderen Raum, nur dass der Ofen hier kleiner war und der Antrieb des kraftvollen Mechanismus irgendwie anders aussah. Er kam ihr auf eine seltsame, beunruhigende Weise vertraut vor.
    Swakhammer fiel auf, wie sie den Ofen anstarrte, und beantwortete ihre unausgesprochene Frage. »Die andere Hälfte der Lok war nicht mehr zu gebrauchen. Sie stand nutzlos an der Aufschüttung unten beim Wasser rum. Wir haben die Maschine hier reingeschleppt und zu einem verfluchten Monstrum von einem Ofen umfunktioniert. Nichts bringt einen Tank voll Wasser schneller zum Dampfen wie dieses Ding hier.«
    »Gute Arbeit«, sagte Briar mit einem Nicken.
    »Das kannst du laut sagen.« Lucy ließ sich auf einen schweren Holztisch neben dem Ofen sinken und untersuchte im Feuerschein ihren Arm, der nicht mehr zuverlässig reagierte. Er zuckte und schlug ihr gegen den Oberschenkel, auf den sie ihn gelegt hatte, um den Schaden zu begutachten. Ein dünner Strahl Schmieröl spritzte ihr über den Rock. »Mistding«, fluchte sie.
    Varney, der seit dem Maynard’s kein Wort mehr gesagt hatte, kam herüber und setzte sich neben sie. Er nahm ihren Arm in beide Hände und sah ihn sich aus allen Richtungen an. »Hast ihn kaputt gemacht, hm? Muss teuflisch schwer sein, das Ding. Und schau, du hast die Armbrust verloren.«
    »Weiß ich selber.«
    »Aber den kriegen wir wieder hin, keine Sorge. Hier ist er eingedellt. Und hier auch«, fügte er hinzu. »Und vielleicht ist eine Leitung hinüber. Aber das reparieren wir, und dann ist er wieder so gut wie neu.«
    »Aber nicht heute Abend.« Mit einem Ruck öffnete sie die Faust und schloss sie dann knackend wieder. »Das wird warten müssen.« Sie drehte sich zu einem der Chinesen um und sagte in seiner Muttersprache etwas zu ihm.
    Er nickte und verschwand durch einen der Ledervorhänge, um Sekunden später mit einem Gurt zurückzukehren. Lucy nahm ihn und gab ihn Varney. »Sei so gut und binde ihn fest, ja? Ich möchte heute Abend niemanden verletzen, jedenfalls nicht unabsichtlich.«
    Während Varney ihr den Arm an den Oberkörper schnallte, zeigte Lucy mit dem Kinn auf Briar. »Jetzt wird’s Zeit, Kleines. Besser früher als später.«
    Swakhammer zog seine Maske ab und klemmte sie sich unter den Arm. »Wovon sprichst du?«
    »Hank hat sie gebissen. Oder irgendein anderer Fresser, in die Hand jedenfalls. Sie muss uns dringend mal einen Blick darauf werfen lassen.«
    Briar schluckte schwer. »Keine Ahnung, ob es Hank war. Ich glaube nicht, dass der Biss durchgegangen ist. Ich habe be stimmt eine ordentliche Quetschung, aber ich glaube nicht …«
    »Ziehen Sie den Handschuh aus«, wies Swakhammer sie an. »Sofort. Wenn die Haut verletzt ist, kann man umso weniger machen, je länger man wartet.« Er trat vor und wollte nach ihrer Hand greifen, aber Briar zog sie weg, presste sie sich zwischen die

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