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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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lange da drin überleben könnte.«
    Briar hielt seinem stechenden Blick stand, bis er ein paarmal geblinzelt hatte, dann sagte sie: » Mein Sohn schon. Er ist ziemlich klug und hat sich gut vorbereitet.«
    »Also wenn er da reingegangen ist, dann ist er ein Schwachkopf.«
    »Er ist kein Schwachkopf, er war nur« – Briar suchte nach den richtigen Worten, auch wenn sie wehtaten – »schlecht informiert. Bitte hören Sie mir zu. Ich brauche Ihre Hilfe. Ich habe eine Maske, und wenn ich es erst einmal dort hineingeschafft habe, dann finde ich mich schon zurecht. Crog meint, dass er mich am Dienstag wieder abholen …«
    »Sie glauben ernsthaft, dass Sie bis Dienstag durchhalten?«
    »Ja. Das tue ich.«
    »Dann sind Sie auch ein Schwachkopf. Nehmen Sie’s nicht persönlich.«
    »Sie können es so persönlich meinen, wie Sie wollen, wenn Sie mich nur über die Mauer bringen.«
    Andan machte ein Gesicht, als würde er sie jeden Moment auslachen, aber dann verging ihm das Grinsen. »Sie meinen es also ernst. Und Sie lassen sich so schnell nicht kleinkriegen. Aber Sie werden mehr brauchen als das« – er zeigte auf das Gewehr – »und Maynards Zeichen, wenn Sie da drin einigermaßen heil bleiben wollen.«
    »Aber wenn ich den Frieden respek …«
    »Dann werden die meisten Leute, denen Sie da drin über den Weg laufen, ihn auch respektieren. Aber nicht alle. Es gibt dort einen Irren namens Minnericht, der einen Teil der Stadt beherrscht, und Riesenviertel voller Chinesen, bei denen sich schwer abschätzen lässt, ob sie einer fremden Weißen gegenüber freundlich sein werden. Und Ihre Freunde, die Gauner, dürften noch das kleinste Ihrer Probleme sein. Sind Sie je einem Fresser begegnet? Einem richtig ausgehungerten?«
    »Ja. Während der Evakuierung damals.«
    »Soso.« Er schüttelte den Kopf, den Blick auf Briars Gürtelschnalle gerichtet. »Die Viecher damals? Die waren nicht ausgehungert. Noch lange nicht. Diejenigen, die seit fünfzehn Jahren da drin Kohldampf schieben, die sind das Problem. Und sie sind in Rudeln unterwegs.«
    »Ich habe jede Menge Munition.« Briar tätschelte ihre Schultertasche.
    »Und ein altes Repetiergewehr, wie ich sehe. Dürfte nützlich sein. Aber am Ende werden Ihnen die Patronen ausgehen, und wenn die Fresser Sie dann nicht kriegen, dann eben Minnerichts Männer. Oder die Krähen. Bei diesen verfluchten Vögeln weiß man nie. Aber lassen Sie mich Ihnen eine Frage stellen.«
    »Noch eine?«
    »Ja, noch eine«, erwiderte er verärgert und richtete einen langen Finger auf Briars Gürtel. »Woher haben Sie das?«
    »Das?« Briar griff instinktiv nach der Gürtelschnalle und betrachtete sie nachdenklich. »Das ist … Warum?«
    »Weil ich diesen Gürtel schon mal gesehen habe. Und weil ich wissen will, woher Sie ihn haben.«
    »Das geht Sie nichts an.«
    »Mag sein. Aber es ist auch nicht mein Problem, wenn Sie nicht über die Mauer kommen, um nach Ihrem Sohn zu suchen, Mrs. Blue.«
    Einen Moment lang bekam Briar keine Luft und konnte nicht sprechen – nur schlucken. Angst schnürte ihr die Kehle zu. »So heiße ich nicht«, brachte sie schließlich heraus.
    »Naja, Sie sind’s doch wohl, oder etwa nicht?«
    Sie schüttelte ein wenig zu nachdrücklich den Kopf. »Nein. Nicht seit der Mauer. Ich heiße Wilkes. Und mein Sohn, der ist auch ein Wilkes, wenn Sie unbedingt einen Namen für ihn brauchen.« Der Rest rutschte ihr einfach heraus. »Er hält seinen Vater für unschuldig, weil Sie nämlich recht haben und er durchaus etwas von einem Schwachkopf hat; und er ist da reingegangen, weil er es beweisen will.«
    »Kann er es denn beweisen?«
    »Nein. Weil es nicht stimmt. Aber Zeke, Sie müssen verstehen, er ist nur ein Junge … er weiß es nicht besser, und ich konnte es ihm nicht erklären. Er muss es selbst herausfinden.«
    »Na also.« Er nickte. »Und er weiß über Maynards Zeichen Bescheid und hat einen Weg nach drinnen gefunden. Er ist drunter durch, richtig?«
    »Ja. Aber das Erdbeben gestern Nacht, es hat den alten Abwassertunnel zum Einsturz gebracht. Jetzt kann er dort nicht mehr raus und ich nicht mehr rein. Also bringen Sie mich jetzt über die Mauer oder nicht? Wenn nicht, dann sagen Sie’s, weil ich mir dann jemand anderen suchen muss.«
    Andan ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Und während er seine Entscheidung fällte, musterte er Briar auf eine Weise, die nicht wirklich unverschämt war, aber auch nicht gerade zurück haltend. Er dachte über irgendetwas nach,

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