Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
Vom Netzwerk:
nötig. Wenn du hier Stunk machst und die Fresser anlockst, dann stoße ich dich persönlich auf die Straße runter. Du kannst dir gern selber was einbrocken, wenn du möchtest, aber lass mich aus dem Spiel. Ich hab hier ganz gemütlich die Ruhe und den Frieden genossen, als du aufgekreuzt bist, und wenn du mir das vermasselst, dann wirst du dafür zahlen.«
    Ohne Rudy aus den Augen zu lassen, wühlte Zeke in seiner Tasche und versuchte, den Revolver herauszuziehen.
    Mit einer schnellen Handbewegung schob Rudy die Stockspitze unter den Tragriemen, lupfte ihn von Zekes Schulter, und die Tasche fiel aufs Dach.
    »Das ist hier nicht der Stadtrand, Kleiner. Wenn du dich da draußen wie ein Trottel aufführst, bekommst du vielleicht eins auf die Nase oder fängst dir schlimmstenfalls einen Hieb mit der Peitsche ein, aber hier drinnen bist du Fresserfutter, bevor’s überhaupt wieder hell wird.«
    »Bis morgen früh ist noch eine lange Zeit«, keuchte Zeke gegen den Druck des Stocks an, der wieder an seiner Kehle lag.
    »Du weißt, was ich meine. Wirst du jetzt leise sein, oder muss ich erst fies werden?«
    »Sie sind doch schon fies genug«, krächzte Zeke.
    Rudy machte ein finsteres Gesicht und zog den Stock zurück. Er stellte die Spitze auf den Boden und stützte sich darauf, in der anderen Hand immer noch die so gut wie leere Flasche.
    »Keine Ahnung, warum ich mir die Mühe überhaupt mache«, knurrte er mehr zu sich selbst. »Willst du dieses Haus nun sehen oder nicht?«
    »Ja, will ich.«
    »Wenn du also lange genug am Leben bleiben möchtest, um es bis dorthin zu schaffen, dann tust du unterwegs, was ich sage, ist das klar? Du wirst hübsch ruhig sein und den Mund halten, bis ich sage, dass wir leise reden können, und du wirst dicht bei mir bleiben. Ich mache dir nichts vor, und ich versuche auch nicht, dir Angst zu machen, wenn ich sage, dass es da unten gefährlich ist – und ich bezweifle, dass du da allein länger als eine Stunde überleben wirst. Kannst es gern versuchen, wenn du willst; ich werd dich nicht aufhalten. Aber du bist besser dran, wenn du hübsch bei mir bleibst. Ist deine Entscheidung.«
    Zeke hob seine Tasche auf und presste sie an die Brust, während er versuchte, eine Entscheidung zu fällen. An dieser Situation gefiel ihm einiges nicht:
    Zunächst einmal ließ er sich ungern von irgendjemandem sagen, was er zu tun hatte, erst recht nicht von einem Fremden, der schon betrunken war und immer noch nicht genug hatte. Zweitens fragte er sich, warum dieser Mann, der ihm zunächst Prügel angedroht hatte, ihm nun helfen wollte. Er traute Rudy nicht über den Weg und glaubte nicht viel von dem, was er ihm erzählt hatte.
    Und außerdem konnte er ihn nicht leiden.
    Aber als er vom Dach blickte und unten nur diese wirbeln den, schmutzig gelben Schwaden sah, und als er zu den höheren Gebäuden hinaufschaute und dort oben die Augen von hundert wachsamen schwarzen Vögeln glitzerten, die zu ihm herunterstarrten … da überdachte er seinen Entschluss, auf eigene Faust zu gehen, noch einmal.
    »Diese Vögel«, sagte er langsam. »Sind die schon die ganze Zeit da oben?«
    »Klar.« Rudy drehte die Flasche auf den Kopf und leerte ihren Inhalt über die Seite des Gebäudes; dann stellte er sie irgendwohin. »Sie sind die hiesigen Götter, wenn es hier welche gibt.«
    Zekes Blick glitt über die Dächer und Fenster der Häuser, von denen sich die blauschwarzen Federn und Glasperlenaugen vom Dämmerlicht des neuen Tages abhoben. »Was soll das heißen?«
    Rudy ging zu einer Art Hängebrücke und stieg auf einen Mauervorsprung daneben. Er bedeutete Zeke, ihm zu folgen. »Sie sind überall, und sie sehen alles. Manchmal sind sie freund lich, und manchmal greifen sie einen an – und man weiß nie, welches von beiden oder warum. Wir verstehen sie nicht und können nicht mal sagen, ob wir sie gut finden. Aber« – er zuckte die Achseln – »sie sind eben da. Kommst du nun oder nicht?«
    »Ich komme.« Aber einen Moment lang machte Zeke keinerlei Anstalten, ihm zu folgen.
    Irgendetwas fühlte sich komisch an unter seinen Fußsohlen, und er begriff erst, was es war, als das Gebäude unter ihm zu beben begann. »Rudy?«, fragte er, als ob der andere daran schuld wäre und damit aufhören solle.
    Das Rütteln wurde stärker und schneller, und Rudy sagte: »Erdbeben. Ist bloß ein Erdbeben, Junge, weiter nichts. Halt dich fest.«
    »Wo denn?«
    »Egal.«
    Zeke wich von der Dachluke zurück und duckte sich neben

Weitere Kostenlose Bücher