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Bony und der Bumerang

Bony und der Bumerang

Titel: Bony und der Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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Dugdale hatte sich auch diesmal um Land beworben. Sollte er endlich Glück haben, könnte er in ein paar Jahren Kate Flinders bitten, seine Frau zu werden.
    »Haben Sie eine Ahnung, welche Gebiete verlost werden, Mr. Thornton?« fragte er gespannt.
    »Ja. Der Daly's Yards Paddock ist darunter.«
    Dugdales Augen leuchteten auf. Daly's Yards Paddock war ein großes Weidegebiet, das zur Tindale Station gehörte und unmittelbar an den Westrand von Barrakee grenzte. Er umfaßte hunderttausend Hektar. Das war zwar für australische Verhältnisse nicht viel, aber Daly's Yards war mit dichtem Buschwerk bestanden, im Westen befand sich ein Staubecken und im Osten ein ergiebiger Brunnen. Die Pacht würde pro Jahr rund dreißig Pfund ausmachen, dazu mußten
    dem Eigentümer von Tindale für die Wassernutzung eine Abfindung von sechshundert Pfund gezahlt werden. Der Glückliche, der dieses Los zugesprochen erhielt, hatte also Aussicht, in weniger als zehn Jahren unabhängig zu sein.
    »Dafür wird es eine Menge Bewerber geben«, meinte Dugdale.
    »Wollen Sie sich eintragen lassen, Dug?« fragte Ralph.
    Der Zweite Inspektor warf eine Handvoll Teeblätter in das siedende Wasser, ließ es eine halbe Minute weiterkochen, und nahm schließlich den Kessel vom Feuer.
    »Jawohl, Ralph«, erwiderte er entschlossen. »Es ist dann das fünfte Mal, daß ich mich an der Verlosung beteilige. Vielleicht habe ich diesmal Glück. Welche Gebiete kommen denn noch zur Verteilung, Mr. Thornton?«
    Der Schafzüchter zählte noch einige Weidegründe auf, die er der ›Government Gazette‹ entnommen hatte.
    »Es ist nicht leicht, ganz allein im Busch zu leben, Dug«, gab Thornton zu bedenken.
    »Gewiß, zumindest am Anfang«, pflichtete Dugdale bei und rührte den Tee um. »Aber wenn ich Daly's Yards bekäme, würde ich bald ein Haus bauen. Und dann ließe sich vielleicht auch eine Frau finden, die mich heiraten würde.«
    »Allerdings.« Thornton nickte.
    »Wenn ich ganz besonders nett zu Ihnen wäre – würden Sie eventuell mir einen Heiratsantrag machen?« fragte Kate Flinders.
    Dugdale blickte in ihr lächelndes Gesicht und lächelte ebenfalls, aber seine Augen blieben ernst.
    »Es wäre schon ein gewaltiges Glück, Land zu gewinnen. Da würde ich überhaupt nicht wagen, daran zu denken, auch noch bei meiner Lebensgefährtin das große Los zu ziehen«, sagte er. »Keinem Menschen ist so viel Glück beschieden.«
    »Aber es ist üblich, daß der glückliche Gewinner seine Freunde einladet, beim Melbourne Cup zu setzen, oder?« meinte Ralph.
    »Allerdings.«
    »Also glaubt man doch, daß die Glückssträhne anhält«, fuhr Ralph fort. »Dann sei lieber nicht besonders nett zu ihm, Kate«, wandte er sich an seine Cousine. »Sonst bist du plötzlich eine frischgebackene Farmersfrau.«
    »Falls Sie versuchen sollten, mir meine Nichte wegzunehmen, müßten wir ein ernstes Wort miteinander reden, Dug«, sagte Thornton. »Sobald Sie Schafzüchter sind, haben Sie nämlich keine Zeit mehr, an etwas anderes zu denken – höchstens noch an die Steuern.«
    »Die werde ich schon pünktlich bezahlen.«
    »Das glaube ich auch. Dafür sorgen nämlich die Finanzbeamten. Aber Sie werden alle Hände voll zu tun haben, das können Sie mir glauben.«
    »Nun, fangt bitte nicht mit Politik an«, unterbrach Kate ihren Onkel respektlos. »Hier, eßt lieber diese Sandwiches. Im übrigen ist die Landverlosung ein bedeutend erfreulicheres Thema.«
    Die Straße verlief jetzt durch wellige Steppe. Nach sechs Meilen tauchte die One Tree Hütte mit dem dazugehörenden Brunnen auf. Hier lebten zwei Grenzreiter, und Kate überreichte dem einen von ihnen den Proviantkorb. Diese Männer unterstanden dem Ersten Inspektor, und Thornton unterhielt sich nur kurz mit ihnen.
    Nun waren es nur noch zwanzig Meilen bis zum Thurlow Lake. Eine leichte Steigung führte hinauf zu einem dichten Gürtel aus Eichen. Sobald man die Bäume passiert hatte, kamen der See und die weißen Gebäude mit ihren roten Dächern in Sicht.
    Zur Mittagszeit war der Thurlow Lake ein blau funkelnder Diamant, der auf einem dunkelgrünen Samttuch ruhte. Der See war nahezu rund und hatte einen Durchmesser von zwei Meilen. Das Ufer wurde von leuchtend grünen Buchsbäumen gesäumt. Dahinter erhoben sich rote Sandhügel, die in den dunkelgrünen Busch übergingen.
    »Warum leben wir eigentlich am Fluß und nicht hier?« rief Kate begeistert aus, als der Wagen auf die Gebäude des Vorwerks zufuhr.
    »Schön hier, Kate,

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