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Bony und der Bumerang

Bony und der Bumerang

Titel: Bony und der Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur W. Upfield
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doch Ralphs Augen funkelten haßerfüllt, er sah das getötete Schaf vor sich.
    Der Dingo ließ den Reiter dicht herankommen, dann sprang er zur Seite. Dingo und Pferd wirbelten herum, wichen zurück und stießen vor, umkreisten sich eine halbe Stunde lang. Doch es gelang dem Hund nicht, den Verfolger abzuschütteln, und mit jeder Sekunde wurden seine Bewegungen langsamer.
    Plötzlich fuhr er herum, schnappte nach den Vorderbeinen des Pferdes. Ralph ließ den Steigbügel immer noch wie eine Schleuder kreisen, und wie hypnotisiert starrte der Dingo auf den silbern blitzenden Ring. Kate schloß die Augen. Als sie wieder hinüberblickte, war der Dingo tot, und Ralph stieg vom Pferd. Sein Gesicht hatte sich vor Aufregung gerötet. Das Pferd hielt den Kopf gesenkt, atmete schwer nach der Anstrengung. Kate glitt aus dem Sattel.
    »Ein großes Tier!« meinte sie.
    »Ja«, antwortete Ralph. »Es ist der ›Killer‹.«
    »Bist du sicher?«
    »Absolut.«
    Der Dingo hatte große Verheerungen angerichtet. Seit Jahren hatte er unter den Schafen gewütet, und alle Bemühungen, ihn in eine Falle zu locken, waren fehlgeschlagen. Die Regierung zahlte zwei Pfund Prämie für jeden Dingobalg, und John Thornton hatte für die Unschädlichmachung des ›Killers‹ außerdem noch dreißig Pfund ausgesetzt. Man schätzte, daß dem ›Killer‹ während der sechs Jahre, in denen er auf Barrakee sein Unwesen getrieben hatte, rund fünfhundert Schafe zum Opfer gefallen waren.
    Mehrmals war der Dingo von Viehhirten auf frischer Tat ertappt worden, und die Beschreibung ließ keinen Zweifel, daß es sich um den ›Killer‹ handelte. Ralph nahm das Taschenmesser, zog dem Dingo das Fell ab, rollte es zusammen und schnallte es an den Sattel.
    »Bis zum Wassertank ist es nur noch eine Meile, Kate«, sagte er. »Ich schlage vor, daß wir dort Tee kochen. Die Pferde haben auch etwas Erholung nötig.«
    »Wenn sie sich so nach der Tränke sehnen wie ich nach einem Becher Tee, dann sind die Ärmsten kurz vorm Verdursten.«
    Als sie beim Tank ankamen, hatten sich die Pferde etwas abgekühlt. Ralph und Kate lockerten die Sattelgurte, ließen die Tiere saufen und banden die Zügel an den Zaun. Nachdem sie sich die Hände gewaschen hatten, kochten sie Tee und verzehrten unter nachdenklichem Schweigen im Schatten des Pumpenhauses ihren Lunch.
    Das Mädchen dachte an den Onkel, der gewiß strahlen würde, wenn er das Fell des ›Killers‹ sah. Ralph aber erinnerte sich an das Gespräch, das er mit Little Lady über Kate geführt hatte.
    Seitdem sah er seine Cousine mit anderen Augen. Er zweifelte nicht mehr daran, Kate zu lieben. Er hatte sie immer geliebt und würde sie auch weiterhin lieben. Doch es war nur Geschwisterliebe. Aber da er noch nie richtig in ein Mädchen verliebt gewesen war, hatten die Worte seiner Mutter Verwirrung gestiftet, und er war nun überzeugt, daß Kate die richtige Frau für ihn war.
    »Sag mal, Katie«, begann er plötzlich, »liebst du mich eigentlich?«
    »Natürlich«, erwiderte das Mädchen, doch dann sah sie, wie sich sein dunkles Gesicht mit tiefer Röte überzog.
    »Ja, ich weiß, daß du mich gern hast, Katie«, murmelte er. »Aber –«
    Er brach ab, denn auch Kate wurde plötzlich rot. Noch nie zuvor war ihm aufgefallen, wie hübsch Kate Flinders eigentlich war, und zum erstenmal verspürte er ehrliches Verlangen nach diesem Mädchen.
    »Katie, ich möchte wissen, ob du mich wirklich liebst – ob du mich heiraten willst«, fuhr er fort. »Wir sind doch immer sehr gut miteinander ausgekommen, und da fiel mir plötzlich ein, wie schrecklich es wäre, wenn ein anderer käme und dich fortholen würde. Ich liebe dich, Kate, und wir würden bestimmt glücklich werden. Außerdem würden sich meine Eltern sehr darüber freuen.«
    Ralph hatte ihre Hand ergriffen, doch Kate blickte ihn nicht an. Seine Worte erinnerten sie an die Fahrt mit ihrem Onkel. Auch er hatte sich in diesem Sinn geäußert.
    »Nun, was meinst du, Katie?« fragte Ralph leise.
    Sie schaute ihn an. Er sah gut aus, war tüchtig, anständig und klug.
    »Wenn es dein Wunsch ist, Ralph, will ich dich gern heiraten«, antwortete sie ebenso leise.
    »Wunderbar, Katie!« Er strahlte. »Darling, jetzt ist wohl ein Kuß fällig.«
    »Das glaube ich auch, Ralph.«
    Ralph behielt die beiden Neuigkeiten bis nach dem Abendessen für sich. Die Familie saß in dem großen Raum, der als Speise-und Wohnzimmer diente. Kate intonierte auf dem Klavier ein italienisches

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